Volles Programm beim Kistenpfennig-Cup
Spannende Rennen begeistern Teilnehmer und Zuschauer
Mit einem wahren Mammutprogramm ging der Kistenpfennig Cup am vergangenen Sonntag über die Bühne. Insgesamt zehn Rennen und fünf Zeittrainings standen auf der Indoorkartbahn in Limburg auf dem Programm. Dazu hatten sich an die 100 Teilnehmer, darunter auch wieder zahlreiche Kart-Asse, Rallye-, Autocross-, Rundstreckenpiloten auf der 1.000 m langen Piste eingefunden. Unterstützung gab es wieder von der Tourenwagenpilotin Alexandra Irmgartz.
Auf Grund des großen Andrangs konnte Organisator René Freisberg diesmal gleich ein richtig großes Programm aufbieten. Während am Vormittag wie gewohnt gefahren wurde, fanden am Nachmittag noch zwei weitere Freestyle Läufe mit je einem Zeittraining und zwei Rennen statt. Der eine oder andere Teilnehmer nutzte diese Möglichkeit, um gleich mehrfach anzutreten.
Maurice Mohr zeigt es den „Großen“
Einer der überragenden Fahrer an diesem Wochenende war Maurice Mohr. Schon bei den vergangenen Veranstaltungen war das schnelle Karttalent bei den Junioren nicht zu schlagen. Diesmal reichte es im Feld der 80kg Klasse sogar dreimal zu Platz eins. Im Qualifying markierte Mohr mit 1.07,089 die Bestzeit vor Mike Naß (1.07,354) und Marc Paul (1.07,502), der die November-Veranstaltung gewonnen hatte. In den beiden Rennen war der schnelle Junior ebenfalls nicht zu schlagen. Gleich zweimal fuhr Mohr als Sieger über den Zielstrich. Damit war natürlich auch der Sieg bei den Junioren vor Lukas Lewalter und Lakus Saar in der Tasche. „Ich hatte ein bisschen Angst, dass die Gegner mich rausschießen. Daher bin ich im ersten Rennen extra die erste Kurve sehr eng und vorsichtig angefahren. Die ersten Runden haben ich dann so viel gepusht wie nur ging, um einen Vorsprung herauszufahren. Ich habe dann gesehen, dass hinter mir eine große Kampfgruppe war. Das war natürlich ein großer Vorteil, da die Positionskämpfe Zeit gekostet haben“, so Mohr.
Fankhauser holt den Gesamtsieg in die Schweiz
Während Junior Mohr die Gesamtwertung dominierte, ging es dahinter bei den Fahrern der 80kg munter zu. Das Feld war diesmal ausgeglichen und richtig stark besetzt. Zwischen der schnellsten und langsamsten Rennrunde lagen gerade einmal 1,5 Sekunden. Mike Naß sicherte sich mit dem zweiten Startplatz und der Bestzeit in der 80kg die wichtigen sechs Punkte gleich zu Beginn. Dahinter lauerten Marco Paul, Nico Grimm sowie der aus der Schweiz angereiste Michael Fankhauser. Der Eidgenosse war es dann auch, der sich im ersten Rennen gegenüber Paul Winkler und Mike Naß durchsetzte. Vor dem letzten Rennen war klar, dass es beim Kampf um den Gesamtsieg richtig eng werden würde. Nico Grimm lieferte als bester Fahrer der 80kg ein bärenstarkes Rennen inklusive der schnellsten Rennrunde der gesamten Veranstaltung ab. Von der zehnten Startposition aus schnappte sich Grimm den Sieg in der 80kg Klasse. Doch die sechs Zähler für den Sieg reichten am Ende nur zum dritten Platz. „Die Leistungsdichte wird hier eigentlich immer höher und von Event zu Event immer schwerer vorne dabei zu sein. Daher bin ich froh, dass ich im letzten Rennen noch Zweiter geworden bin. Es waren sehr enge und umkämpfte Rennen“, erzählte Grimm. Beim Kampf um den Gesamtsieg setzte sich am Ende mit einem Punkt Vorsprung Michael Fankhauser gegenüber Mike Naß durch.
