Erste Sieger der RMC Euro Trophy in Genk gekürt

Spannender Saisonauftakt in Belgien

26. April 2022, 15:38
Autor: Fast-Media | Björn Niemann | Bilderquelle:
Erste Sieger der RMC Euro Trophy in Genk gekürt

Die ersten Entscheidungen in der Rotax MAX Challenge Euro Trophy sind gefallen. Mehr als 200 Fahrerinnen und Fahrer gingen am vergangenen Wochenende im belgischen Genk an den Start und eröffneten die Rennsaison des hochkarätigen Championats. Bei besten Wetterbedingungen wurde den zahlreichen Zuschauern dabei einiges an Rennaction geboten. Am Ende ließen sich in den insgesamt sieben Kategorien die ersten Sieger des Jahres feiern, worunter gleich vier Piloten einen Doppelsieg einfuhren.

Das Home of Champions im belgischen Genk wurde seinem Namen am zurückliegenden Wochenende einmal mehr gerecht. Auf dem 1.360 Meter langen Kurs läutete die Rotax MAX Challenge Euro Trophy die Saison 2022 ein. Mit prall gefüllten Starterfeldern legte die internationale Rennserie des österreichischen Motorenherstellers einen Auftakt nach Maß hin. Nach dem Zeittraining am Freitag folgen spannende Vorläufe am Sams-tag, ehe die Finalrennen am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein die erste Standortbestimmung in den einzelnen Klassements hervorbrachten. Die ersten Erfolge der noch jungen Saison feierten am Sonntagabend Maximov Boaz (Mini), Ethan Jeff-Hall (Junior), Sean Butcher (Senior), Mark Kimber (DD2), Denis Thum (DD2 Masters), Thijs Stevens (Project E20 Junior) und Luca Köster (Project E20 Senior).

Mini: Boaz Maximov siegt 
Für 33 Nachwuchsfahrer ging es in der Mini-Kategorie heiß her. Paul Schön (MH Racing) setzte sich dabei mit hauchdünnem Vorsprung vor Boaz Maximov (Bouvin Power) im Zeittraining durch und sicherte sich damit beste Voraussetzungen. Schön holte daraufhin zwei Vorlaufsiege – ein Ausfall warf den Youngster jedoch zurück und machte Maximov zum Führenden der Zwischenwertung.

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Der Bouvin Power-Fahrer wusste seine Ausgangsposition im ersten Rennen bestens umzusetzen. Über das Rennen hinweg lagen die Top-Piloten der Kategorie dicht beieinander und fuhren wie an einer Perlenkette gezogen hintereinander her. Neben Maximov unterstrichen auch Toms Strele (SM Racing) und Rory Armstrong (Hunter Motorsport) Siegesambitionen. Maximov hielt seine Kontrahenten letztlich jedoch in Schach und siegte vor beiden Verfolgern. Schön schob sich dahinter auf Platz vier nach vorne und kam damit vor Luca Stordeur (Bouvin Power) in das Ziel.

Maximov behauptete sich auch zu Beginn des zweiten Rennens an der Spitze. Doch nach drei Runden folgte der Konter von Schön. Der Schweizer kehrte zu alter Stärke zurück, kompensierte sein anfängliches Pech und feierte nach 13 Runden einen beachtlichen Sieg. Maximov reichte Platz zwei dahinter zum Tagessieg der Mini-Kategorie. Felipe Reijs (SP Motorsport) mischte konstant auf Position drei mit und erhielt damit am Ende auch den Bronzepokal auf dem Podest. Max Sadurski (FJ Motorsport) schaffte es auf die vierte Position gefolgt von Stordeur auf Rang fünf.

Junior: Ethan-Jeff Hall zum Saisonauftakt in Topform 
Bei den Junioren startete das Rennwochenende für Ethan-Jeff Hall (Strawberry Racing) absolut nach Plan. Im Zeittraining knüpfte der Brite an seine Vorstellung vom vergangenen Winter Cup in Campillos an und behauptete sich auch in Genk als Polesetter ganz oben im Tableau. Zwei Vorlaufsiege machten den Youngster schließlich zum Taktgeber des ersten Rennens am Sonntag.

