Glänzender Saisonstart der ROTAX MAX Challenge Germany

11. Mai 2015, 13:56
Autor: Timo Deck | Bilderquelle:
Glänzender Saisonstart der ROTAX MAX Challenge Germany

Die ROTAX MAX Challenge Germany ist in die Saison gestartet: Rund 150 Teilnehmer mit einer internationalen Beteiligung von 10 Nationen kämpften am vergangenen Wochenende (9. und 10. Mai 2015) um die ersten Punkte des populären Single Brand-Championats. Austragungsort war das Prokart Raceland von Wackersdorf, das am Trainingssamstag zwar noch den ein oder anderen Schauer über sich ergehen lassen musste, am Rennsonntag aber mit purem Sonnenschein einen perfekten Schauplatz für den ersten Schlagabtausch des Jahres bot.

Und auch die Rennen hatten einiges zu bieten. Volle Starterfelder mit vielen internationalen Gästen, die sich auf die anstehende ROTAX MAX Euro Challenge an selber Stelle vorbereiteten sowie Teilnehmer der österreichischen RMC sorgten für hochkarätige Felder und spannende Rennverläufe der ersten Veranstaltung des Jahres. Dabei verlief das Event dank der professionellen Organisation von Uwe Jäger und seinem Camp Company-Team absolut reibungslos und erreichte nicht zuletzt aufgrund des exakt eingehaltenen Zeitplans einen Standard auf EM-Niveau.

Micro: Knapper Doppelsieg für Maximilian Krupper

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Das Zeittraining der Jüngsten begann mit einer Überraschung: Titelverteidiger und RMC-Open Sieger Maximilian Krupper (Praga) wurde seiner Favoritenrolle nicht gerecht und landete „nur” auf Position drei, während sich ganz vorne Ben Dörr (CRG) die Pole-Position vor RMC-Neuling Giuseppe Fico (EA) sichern konnte.

Im Prefinale blies Maximilian Krupper jedoch zum Angriff auf die Spitze und lieferte sich einen spektakulären Kampf mit Ben Dörr, Mika König (Intrepid) und Luca Thiel (EA). Heiße Rad-an-Rad-Duelle und diverse Führungswechsel waren an der Tagesordnung. Am Ende konnte sich Krupper knapp auf Platz eins behaupten und Dörr sowie Thiel auf die Positionen verweisen. König hatte gegen Rennende Probleme und musste sich mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben. Auch der Trainingszweite Giuseppe Fico hatte kein Glück und musste eine Zehnsekunden-Strafe wegen Frühstarts verdauen.

Ein Dreikampf zwischen Krupper, Dörr und König hielt sich Zuschauer im Finale in Atem. Über die gesamte Renndistanz balgten sich die drei Youngsters um den Sieg. Dabei bissen sich Dörr und König allerdings trotz zahlreicher Versuche die Zähne am Führenden Krupper aus. Der machte letztlich mit nur 0.193 Sekunden Vorsprung seinen Doppelsieg perfekt, während König Platz zwei vor Dörr nach Hause fuhr.

Mini: Riis und Tramnitz in Topform

Wie schon beim RMC Open diktierten die RS Competition-Piloten Tim Tramnitz und Mats Riis (beide Tony Kart) das Tempo der Minis nach Belieben. Im Zeittraining war es zunächst Tramnitz, der sich die Pole-Position vor seine Teamkollegen sichern konnte und diese scheinbar auch im Prefinale in einen Sieg ummünzen konnte. Doch Riis lag bis zur letzten Runde in Lauerstellung und schnappte sich auf den letzten Metern doch noch den Laufsieg.

Im Finale ließ Riss nichts anbrennen. Vom Start weg verteidigte er den Platz an der Sonne und feierte einen kontrollierten Start-Ziel-Sieg vor Stallgefährte Tramnitz. Um Platz drei stritten sich in beiden Läufen Finn Gehrsitz (Flandria) und Lennart Wolf (OK1). Während im Prefinale Gehrsitz als Dritter die Zielflagge sah, hatte Wolf im entscheidenden Finale die Nase vorn und durfte damit als Dritter auf das Podium steigen.

