Spannendes Finale der historischen Kartfahrer beim Trips Memorial in Kerpen

Der neue Champion heißt Marlon Mathai

8. Oktober 2024, 22:13
Autor: Andreas Kohler | Bilderquelle:
Normalerweise sind die Fahrer der Klassik Karts selbst im reiferen Alter, also passend zu ihren Fahrzeugen, unterwegs. Aber es gibt auch Nachwuchspiloten und wie im großen Motorsport halten die nichts von „Alter vor Schönheit“, sondern gasen ordentlich an.
 
Somit war ein Duell der Jugend mit den arrivierten Piloten angesagt. Spätestens nach dem vierten Lauf in Hahn witterte der sechzehnjährige Marlon Mathai seine Chance auf den Meistertitel. Bis dahin schickten sich die üblichen Verdächtigen Thomas Franz, Thomas Kracht und Jürgen Schober, die in den letzten Jahren die Meisterschaft dominiert haben, an dies heuer auch so zu machen.
 
Soweit zur Ausgangslage vor den beiden finalen Läufen im Rahmen des Graf Trips Memorial in Kerpen.
Marlon Mathai belegte im ersten Lauf den zweiten Platz, Thomas Franz wurde vierter hinter Thomas Reim. Thomas Kracht musste mit technischem Problem die Segel streichen und aus dem Meisterschaftszug aussteigen.
 
Damit wurde es zum Zweikampf Thomas Franz gegen Marlon Mathai.  Also etwa wie Alonso gegen Colapinto, wenn man das fiktiv in die Formel eins übertragen würde. Im zweiten Lauf belegte Marlon Mathai erneut den zweiten Platz, dabei belegte Thomas Franz mit schmerzverzerrter Miene nach Rippenprellung im Kurvenkampf den zehnten und Platz, und damit war die Messe gesungen. Und so ging die Meisterschaft denkbar knapp mit drei Punkten Unterschied zugunsten des Nachwuchsfahrers aus. Es geht aber auch Dank an den Zweiten Thomas Franz, der wie schon in den Vorjahren knapp an der Meisterschaft vorbeisegelte.
 
Ein packendes Finale das wieder mal die Faszination des klassischen Kartsports gezeigt hat. Jürgen Schober flog derweil mit schnellen Zeiten um die Bahn, im ersten Lauf unangefochten und im zweiten Lauf im Duell mit dem französischen Gastfahrer Matteo Nicolle und Chris Stek aus Holland. Einer der ebenfalls wieder, wie schon im Vorjahr aufgeigte war der niederländische Gastfahrer Kay Simons, der mit seinem Zip Parilla Kart aus den Siebzigern sehr gute Rundenzeiten mit hoher Konstanz ablieferte. Mit einem Sieg im ersten Lauf und einem dritten Platz im zweiten Lauf  holte er sich den Gesamtsieg.
Gesamtzweiter wurde Marlon Mathai vor Berthold Bermel, der den zweiten Lauf gewinnen konnte, Thomas Reim wurde vierter vor Marc Heiming.
 
Sechster wurde Gernot Stöcker vor Pechvogel Thomas Franz, Chris Stek, Andreas Kohler und Jens Greif.
In der Meisterschaft siegte Marlon Mathai vor Thomas Franz, Thomas Kracht und Jürgen Schober.
Platz fünf ging an Andreas Kohler vor Bart van de Hul aus den Niederlanden, Berthold Bermel, Chris Stek, Thomas Reim und Lies Lemckert. Zum Schluss noch zu Graf Berghe von Trips, dem Urvater des Kartsports in Kerpen und zu dessen Ehren das Memorial alljährlich ausgetragen wird. So wird auch viele Jahre nach seinem tragischen Tod 1961 in Monza die Erinnerung an einen der Großen des deutschen Motorsports in allen Ehren gehalten. Dazu trägt auch die Graf Berghe von Trips` sche Sportstiftung bei.
Kerpen, eine Strecke mit Tradition, gutem Grip und guter Organisation war wieder ein würdiger Rahmen für einen spannenden Meisterschaftsabschluss.