Kistenpfennig Cup lockt erneut viele Starter an
Am 14. Dezember steht die dritte Veranstaltung zum Kistenpfennig Cup in diesem Jahr an. Auf der anspruchsvollen Indookartbahn in Limburg erwartet Organisator René Freisberg wieder ein proppenvolles Teilnehmerfeld. Dabei war der Andrang diesmal gleich so gewaltig, dass am Nachmittag noch weitere Rennen angeboten werden können.
Gefahren wird auf der 1000 m langen Indoorkartbahn in Limburg, die wieder im Uhrzeigersinn gemeistert werden muss. Zusatzgewichte, der sogenannte Battle of Performance, sorgen wie immer für zusätzliche Spannung. Dabei bekommen die Platzierten je nach Abschneiden im Training und Rennen Gewichte aufgebrummt – ganz wie bei den Profis von der DTM oder dem ADAC GT Masters. Gefahren wird in vier verschiedenen Klassen. In der Klasse 1: „Freestyle“ wird es keine Gewichtsvorgaben geben. Die Klasse 2 liegt bei 80 Kg Mindestgewicht (max. 15 Kg Zuladung möglich), Klasse 3 geht von 95 Kg Mindestgewicht (max. 15 Kg Zuladung möglich) aus.
Für viele der Teilnehmer ist die Veranstaltung mittlerweile ein Fixpunkt im Terminkalender geworden. Schon zum sechsten Mal ist Marco Garota bei der kommenden Ausgabe am Start. Der 28jährige Kfz Lackierer trat dabei vornehmlich als Doppelstarter an, wobei dreimal ein erster Platz heraussprang. Seit 2005 fährt Garota Kart-Rennen, wobei der größte Erfolg im Jahr 2006 erzielt wurde. Gemeinsam mit seinen drei Teamkollegen fuhr Garota auf die vierte Position beim 24h-Rennen in Limburg. Die Indoorkartbahn ist so etwas wie die Haus- und Hofstrecke, wenn auch Garota einmal von einem Start auf der 1,414 m langen Strecke von Sakhir in Bahrain träumt. Am Kistenpfennig Cup schätzt Garota vor allem die Mischung aus Hobby-Piloten und Profis. Im Dezember möchte der Grävenwiesbacher mindestens unter die ersten Drei kommen.
Ebenfalls ein Dauergast ist Torsten Ickenroth, der zu den erfolgreichsten Teilnehmern gehört. Bereits viermal hintereinander gewann der 29jährige die 95kg Klasse. Dabei fährt Ickenroth erst seit 2012 regelmäßig im Kart. Im Dezember könnte der fünfte Streich folgen, doch „viel Spaß haben“, so Ickenroth, steht im Vordergrund. Auch Ickenroth weiß, was er am Kistenpfennig-Cup hat. Die verschiedenen Klassen, die Renngestaltung oder die BOP Gewichte sind nur drei Punkte, die der Seriensieger zu schätzen weiß. Doch auch das „total sympathische Orga-Team rund um René Freisberg und dessen Vater“ gehört nach Ickenroth zu den Vorzügen der Veranstaltung.
Ein weiterer Dauerbrenner ist Torsten Düsberg, der bisher keine einzige Veranstaltung verpasste. Beim Kistenpfennig-Cup gab es bisher einen Laufsieg in der 95kg Klasse sowie einen zweiten Platz in der Gesamtwertung zu feiern. Doch der 39jährige ist auch bei anderen Veranstaltungen wie den 24h von Grimma oder den 24h von Limburg erfolgreich unterwegs. „Da gibt es so vieles, was man erwähnen müsste. Es ist einfach von A bis Z eine super Veranstaltung“, lobt Düsberg die Veranstaltungsreihe des Kistenpfennig-Cups. Im Dezember hofft Düsberg auf einen dritten Platz, „aber bei einem Fahrerfeld mit einer inzwischen so hohen Leistungsdichte, wird das sicher recht schwer. Trotzdem werde ich wie immer alles geben“.