Zbinden holt zweiten Sieg für die Eidgenossen
Fast hätte es für Fankhauser auch zum Gesamtsieg in der 95kg Klasse gereicht. Mit 17 Zählern behielt hier aber Landsmann Jarno Zbinden die Oberhand. Im Zeittraining verwies Zbinden Fankhauser und „Fluchtzweg Torsten“ auf die weiteren Plätze. Der Schweizer dominierte dann auch das erste Rennen, während Fankhauser mit 10,377 Sekunden Rückstand das Ziel als Zweiter sah. Ganz dicht dahinter landeten Holger Klar und Paul Winkler. Spannend wurde es noch einmal im zweiten Heat, bei dem sich diesmal Fankhauser den Sieg holte. Da Zbinden aber den zweiten Platz gegen „Fluchtzwerg Torsten“ und Paul Winkler verteidigen konnte, gab es am Gesamtsieg vor Fankhauser nichts zu rütteln. „Hier war es so, wie es sein sollte. Wir fahren inzwischen regelmäßig Kart, aber hauptsächlich in Deutschland. In der Schweiz gibt es praktisch keine Rennen mit Gewichtsausgleich. Da bin ich dann doch im Nachteil“, berichtete Zbinden. Platz drei im Gesamtergebnis belegte „Fluchtzweg Torsten“, der sich dank des besseren Zeittrainings gegenüber Paul Winkler durchsetzte. Holger Klar musste sich dahinter mit dem fünften Platz zufrieden geben. „Das erste Rennen war super gelaufen. Von Platz zehn auf den dritten Rang vorgefahren – was will man mehr? Im zweiten Rennen habe ich den Start verschlafen und wurde durchgereicht. Entweder lag es an mir oder am Kart. Es war einfach nicht mehr drin. Ich habe dann die anderen ziehen lassen, weil Aufhalten hätte auch nichts gebracht“, so Klar.
Fankhauser mit Maximalausbeute in der Freestyle Klasse
Die Freestyle Klasse war dann wieder eine sichere Beute für Michael Fankhauser. Mit der Maximalpunktezahl von 18 Zählern trat Fankhauser die Heimreise in die Schweiz an. Als einziger unterbot Fankhauser im Zeittraining die 1.08 Marke, wobei „Fluchtzwerg Torsten“ vor Jarno Zbinden und Hannes Jirasek vom ACT Dauborn die Verfolgergruppe anführte. Im Rennen verteidigte Fankhauser die Führung, während dahinter Christian Hillenbrand und Marco Garota ihre Aufholjagd starteten. Bis auf 1,59 Sekunden fuhr Hillenbrand noch an den Sieger heran. Im zweiten Heat sah Hillenbrand erneut als Zweiter vor Garota das schwarz-weiß karierte Tuch. „Ich bin mit meinem Rennen ganz zufrieden. Dritter wollte ich mindestens werden. Das habe ich in der Freestyle Klasse geschafft“, so Garota. Gesamtsieger Fankhauser war nach insgesamt vier Rennsiegen sowie zwei Gesamtsiegen voll und ganz zufrieden. „Das hat ganz gut gepasst. Die Konkurrenz war ziemlich stark diesmal. Es hat vielleicht einfacher ausgesehen, war aber nicht ganz so leicht zu gewinnen“. Platz zwei schnappte sich „Fluchtzwerg Torsten“, der vor allem regelmäßig gepunktet hatte. „Die beiden Schweizer waren heute nicht zu schlagen. Gegen die war kein Kraut gewachsen. Deshalb bin ich mit meiner Leistung auch sehr zufrieden. Es hat hier wie immer sehr viel Spaß gemacht“, so der Zweitplatzierte.
