Corona-Rückblick: Stephan Fritsch blickt auf die Saison 2020
Betreiber des Prokart Raceland im Interview
Stephan Fritsch ist als Betreiber des Prokart Raceland in Wackersdorf im Kartsport kein Unbekannter. Als Veranstalter zahlreicher nationaler sowie internationaler Rennveranstaltungen auf dem Kurs in der Oberpfalz kennt sich der Bayer bestens in der Szene aus. In einem Interview mit der CIK-FIA gab Fritsch nun einen Rundumblick auf alle Fragen, die sich im Jahr 2020 durch die COVID-19-Pandemie ergeben haben.
Wie hat sich die Situation im Laufe des Jahres verändert?
Wir haben unsere Aktivitäten von März bis Mitte Mai komplett eingestellt. Die Wiederaufnahme erfolgte schrittweise im Leihkartbetrieb. Am Anfang konnten wir nur fünf Karts gleichzeitig fahren lassen, was überhaupt nicht rentabel war. Aber die Situation wurde immer günstiger und wir hatten dank der Präsenz einiger Touristen in Bayern sogar einen guten Sommer mit hohen Besucherzahlen im Juli und August. Ich bin überzeugt, dass wir durch das konsequente Management der Gesundheitskrise in unserem Land schnell wieder auf die Beine gekommen sind.
Welche Maßnahmen galt es umzusetzen?
Jeder kennt inzwischen die Schutzmaßnahmen wie das Tragen einer Maske und körperliche Distanzierung, um die Verbreitung des Virus zu minimieren. Wir haben uns auch mit einer speziellen Ausrüstung ausgestattet, um die Helme nach jedem Einsatz zu desinfizieren.
Was hat sich im Bereich der Rennkarts getan?
Die Wartezeit war etwas länger, aber der Testbetrieb konnte noch vor dem Sommer wieder aufgenommen werden. Nach so einer langen Unterbrechung war die Nachfrage groß. Auch hier war die Einhaltung der Vorschriften kein Problem, aber ich wiederhole, wir leben in diesem Punkt in einem sehr anspruchsvollen Land, was den von der Mehrheit der Bevölkerung allgemein akzeptierten und sogar gewünschten Werten entspricht.
Wie stand es um die Organisation von Rennveranstaltung?
Wir waren in der Lage ab Ende Juli wieder Rennen zu organisieren. Der Kalender hatte kaum genügend Wochenenden, um den Anforderungen gerecht zu werden. Zwischen der DKM, dem ADAC und der FIA Karting-Europameisterschaft waren wir nicht untätig. Die Rahmenbedingungen in Bezug auf die Pandemie haben sich nach dem Sommer verschlechtert, aber in Deutschland ist die Situation noch fast normal. Wir sind im Moment viel besser vorbereitet. Im Hinblick auf die verschiedenen Protokolle zur Infektionskontrolle möchte ich sagen, dass das FIA-Protokoll bei weitem das Beste ist, um die Sicherheit der Anwesenden zu gewährleisten und die örtlichen Behörden zu beruhigen. Ohne dieses Protokoll hätten wir niemals die Genehmigung erhalten, im September einen internationalen Wettbewerb zu veranstalten.
Wie siehst Du die Zukunft?
Ich sehe keine wirkliche Rückkehr zur Normalität in naher Zukunft. Nichtsdestotrotz haben wir gesehen, dass es möglich ist, Rennen zu organisieren und an ihnen teilzunehmen, wenn man die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen trifft. Die Einhaltung der Regeln zur Infektionskontrolle ist im Moment sehr wichtig. Die Rennen müssen unbedingt stattfinden können. Andernfalls werden wir viele Fahrer und kleine Teams verlieren. Der Winter wird für einige deutsche Teams schwer zu überstehen sein.