Nach einem perfekten Start behauptete Hall gefolgt von Aaron Krepcsik (KMS Europe) und Austin Lee (JJ Racing) erneut seine Position und führte das Rennen in den ersten Runden an. In der Spitzengruppe sorgten Rangeleien daraufhin für Verschiebungen. Lee übernahm zwischenzeitlich die Führung, musste sich kurze Zeit später aber von Vinnie Phillips (Strawberry Racing) geschlagen geben. Stoßstange an Stoßstange fuhren die Top-Piloten fortan hintereinander her. Phillips behielt die Oberhand und überquerte als Sieger vor Jeff-Hall über den Zielstrich. Scott Marsch (Dan Holland Racing) setzte sich auf Platz drei vor Kasper Schormans (JJ Racing) und Lee auf Rang fünf durch.

Das zweite Finale der 36-köpfigen Kategorie verlief im Anschluss turbulent. Phillips gewann den Start und führte das Feld an, ehe ein Unfall für eine Slowphase sorgte und das Feld wieder eng zusammenrücken ließ. Beim Neustart witterte dann Jeff-Hall seine Chance. Der Polesetter nahm das Zepter in die Hand, ergatterte die Führung und gab diese bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr ab. „Ein perfekter Saisonstart. Auf der Strecke habe ich mich nach guten Trainings sehr wohl gefühlt und konnte am Ende alles auf den Punkt bringen“, gab der Sieger zu Protokoll. Dahinter duellierten sich zeitweise fünf Fahrer um die zweite Position. Marsh behielt dabei die Oberhand und reihte sich als direkter Verfolger Jeff-Halls ein. Tommie van der Struijs setzte sich dahinter stark in Szene und schaffte es von Platz 15 bis auf Rang drei nach vorne. Vierter wurde Lee vor Phillips auf Position fünf.

Senior: Sean Butcher mit dominanter Vorstellung 
Eine beeindruckende Performance lieferte Sean Butcher (KR Sport) bei den Senioren ab. Der Kosmic Kart-Pilot fuhr die schnellste Zeit im Qualifying und stand nach drei Siegen in den Heats auch im Zwischenranking auf Position eins. In den Rennen ließ der Engländer schließlich nicht nach. Gleich zwei Mal fuhr Butcher als Sieger in das Ziel und stand am Abend verdient ganz oben auf dem Podest. „Nachdem wir in den Trainings noch nicht ganz die Top-Pace hatten, lief in den wichtigen Finalrennen trotz eines Motorschadens im Warmup alles nach Plan. Die Duelle an der Spitze waren hart aber fair. Danke an mein Team für die Unterstützung und das grandiose Package“, erklärte Butcher im Siegerinterview.

Einfach hatte es der Polesetter in den Rennen allerdings nicht. Nach dem Start des ersten Durchgangs setzte sich Callum Bradshaw (Strawberry Racing) in den Windschatten und machte Druck. Der amtierende Cham-pion der RMC Euro Trophy musste jedoch etwas abreißen lassen und machte Platz für Kai Rillaerts (JJ Racing). Kurzzeitig übernahm der Junioren-Aufsteiger sogar die Führung, konnte diese aber nicht halten. Als Zweiter feierte der Belgier aber dennoch einen starken Einstand und fuhr gefolgt von Janne Stiak (Kraft Motorsport) über die Ziellinie. Mit einer kleinen Lücke folgte Kai Hunter (Dan Holland Racing) als Vierter und komplettierte zusammen mit Bradshaw die Top-Fünf des Rennens.

Im zweiten Rennen ging Rillaerts nach dem Start direkt in Angriffsposition. Im Laufe des Rennens setzte der Belgier mehrmals ein Manöver gegen Butcher, musste aber immer wieder einen Konter des KR Sport-Piloten verkraften. Im Ziel behauptete sich Rillaerts folglich erneut auf Rang zwei. Zur Rennhälfte hielt Stiak als Dritter noch die deutsche Fahne hoch, musste sich letztlich jedoch von Hunter als neuer Drittplatzierter geschlagen geben. Lewis Gilbert (Potenza Racing Engines) wurde als Vierter abgewinkt und kam somit vor Andrej Petrovic (KSCA Sodi Europe) in das Ziel.

