RMC Germany: Neue Sieger und verdiente Champions
Die 19. Saison der Rotax MAX Challenge Germany ist Geschichte: Am 17. und 18. Oktober 2020 lud Deutschlands populärste Single-Brand-Kartrennserie zum Finale nach Wittgenborn. Trotz der verschärften Corona-Situation pilgerten annähernd 80 Fahrerinnen und Fahrer auf den hessischen Vogelsbergring, um die letzten 29 von insgesamt 87 Wertungsläufen des Jahres in den sechs Klassen Micro, Mini, Junior, Senior, DD2 und DD2 Masters zu absolvieren.
Der Umstand, dass auch beim Finale ein Doubleheader ausgetragen wurde und zudem noch Streichergebnisse gewährt wurden, sorgte bis zum Schluss für einen offenen Meisterschaftskampf. Entsprechend spannend waren die letzten Rennen des Jahres, die bei nass-kaltem Herbstwetter nicht nur neue Tagesssieger, sondern auch verdiente Champions und neun Qualifikanten für das große RMC-Weltfinale in Portugal hervorbrachten.
Micro: Siege für Washington und Di Salvo, Titel für Pilch
Extrem ausgeglichen ging es wieder einmal bei den Jüngsten der RMC Germany zur Sache. Selten kamen in einer Saison derart viele Piloten für den Sieg in Frage wie 2020. Das spiegelte sich auch beim Finale wider: Mit Kenyan Washington (Nees Racing) feierte man am Samstag einen neuen Sieger. Der Maranello-Pilot gewann zwei von drei Rennen und damit die Tageswertung vor Tom Reger (Energy) und Gabrijel Hofmann (Nees Racing). Auch am Sonntag war der Premierensieger schnell unterwegs, musste aber am Ende aufgrund einer Kollision alle Hoffnungen auf ein erneutes Podium begraben. Dafür ließ sich Marlon Di Salvo (C4 Racing) nicht zweimal bitten, der am Samstag trotz Trainingsbestzeit kein Glück gehabt hatte, am Sonntag aber zu seinem ersten RMC-Tagessieg fuhr. Dahinter holte sich Gabrijel Hofmann, der Pole-Sitter des Samstags, den zweiten Platz vor Maximilian Pilch (C4 Racing). Letzterer hatte damit doppelten Grund zur Freude, setzte er sich doch trotz eines durchwachsenen Wochenendes als Meister durch. Neben ihm sicherten sich auch die Meisterschaftsverfolger Gabrijel Hofmann und Niklas Cassarino ein Ticket für das Weltfinale in Portimao.
Mini: Maassen dominiert, Lee neuer Champion
Fahrer des Wochenendes war eindeutig Montego Maassen (Nees Racing). Der Aachener hatte die Meute zu jeder Zeit im Griff. Er fuhr nicht nur an beiden Tagen die Trainingsbestzeit, sondern gewann auch jeden Lauf und damit beide Male die Tageswertung. Hinter dem souveränen Sieger gab sich Austin Lee (Kartschmie.de) an beiden Tagen mit Position zwei zufrieden, wohlwissend, dass ihm diese Ergebnisse am Ende auch zum Triumph in der Meisterschaft ausreichen würden. Den dritten Platz der Tageswertung holte sich am Samstag Miko Mikov (Kartsport-Klimm) und am Sonntag Moritz Wolber (Nees Racing).
Junioren: Kluss behauptet sich vor Megger
Der Meisterschaftskampf der Junioren fokussierte sich in Wittgenborn auf den Tabellenführer Valentin Kluss (RS Competition) und Farin Megger (Kartschmie.de). Letztgenannter gab am Samstag alles, um seine Titelchancen aufrecht zu halten: Pole-Position, zwei Laufsiege und der Gewinn in der Tageswertung stellten eine starke Leistung dar. Doch hinter dem Tageszweiten Nikita Gense (Beule-Kart Racing-Team) holte sich Valentin Kluss mit keinem allzu großen Risiko den dritten Rang in der Tageswertung und lag damit uneinholbar an der Tabellenspitze. Entsprechend befreit konnte der vorzeitige Champion am Sonntag an den Start gehen und hier bewies er noch einmal sein Können: Trainingsbestzeit, zwei Laufsiege und der Tagessieg ließen am Ende keinen Zweifel mehr am neuen Champion aufkommen, der sich vor Vizemeister Farin Megger und Nikita Gense an der Spitze behauptete.