Maurice Mohr auch am Nachmittag stark
Nach kurzer Absprache unter den Teilnehmer wurden die Zusatzgewichte für den Nachmittag erhöht und somit die Rennen noch spannender. Für Platz eins gab es nun 30 kg BoP bis hin zu 5 kg für den sechsten Platz. Maurice Mohr ließ es sich nicht nehmen auch noch das Nachmittagsrennen der Freestyle Klasse zu bestreiten. Im Zeittraining musste sich Mohr mit gerade einmal 0,036 Sekunden Thomas Wenz geschlagen geben. Das erste Rennen schnappte sich Mohr dann mit 2,7 Vorsprung auf VLN-Pilot Christopher Rink und Marc Ehret aus der BMW-Challenge, während Polesitter Thomas Wenz auf dem siebten Platz ohne Punkte blieb. Im zweiten Heat kämpfte sich Wenz auf Platz eins nach vorne, was der Pilot selbst zunächst überhaupt nicht mitbekommen hatte. „Ich habe mir nicht ausgemalt, dass ich noch so weit nach vorne komme. Gegenüber dem ersten Rennen war natürlich schon von Vorteil, dass ich kein Zusatzgewicht hatte. Jetzt im Rennen hatte ich gar nicht gedacht, dass ich so weit vorkomme, da ich die Plätze nicht mitgezählt hatte“. Für den Sieg im Gesamtklassement reichte es aber nicht. Den holte sich Maurice Mohr. „Ich war doch ziemlich geschafft. Am Ende habe ich eigentlich nur noch am Lenkrad gezogen. Meine Arme waren richtig schwer“, so der Sieger. Der dritte Platz ging an Christopher Rink vor einem zufriedenen Gerhard Jütting.
Martin Kühnemund gewinnt die Freestyle Klasse 3
Extrem eng umkämpft waren die Rennen der Freestyle Klasse 3, wo sich Martin Kühnemund gegenüber Martin Hermann und G. Wehrheim durchsetzte. Wehrheim startete auch schon am Vormittag und kam während der Veranstaltung immer besser in Fahrt. Schon im Zeittraining wurde der Schlagabtausch eröffnet. Zwischen Platz eins und vier lagen nicht einmal eine halbe Sekunde. Seine Pole konnte Kühnemund allerdings nicht halten, so dass sich Hermann den Sieg holte. Im zweiten Durchgang feierte Kühnemund den Sieg vor Wehrheim und Herrmann. „Die Zweikämpfe heute waren einfach so cool. Mir ging es da weniger um die Platzierung, viel mehr um das Fighten. Das hat sehr viel Spaß gemacht, weil es auch sehr fair abging. Jetzt am Ende noch einen Pokal mit nach Hause zu nehmen, ist natürlich die Krönung“, freute sich Kühnemund. „Wer das Rennen gesehen hat und ein bisschen Ahnung von Kartfahren hat, der hat gesehen, wie geil das war. Es war schön eng mit tollen Kämpfen“, pflichtete Martin Hermann bei.
Natürlich gab es auch wieder einige neue Gesichter zu begrüßen, die erstmals am Kistenpfennig Cup teilnahmen. „Das Rennen hat mir viel Spaß bereitet. Ich habe durch Mund-zu-Mund-Propaganda im Freundeskreis von der Veranstaltung erfahren und bin ganz begeistert“, äußerte sich Dirk Ehlebracht zufrieden über die Veranstaltung. Auch Carsten Erpenbach lobte die gelungene Veranstaltung. „Ich wurde durch das Internet aufmerksam. Ich bin auch absoluter Neuling, es macht aber viel Spaß hier. Die Veranstaltung ist gut organsiert“. Mit Fred Weiss war zudem der Renault Clio Cup Vizemeister von 1996 am Start, der trotz einiger Markenpokalerfolge im Kartsport noch Anfänger ist. „Ein Freund von mir, der Kontakt zur Kartszene hat, hat mich mitgenommen. Es ist natürlich gewöhnungsbedürftig am Anfang, aber es macht Spaß. Ich vorher nur zweimal eine Viertelstunde im Kart gesessen“, erzählte Weiss.
Der Kistenpfennig Kart Cup findet inzwischeneinen immer höheren Zuspruch. So konnte Organisator René Freisberg bereits über 50 Anmeldungen für die Märzveranstaltung 2014 vermelden, ein Indiz für die gute Organisation und den sportlichen Stellenwert der Veranstaltung.
Von den Fraport Sykliners gab es für die Erstplatzierten jeweils zwei VIP Karten zum Top Spiel am 11.1.2014 gegen Alba Berlin. Neben dem obligatorischen Siegersekt, gab es zudem Sachpreise gestiftet von den Teilnehmern Susanne Bahr und Michael Brühl.
Die Termine für 2014 stehen jetzt schon fest. Am 2. März, 9. November und am 14. Dezember geht es wieder nach Limburg zum Kistenpfennig Cup. Die Anmeldung kann wieder über www.kistenpfennig-cup.de erfolgen.