DMV Wackersdorf mit Höhen und Tiefen

29. April 2013, 0:28
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Trotz zweier Unfälle kann auch der 2. Lauf zur DMV Kart Championship im ProKart Raceland in Wackersdorf als Erfolg bezeichnet werden. Die gestürzten Nico Otto und Anton Koustiukevitch hatten ihre Schutzengel an Bord.

Am Samstag nutzten viele der 80 genannten Fahrer in den sechs Championship-Klassen und einer offenen Schalter-Klasse um den „Bavarian Open“-Titel das warme und trockene Wetter zu ausgiebigen Testfahrten.

Am Sonntagmorgen dann die Ernüchterung: 6 Grad Celsius und Nieselregen. Für die Trainingsessions und teils das 1. Sprintrennen mussten die Regenreifen aufgezogen werden. Aber gegen Mittag trocknete es zusehends ab und man konnte wieder auf die Slicks zurückgehen.

X30

Die Rennen begannen wie immer beim DMV mit den IAME X30-Klassen. Das Finale über 14 Runden gewann der Kronauer Christian Hillenbrand vom Wildkart-Team vor Jörn Niclas Von Wendt aus Wallenhorst. Tolle Steigerung gegenüber dem Auftakt in Kerpen von Gina Maria vom KSM-Team: Die Bergheimerin kämpfte sogar um die Spitzenpositionen mit und wurde Tagesdritte. In der Meisterschaftswertung führt jetzt Hillenbrand mit 2 Punkten Vorsprung vor Von Wendt. Bei den Junioren ist Fabian Hellwig (50 Punkte) vor Max Günther (36,5) auf Platz 1.

Bambini

Bei den Bambini war Ilya Zamula (TR-Racing) aus Berlin unter 26 Teilnehmern überragender Fahrer. Er gewann das Finale mit einer Sekunde Vorsprung auf Teamkollege Doureid Ghattas (Bonn) und vor dem Krefelder Eren Köse. Nach zwei der fünf Championship-Rennen hat Zamula (83 Punkte) aber auch lediglich 3 Punkte Vorsprung auf Ghattas (80); Dritter ist Köse (67).

KZ2

Bei den Schaltern gab Ex-Formel-I- und DTM-Fahrer Ralf Schumacher ein spektakuläres Gastspiel. Sein „großer Bruder“ Michael Schumacher war übrigens auch in Wackersdorf interessierter Beobachter am Streckenrand. Im ersten Lauf übernahm Ralf die Spitze, fiel aber durch einen Rutscher zurück auf 4 und kämpfte sich wieder auf P3 vor. Im Finale konnte er vom 3. Startplatz hinter Alexander Schmitz vom KSM-Team auf Platz 2 fahren; Dritter wurde der Walldorfer Stephen Stumpf (KKC-Racing). Max Wissel (Nees Racing) wurde Vierter. Weil Ralf Schumacher Gastfahrer war, führt Schmitz die Meisterschaft mit 102 Punkten vor Wissel (83) und Andreas Dresen (59).

KF3

Viel Aufregung gab es in der KF3-Klasse. Unmittelbar nach der Startschikane im Finale flog Nico Otto (KSM Racing) nach einer Kollision mit seinem Kart zwei Meter durch die Luft und kam nur mit Prellungen sehr glimpflich davon. Weniger Glück hatte nur drei Runden später der Berliner Anton Kostioukevitch. Der Fahrer von TR-Racing berührte sich mit Mike Ortmann auf der Zielgeraden; Ortmann flog in die Innenbahn, Kostioukevitch kam außen zwischen Reifenstapel und Boxenmauer zu stehen. Das Rennen wurde sofort abgebrochen und nach der ärztlichen Erstversorgung konnte Anton mit einer Gehirnerschütterung, aber ohne Knochenbrüche ins Krankenhaus gefahren werden. Der DMV und alle Fahrerkollegen wünschen schnelle und vollständige Genesung. Mike Ortmann kam mit dem Schrecken davon.

Beim Restart waren nur noch sieben Fahrer startbereit und Race Director Reinhard Tropp machte das einzig Richtige: Er ordnete die restliche Distanz von acht Runden als „Slow Race“, d.h. mit Überholverbot an. So kamen die Fahrer zu ihren Punkten und es kam zu keinen weiteren Vorfällen. Sieger wurde der Wernauer Max Hesse (Solgat Motorsport) vor David Brinkmann und Maximilian Zupanic (KSW-Racing-Team). Hesse (101 Punkte) führt jetzt mit großem Vorsprung vor Mike Beckhusen (68) und Robin Falkenbach (58).

KF2

Das kleine, aber erlesene KF2-Feld dominierte Mario Ljubic (TR Racing), der das Finale vor Michael Schmid (RL-Competition) und Tobias Müller (DR Germany) gewann. Da Ljubic beim ersten Rennen in Kerpen gefehlt hatte und in Wackersdorf Arlind Hoti nicht am Start war, führt die Championship-Tabelle Tobias Müller (79) vor Hoti und Ljubic (beide 54 Punkte). Bavarian Open. Die offene Klasse KZ2, als Bavarian Open betitelt, nutzten leider nur sechs Piloten als Vorbereitung auf die Schalter-Europameisterschaft am 16. -19. Mai in Wackersdorf. Aber das Feld war richtig kompakt, die Abstände minimal und das Ergebnis wahrlich international: Finalsieger wurde der Russe Leonid Panfikov vor dem Italiener Matteo Zanchi und dem Franzosen Charly Bizalion.

Mit einer halben Stunde Verspätung ging ein spannender Renntag zu Ende. Vom 16. – 19. Mai (Pfingsten) kommt die EM nach Wackersdorf. Die DMV Kart Championship pausiert bis zum 3. Lauf am 7. Juli in Hahn/Hunsrück.

Text: DMV MEDIEN – Thomas Schiffner