Senioren: Hensen fährt überragend zum Titel
Als Titelfavorit angereist, überließ Linus Hensen (Kartschmie.de) bei den Senioren nichts dem Zufall: Das Nordlicht war das gesamte Wochenende konkurrenzlos, fuhr beide Trainingsbestzeiten und gewann sämtliche Rennen – teilweise mit überragendem Vorsprung. Folglich ging der Meistertitel eindeutig an den Mach1-Piloten, dessen letzter Titelgewinn ins Jahr 2017 bei den Minis zurückgeht. Hinter dem neuen Champion spielte am Samstag Tim Mika Metz (Woik Motorsport) die zweite Geige in der Tageswertung vor Lukas Thomsen (Kartschmie.de). Dieser bestätigte den dritten Platz auch am Sonntag und wurde damit bester Rookie des Jahres. Als Zweiter schloss Luca Thiel (JJ Racing) am Sonntag die Tageswertung ab, was dem letztjährigen Junior-Meister prompt den Vizetitel bei den Senioren bescherte.
DD2 Masters: Siege für Helfinger und Thum
Bei den „Alten Herren” des DD2 Masters lieferten sich zwei mehrfache RMC-Meister ein Duell. Während Tommy Helfinger (Beule-Kart Racing Team) am Samstag mit zwei Siegen die Nase vorn hatte, schlug Denis Thum (Kartsport-Klimm) am Sonntag mit der gleichen Bilanz zurück. Entsprechend belegten die beiden jeweils die Topplätze in den Tageswertungen. Rang drei ging an beiden Tagen an Timo Haug (FM Racing). Die endgültige Entscheidung über den Meisterschaftsausgang ist noch nicht gefallen. Aufgrund eines laufenden DMSB-Verfahrens wird die Titelvergabe am grünen Tisch geklärt. Nach derzeitigem Stand liegt Denis Thum in der Meisterschaft vorn.
DD2: Spiel, Satz und Sieg für Florian Breitenbach
Am Gesamtführenden Florian Breitenbach (Nees Racing) führte in Wittgenborn kein Weg vorbei. Der Brandenburger war in den Qualifyings das Maß der Dinge und sah in allen fünf Wertungsläufen als Sieger die Zielflagge. Damit katapultierte er sich an beiden Tagen auf Platz eins des Podiums und durfte am Ende auch den verdienten Titelgewinn feiern. Komplettiert wurde das Tagespodest am Samstag von Jannik Jakobs (Kraft Motorsport) und Marc Bartels (Dörr Motorsport), während am Sonntag Oliver Breitenbach (Nees Racing) und Hannes Borde (Kartsport-Klimm) die Ehrenplätze belegten. In der Gesamtwertung setzte sich Ronny Göttler (Mach1) als Vizemeister gegen Niklas Gränz (42 Competition) durch und sicherte sich ebenso wie Meister Breitenbach ein Ticket für die RMC Grand Finals.
Während die Rotax MAX Challenge nun eine außergewöhnliche und kompakte Saison beendet und in die verdiente Winterpause geht, wird es für die neun Weltfinalteilnehmer noch einmal ernst. Vom 23. bis 30. Januar 2021 werden Maximilian Pilch, Gabrijel Hofmann, Niklas Cassarino (alle Micro), Austin Lee (Mini), Valentin Kluss (Junior), Linus Hensen (Senior), Florian Breitenbach, Ronny Göttler (beide DD2) und ein DD2-Masters-Pilot die deutschen Farben bei den 21. Rotax MAX Challenge Grand Finals in Portimao (PT) vertreten. Dort werden sie gegen die 400 besten RMC-Fahrerinnen und -Fahrer aus der ganzen Welt antreten.