Junioren: SWA-Dreifachsieg im Finale

Der amtierende Junior-Vizemeister Louis Henkefend (FA) knüpfte beim Saisonauftakt an seine Leistung vom RMC Open-Wochenende an. Im Qualifying markierte der Versmolder knapp die Bestzeit vor Lukas Dunner (Tony Kart) und Andreas Estner (Tony Kart). Auch in den Vorläufen zeigte Henkefend keine Schwäche und wurde seiner Favoritenrolle mit zwei souveränen Laufsiegen gerecht. Hinter ihm platzierten sich der Österreicher Nicolas Schöll (Tony Kart) und Tim Mika Metz (CRG).

Dieses Trio sollte auch im Prefinale die Pace bestimmen und den Sieg unter sich ausmachen. Mit deutlichem Abstand balgten sich Henkefend, Schöll und Metz um den Sieg bevor es nach fünf Runden zu einer leichten Kollision kam, bei der sich Henkefend die Lenksäule beschädigte, was ihn zur vorzeitigen Rennaufgabe zwang. Vorne duellierten sich Schöll und Metz bis zum Fallen der Zielflagge weiter, wobei Schöll am Ende knapp die Nase vorn haben sollte. Als Dritter komplettierte Lukas Dunner das Prefinalergebnis.

Das Finale entwickelte sich zur Speedworld Academy-Show: Mit Nicholas Schöll, Lukas Dunner und dem Griechen Nikitas Bekiaris (Tony Kart) fanden sich gleich drei Piloten der österreichischen Talentschmiede an der Spitze. Schöll bewies abermals die besten Nerven und kontrollierte das Geschehen bis zum Schluss. Er gewann nach 15 Runden mit Respektabstand vor Dunner und Bekiaris. Als bester Deutscher konnte sich Metz zu Rennbeginn noch tapfer im Spitzenpulk behaupten. Doch mit zunehmender Renndistanz bauten seine Reifen sichtlich ab und er wurde bis auf Position sechs zurückgereicht. Dafür holte Henkefend die Kohlen aus dem Feuer. Vom Ende des Feldes gestartet, lieferte er eine tadellose Aufholjagd ab. Mit der schnellsten Rennrunde überholte er kurz vor Schluss den am Ende Fünftplatzierten Andreas Estner und verteidigte die deutschen Farben mit dem vierten Schlussrang.

Senioren: Dreyspring siegt souverän

Mit über 40 Senioren stellten die Senioren das größte Teilnehmerfeld an diesem Wochenende, das dementsprechend in getrennten Gruppen ihr Qualifying absolvierte. Hier hatte die zweite Gruppe das glücklichere Händchen und fand etwas bessere Streckenbedingungen vor. So waren es die TKP-Piloten Luc Willemse und Rinus van Kalmthout (beide FA), die sich auf den ersten beiden Positionen wiederfanden. Auch in den Vorläufen gab das niederländische Duo den Ton an. Willemse gewann zwei der drei Heats, während sein Teamkollege im dritten Lauf siegte. Folglich bildeten die beiden im Prefinale die erste Startreihe. Dahinter kündigte sich aber bereits der beste Deutsche an: Christopher Dreyspring (DR) hatte sich im Qualifying noch mit Platz acht begnügen müssen, dann aber in den Vorläufen als Zweiter und Dritter zur Spitze aufschließen können.

Im Prefinale legte der Nürnberger noch eine Schippe drauf. In der sechsten Runde übernahm der Titelverteidiger die Spitze und verdrängte seine niederländischen Konkurrenten auf die Verfolgerplätze. Als sich die TKP-Teamkollegen dann gegenseitig ins Aus beförderten, war Dreysprings Sieg eine reine Formsache. Mit fast fünf Sekunden Vorsprung gewann er vor den Österreichern Mick Wishofer (Ricciardo) und Maximilian Weinzierl (Kosmic).

Klare Verhältnisse schuf Dreyspring im Finale: Unbeeindruckt von einem größeren Startunfall im Mittelfeld löste sich der VPDR-TAD-Fahrer Runde um Runde von seinen Verfolgern, verwaltete seinen Sicherheitsvorsprung gekonnt und machte nach 16 Runden den Doppelsieg perfekt. Dahinter wurde allerdings mächtig um die Positionen gekämpft. Der Däne Martin Henckel Mortensen (Formula K) lief hier zu Höchstform und musste sich gleich gegen mehrere Kontrahenten zur Wehr setzten. Am Ende sollte er die Oberhand behalten und seinen zweiten Platz knapp ins Ziel retten können. Als Dritter komplettierte Rinus van Kalmthout den Zieleinlauf. Vom Ende des Feldes ins Rennen gegangen, zeigte er nicht nur eine sehenswerte Aufholjagd, sondern bewies sein Können auch mit der schnellsten Rennrunde.