Project E20 Junior: Thijs Stevens holt Premierensieg 
Die Project E20 Junior-Kategorie feierte beim Auftakt der RMC Euro Trophy ihr Debüt. Erstmalig duellierten sich junge Nachwuchspiloten im Rotax E-Kart und stellten ihr Können und ihr Know-How in Sachen Rennstrategie unter Beweis. Mit Bravour gelang das dem Niederländer Thijs Stevens. Der Youngster gewann von der Pole-Position aus alle drei Vorläufe, war auch in beiden Rennen am Sonntag das Maß der Dinge und holte sich damit den Siegerpokal.

Tijs Daems (Daems Racing Team) übernahm im ersten Rennen nach dem Start die Führung, konnte den Speed des Polesetters aber nicht über die Distanz mitgehen und trug sich im Ziel als direkter Verfolger in die Ergebnisliste ein. Daniel Hauswirth duellierte sich dahinter mit Krit Knooren um Position drei, wobei Hauswirth am Ende die Nase vorne hatte. Hannes Überfeldt (Kraft Motorsport) schaffte dahinter den Einzug in die Top-Fünf des Eröffnungsrennens.

Im finalen Durchgang hatte es Stevens zwischenzeitlich ebenfalls nicht einfach. Daems rückte zum Angriff vor und führte das Feld zeitweise an. Im Ziel musste sich der Belgier jedoch wieder geschlagen geben. Kacper Turoboyski (Bambini Racing) konnte den Speed des Führungsduos nicht ganz mitgehen und beendete den Lauf als Dritter. Hauswirth und Knooren lieferten sich erneut ein faires Positionsduell und schlossen das Rennen auf den Positionen vier und fünf ab.

Project E20 Senior: Zweifacherfolg für Luca Köster 
Schon im Zeittraining zeigte sich das Klassement der Project E20-Senioren sehr leistungshomogen. Weniger als zwei Zehntelsekunden trennten die schnellsten vier Akteure. Eric Le Moine markierte dabei die absolute Bestzeit und holte die Pole-Position für die Vorläufe. Mit Le Moine, Ellis Spiezia und Corinna Kamper bekleideten dort drei verschiedene Namen die Siegeslisten der Heats – Ersterer behielt in der Zwischenwertung dennoch den Platz an der Sonne.

Im ersten Rennen ergriff Kamper nach dem Start die Führung und diktierte auf dem 1.360 Meter langen Kurs das Tempo. Zur Rennhälfte musste die Österreicherin aufgrund eines technischen Defektes ihr Kart jedoch im Aus abstellen. Spiezia setzte sich fortan in Führung und lag bis zur letzten Runde des Wertungslaufes vorn. Kurz vor dem Fallen der Zielflagge witterte Luca Köster (Kraft Motorsport) jedoch seine Chance. Im letzten Moment ging der 24-jährige am Führenden vorbei und holte den Sieg. Le Moine folgte im Foto-Finish auf Position drei, gefolgt von Hector Constant Ramirez und Jose Luis Hurtado.

Das zweite Rennen präsentierte sich ebenfalls spannend. Köster gewann den Start, gab das Zepter anfangs jedoch wieder an Spiezia ab. Nach der dritten Runde erkämpfte sich der Kraft Motorsport-Pilot die Führung allerdings zurück und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Am Ende reichte es für den Deutschen zum Doppelsieg. „Ein tolles Wochenende für uns. Es war eine spannende Erfahrung erstmalig im Rotax E-Kart unterwegs zu sein. Die Rennen haben viel Spaß gemacht – das Konzept hat mich definitiv überzeugt“, resümierte Köster. Spiezia folgte erneut als Zweitplatzierter vor Le Moine. Kamper reihte sich als Vierte vor Hurtado auf Position fünf ein.

