Debüt in der BNL-Karting-Series – Valentin Kluss behauptet sich

28. Februar 2018, 17:26
Autor: Oldwig Zobel | Bilderquelle:
Debüt in der BNL-Karting-Series – Valentin Kluss behauptet sich

Insgesamt 110 Kartrennfahrer fanden sich am vergangenen Wochenende in Genk/Belgien zum „Kick Off“ der BNL-Karting-Series ein, die traditionell mit ambitionierter internationaler Präsenz aufwartet.

Der zehnjährige Bad Mergentheimer Valentin Kluss vom Nees-Racing-Team hatte gleich zwei Premieren zu bewältigen. Der amtierende Rotax-Micro Meister des Baden-Württemberg Kart Cup und der ACV Kart Nationals wagte den Umstieg von 8,5 PS auf 15 PS zu den Rotax-Minis. Nicht nur der PS-stärkere Antrieb fordert eine gewaltige Umstellung, sondern auch das größere und schwerere Chassis mit breiteren Reifen und effektiveren Bremsen. Und:  Zum ersten Mal betrat der junge Rennpilot internationales Parkett. Valentin Kluss war der einzige deutsche Starter in dem sechzehnköpfigen Feld der Rotax-Mini-Piloten aus sieben europäischen Nationen. Bei eisigen Temperaturen um den Gefrierpunkt galt es im Rahmen der freien Trainingssitzungen zunächst, mit dem ungewohnten Motorenreglement klar zu kommen. Genau dies erwies sich für das deutsche Nees-Racing-Team als große Herausforderung. Fehlende Motorleistung brachte den ehrgeizigen Rotax-Piloten an den Rand der Verzweiflung. Noch am Samstagnachmittag fehlten Kluss mehr als eine Sekunde auf den Rest des Feldes – es drohte ein deprimierender Rennsonntag. Dank des unermüdlichen Einsatzes von Technikchef Manuel Nees wurde in der Nacht auf Sonntag der Motorenfehler aufgespürt, so dass dem deutschen Piloten gerade noch rechtzeitig zum Qualifying erstmals ein konkurrenzfähiger Antrieb zur Verfügung stand.

Lohn der Anstrengungen: Mit Rang acht ein Startplatz in der ersten Hälfte des Starterfeldes und eine Bestätigung der Qualitäten des Deutschen, der in seinem Debut als Mini-Pilot international etablierten Konkurrenten wie dem Niederländer Melvin Ezinga und Charlie Wurz (Österreich) das Nachsehen gab.

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In den drei nachfolgenden Rennen präsentierte sich Kluss solide: Jeweils auf der Außenbahn startend gelang es dem Deutschen zwar jedes Mal, sich aus jeglichem Gerangel herauszuhalten, dies jedoch regelmäßig auf Kosten von zwei bis drei Plätzen. P10 und P12 in den ersten beiden Rennen waren das Resultat einer vor allem „auf Ankommen“ ausgerichteten Rennstrategie. Im dritten Rennen legte Kluss sein gestärktes Selbstvertrauen in die Waagschale: Nach missglücktem Start auf den vierzehnten Rang zurückgefallen zeigte der deutsche Rookie in den folgenden 12 Runden druckvolles Racing. Mit P9 zum Abschluss kam Kluss zu einem positiven Fazit: „Nach den zwei schlimmen Trainingstagen bin ich froh, dass ich heute einigermaßen mithalten konnte. Vielen Dank an mein Team um Manuel Nees, der mir vertraut hat und die Motorprobleme lösen konnte.“ Unangefochten und überlegen gewann der Niederländer Dani van Ruiten jedes der drei Rennen. Insgesamt scheint der „Verstappen-Boom“ die Niederländer zu beflügeln: In allen Rennen waren die ersten fünf Plätze von Niederländern belegt. Unter die ersten Fünf zu kommen – „das ist mein Ziel“, meinte Kluss. Die nächste Gelegenheit ergibt sich am 14./15. April – zum ersten offiziellen Saisonrennen der BNL-Karting-Series, an dem dann auch Meisterschaftspunkte vergeben werden.