Rotax Max Euro Trophy: Valentin Kluss kann vorne mitmischen

12. September 2019, 20:08
Autor: Oldwig Zobel | Bilderquelle:
Rotax Max Euro Trophy: Valentin Kluss kann vorne mitmischen

Am vergangenen Wochenende stand das Finalrennen der Rotax-Europameisterschaft auf dem Programm. Rund 100 Piloten der europäischen Elite begaben sich für die finale Titelentscheidung in das oberpfälzische Wackersdorf. Der zwölfjährige Rookie bei den Junioren Valentin Kluss zeigte im Verlaufe der Saison eine steile Lernkurve. Einige Führungsrunden und schnellste Rennrunden konnte er bereits verbuchen.

Zuletzt behauptete sich Kluss vor zwei Wochen bei der International Trophy in Le Mans bei stärkster Konkurrenz im Mittelfeld. Die Nennung für das Euro-Finale in Wackersdorf bedeutete jedoch eine besondere Herausforderung für den ehrgeizigen Bad Mergentheimer, zumal er sich damit erstmalig in das Starterfeld eines für die Rotax-Europameisterschaft zählenden Laufs wagte. „Mir ist es wichtig, mit den besten Piloten unterwegs zu sein. Nur so kann ich auch selbst besser werden“, unterstreicht Kluss seine Ansprüche. In den offiziell gezeiteten freien Trainings am Freitag  platzierte sich der Youngster überraschend mehrfach unter die ersten Fünf des insgesamt 24 Piloten zählenden Starterfeldes bei den Junioren. Auch der pünktlich zum Qualifying einsetzende Regen bremste den Piloten des deutsch-dänischen Teams RS Competition kaum: Mit P7 erarbeitete sich Kluss eine glänzende Ausgangsposition für die beiden danach anstehenden Heats, die er nach der Gruppeneinteilung jeweils von Startplatz fünf angehen durfte.

Bereits im ersten Heat verließ Kluss jedoch das Rennglück: Beim Start genügte auf der verregneten Piste eine leichte Berührung des Hintermannes, um mit drei weiteren Konkurrenten Richtung Auslaufzone von der Bahn zu trudeln. Der Youngster konnte das Rennen zwar fortsetzen, allerdings hatte die anfängliche Feindberührung einen schleichenden Plattfuß links hinten zur Folge. Zum zweiten Heat war die Strecke wieder trocken. Ein Abstimmungsfehler verursachte jedoch starkes Untersteuern, so dass Kluss das Tempo der Spitze nicht halten konnte. Nach den beiden verdorbenen Heats musste der RS Competition-Pilot das erste Finalrennen am Sonntag somit von Startplatz 18 in Angriff nehmen. „Nach dem guten Qualifying enttäuschend“, resümierte der Zwölfjährige vor den Finalläufen.

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Im Prefinale zeigte sich Kluss dann wieder von seiner besten Seite. Nach turbulenten Zweikämpfen konnte er sich immerhin bis auf P11 vorarbeiten und die fünftschnellste Rundenzeit markieren. Mit Startplatz 11 für das Finale war auch angesichts des guten Speeds ein Top Ten-Ergebnis zum Greifen nahe. Für Ernüchterung sorgten jedoch bereits kurz nach dem Start Zündaussetzer und deutlich nachlassende Motorleistung. Kluss stemmte sich jedoch mit kompromisslosem Kampfgeist gegen die von hinten drängelnde Konkurrenz und ging schließlich als Sechszehnter über die Ziellinie.

„Valentin hat das Potential, ganz vorne mitzumischen“, so Nanne Thaden, Chefcoach bei RS Competition. „Aber er braucht sich keinen Druck machen, es ist seine erste Junior-Saison.“  Bereits kommendes Wochenende geht es zur RMC Germany nach Wittgenborn. „Ich habe ein gutes Gefühl“, fasst Kluss seinen Ausblick in wenigen Worten zusammen.