DD2 Masters: Helfinger gewinnt trotz Hindernissen

Der amtierende Champion Tommy Helfinger (Praga) untermauerte seine Ambitionen, den Titel zu verteidigen bereits im Zeittraining. Der Kronauer markierte die Bestzeit im erfreulich stark besetzten Feld der „alten Herren”. Doch die Hiobsbotschaft folgte am Ende der Session: Wegen Überholens unter gelb wurde die Zeit des Trainingsschnellsten gestrichen. Daher kam Thomas Schumacher (Tony Kart) in den Genuss der Pole-Position. Hinter dem zweifachen RMC-Champion landete RMC Open-Sieger Alexander Gumpenberger (Praga) auf Position zwei vor Tanju Yildiz, dessen Sodi-Testeinsatz auf Anhieb Früchte trug.

Das Prefinale war geprägt vom Zweikampf zwischen Gumpenberger und Schumacher. Beide wechselten sich mehrfach in der Führungsrolle ab. Erst auf den letzten Metern hatte Gumpenberger das entscheidende Manöver parat, das ihm den Sieg bescherte. Schumacher musste sich knapp geschlagen geben und mit Platz drei begnügen. Als Dritter kreuzte dann bereits Helfinger den Zielstrich. Als 20. ins Rennen gegangen, hatte er einen Platz nach dem anderen gutmachen können und zusätzlich den Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde kassieren dürfen.

Schon vor dem Start des Finales musste Schumacher seine Chancen begraben. Mit technischen Problemen steuerte er noch in der Einführungsrunde die Box an, um dem Feld später hinterherzueilen. Immerhin rettete er am Ende noch Platz sieben. Ganz vorne bestimmte allerdings Helfinger die Pace. Der Pilot des M-Tec-Praga Racing Teams führte das Feld ab der zweiten Runde an und verschaffte sich in der Folge einen kleinen Sicherheitsabstand. Als Helfingers Reifen nachließen, konnten die Verfolger Alexander Gumpenberger und Michael Becker (Tony Kart) nochmals aufschließen, aber vorbei kamen sie bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr.

DD2: Kancsar triumphiert von Anfang bis Ende

Euro Challenge-Pilot Ferenc Kancsar (BireART) war das Maß der Dinge in der Königsklasse. Zu jeder Zeit saß der Ungar fest im Sattel. Nach der Bestzeit im Qualifying legte er zwei lupenreine Siege in den Vorläufen ab, startete in beiden Finalrennen von der Pole-Position und feierte zwei unangefochtene Start-Ziel-Siege, die er zudem noch mit den schnellsten Rennrunden krönte.

Als bester Nebendarsteller empfahl sich Maximilian Fleischmann (Praga). Der Schrobenhausener war beim Auftakt der beste deutsche Teilnehmer und sicherte sich durchweg den zweiten Platz. Ebenso solide wie unspektakulär ging Marcel Schirmer (Tony Kart) zu Werke, der hinter Fleischmann von Anfang bis Ende den dritten Platz abonniert hatte. Für Abwechslung hätte möglicherweise noch der im Zeittraining und den Heats Viertplatzierte Luka Kamali (CRG) sorgen können. Er schied jedoch im Prefinale mit defekter Schaltung aus und musste im Finale nach einem Startgerangel die Segel streichen.

Abschließend blickt die RMC auf einen gelungenen Saisonstart zurück. Auch RMC-Initiator Andreas Matis war hellauf begeistert: „Ich glaube, dass wir an diesem Wochenende hervorragende Rennen auf sehr hohem Level gesehen haben. Die Teilnehmerzahlen waren ebenso stark wie der sportliche Wettkampf. Und auch organisatorisch haben alle einen tollen Job gemacht. Auf diesem Top-Niveau darf es gerne weitergehen.” Der zweite Lauf zur ROTAX MAX Challenge Germany findet am 7. Juni 2015 im südbayerischen Ampfing statt.