DD2: Mark Kimber zum Ende stark 
Für Xander Przybylak (Bouvin Power) verlief der Start in das Rennwochenende perfekt. Der Lokalmatador brannte im Zeittraining die Bestzeit in den Asphalt des Home of Champions und galt frühzeitig als Siegesfavorit. Diese Rolle bestätigte Przybylak nach zwei Vorlaufsiegen und Position eins im Zwischenranking auch am Samstagabend.

Im ersten Wertungslauf ein gleiches Bild. Przybylak setzte sich nach dem Start souverän vom Verfolgerfeld ab und baute seinen Vorsprung aus. Bis zum Fallen der Zielflagge geriet der Bouvin Power-Schützling nicht mehr unter Druck seiner Konkurrenten und siegte souverän. Petr Bezel (KSCA Sodi Europe) manövrierte sein Kart konstant mit Sicherheitsabstand dahinter. Laurenc Seifried (Daems Racing Team) behauptete sich lange Zeit als Top-Drei-Pilot. Zum Ende hin legte Mark Kimber (Strawberry Racing) jedoch nach und ging von Platz acht aus bis auf Rang drei nach vorne. Seifried rutschte auf Position vier zurück und komplettierte zusammen mit Xen de Ruwe (SSC Intrepid) die besten Fünf.

Ein Schlagabtausch folgte schließlich im zweiten Rennen. Nach dem Start gab Polesetter Pryzbylak zunächst das Tempo vor. Doch schon nach der dritten Runde schloss Kimber auf und setzte das entscheidende Manöver. Der Brite ließ anschließend nichts mehr anbrennen, fuhr eine Bestzeit nach der anderen und gewann souverän. „Nach guten Vorbereitungsrennen hier in Genk haben wir uns im Qualifying leider unter Wert geschlagen. Am Sonntag konnte ich nach ein paar Veränderungen aber wieder voll attackieren, eine große Lücke herausfahren und den Sieg holen“, freute sich der Strawberry Racing-Pilot. Um die Podestplätze wurde dahinter hart gekämpft. Jakub Bezel (KSCA Sodi Europe) überzeugte dabei auf ganzer Linie und rangierte auf Rang zwei vor Nicolas Picot (Daems Racing Team). Przybylak konnte seinen bis dahin dominanten Speed nicht mehr vollständig mitgehen und beendete das Rennen als Vierter vor Philipp Moitzi (KSCA Sodi Europe) als Fünftplatzierter.

DD2 Masters: Denis Thum übernimmt Meisterschaftsführung 
Das Zeittraining der DD2 Masters stand in Genk ganz im Zeichen von Michael Becker. Der Routinier fuhr vor Denis Thum (Kraft Motorsport) die Bestzeit und startete damit in allen drei Vorläufen von der Pole-Position. Im ersten Durchgang nutze Becker dort seine Chance – in Heat zwei und drei präsentierte sich Thum jedoch in seinem Element und verbesserte sich damit auf Rang eins in der Zwischenwertung.

Im ersten Rennen führte Thum seinen Vorwärtstrend fort. Vom Start weg überzeugte der Routinier mit konstantem Tempo an der Spitze. Über die 17 Runden Renndistanz ließ sich Thum nicht aus der Ruhe bringen und überquerte das Ziel vor Becker und Carl Cleirbaut (SP Motorsport) als Sieger. Christophe Adams mischte auf Position vier mit und etablierte sich damit vor Thierry de Jong auf Platz fünf.

Gleiches Spiel im zweiten Rennen: Thum bestätigte seine gute Form erneut und feierte einen einwandfreien Start-Ziel-Sieg. Becker ging den Speed anfangs mit und zeigte sich auf Augenhöhe, büßte mit zunehmender Renndauer jedoch etwas Pace ein. Adams drehte im gleichen Zuge weiter auf. In der zweiten Rennhälfte zeigte der Niederländer sich mit der Rennbestzeit in Topform, setzte das Manöver gegen Becker und klassierte sich am Ende als Zweiter. Cleirbaut rundete die Geschehnisse zusammen mit de Jong auf den Plätzen vier und fünf ab.

Weiter geht es für die Rotax MAX Challenge Euro Trophy Ende Mai. Vom 27. bis 29.05. gastiert das internationale Championat dann erstmalig auf der Rennstrecke im französischen Val D’Argenton.