Nicht nur Fahrer mit kurzen Anfahrtswegen schätzen die Veranstaltung mittlerweile. Patrick Mockler vom MSC Weingarten wird bei der Dezemberausgabe zum dritten Mal mit von der Partie sein. Der 23jährige Metallbauermeister ist Trainer der Jugendslalomgruppe des bekannten Motorsportclubs, wobei er selbst schon seit 1999 im Kartslalom aktiv ist. Mittlerweile ist Mockler erfolgreich im Slalomsport aktiv und konnte 2013 mit einem Opel Corsa beim Youngster Cup des ADAC Nordbadens die Vizemeisterschaft holen. Genau wie Düsberg schätzt er das Rennkonzept, vor allem die „anständige Fahrzeit mit vielen Mitfahrern zu einem optimalen Preis“. „Der ganze MSC Weingarten ist von der Veranstaltung begeistert“, hebt Mockler hervor, der seinen vierten Platz vom November gerne noch einmal wiederholen möchte. Die weiteste Anreise haben übrigens die beiden Schweizer Jarno Zbinden und Michael Fankhauser vor sich. Teamkollegen Carina Manciano aus Köln managet alles und möchte als erste Dame wie ihre Teamkollegen ebenfalls alle drei Gruppe absolvieren.
Beim Kistenpfennig-Cup haben gerade junge Talente die Möglichkeit einmal gegen routinierte Kart-Profis anzutreten. Einer der schon lange dabei ist, ist der 13 Jahre alte Lukas Saar. Schon der eine oder andere Senior musste sich hinter dem jungen Kart-Talent anstellen. Mit acht Jahren saß Saar das erste Mal in einem Kart. Von da an ging es beständig bergauf. Viele Pokale für Siege und Treppchenplatzierungen wanderten seit 2008 ins heimische Dornburg-Langendernbach. Für den schnellen Junior ist gerade die Organisation des Kistenpfennig Cups besonders überzeugend. Nach einem zweiten Platz als bestem Ergebnis möchte der Schüler nun den Sieg holen. „Einen Sponsor finden, der mich auf die Rundstrecke bringen kann“, lautet dann das nächste große Ziel.
Der Umstieg von Kartsport auf die große Rundstrecke ist kein einfacher Weg. Einer der diesen Schritt geschafft hat, ist Marc Ehret. Der 20jährige stammt wie Formel 1 Weltmeister Sebastian Vettel aus Heppenheim. Während Vettel zum Formel 1 Titel fuhr, sicherte sich Ehret gleich im ersten Jahr die Vizemeisterschaft in der DMV BMW Challenge sowie die Meisterschaft in der DMV BMW Challenge Langstreckenwertung. Der KFZ-Mechatroniker fuhr davor lange Jahre im Kart und das schon im Alter von gerade einmal drei Jahren. Vor dem Wechsel auf die Rundstrecke war Ehret in der Interconti A-Serie sowie in der KZ2 Serie unterwegs. Für die Premiere beim Kistenpfennig Cup hat sich Ehret vorgenommen, „das Rennen zu gewinnen“ und natürlich „viel Spaß an der Veranstaltung zu haben“.
Die Welt des großen Motorsports hat Dirk Klemund dabei schon lange erobert. Dreimal gewann der 48jährige bereits die Divisions Wertung der Deutschen Rallye Meisterschaft. Seit 1985 räubert Klemund bei Rallyes über die Schotterpisten. Während der Hungener im Rallye Auto ein alter Hase ist, gehört er im Kartsport zu den Anfängern. Im März war der Rallye-Pilot zum ersten Mal beim Kistenpfennig Cup am Start – dem Sohn zuliebe. Gegen den 12jährigen Filius muss Klemund auch diesmal bestehen. „Gerade das ganze Paket für jung und alt“, findet Klemund überzeugend. Die Zielsetzung für die kommende Veranstaltung liest sich angesichts der hochkarätigen Mischung auch bescheiden. „Nicht letzter werden“.
Bei über 90 Startern werden die Rennen diesmal schon um 8.45 Uhr gestartet, während die beiden Nachmittagsrennen ab 14.30 Uhr über die Bühne gehen. Erstmals tritt die Veranstaltung unter dem Namen des langjährigen Sponsors Kistenpfennig als Kistenpfennig Cup auf. Einer der Firmenchefs klettert diesmal sogar selbst ins Kart.
Somit ist wieder für eine interessante und abwechslungsreiche Veranstaltung gesorgt, die natürlich auch im nächsten Jahr fortgesetzt wird.
Text: Redaktionsbüro Patrick Holzer