ACV German Vega Trophy im Hitzekessel von Wackersdorf
Ausgerechnet das heißeste Wochenende des Jahres suchte sich die ACV German Vega Trophy für ihre Veranstaltung am 27./28.07. in Wackersdorf heraus. Für die routinierte Veranstaltercrew aber kein Problem. So wurde kurzerhand nach der Waage für die Fahrer eine Getränkestation eingerichtet, wo die Fahrer sich kostenfrei mit Wasser versorgen konnten, um die aufgeheizten Gemüter und Körper zu kühlen.
Das war nur eines der vielen Highlights der Veranstaltung. Auch der Aufmarsch der Fahrer nach EM Vorbild auf den Kartwagen, anschließender Fahrervorstellung und Interviews direkt an der Strecke durch Streckensprecher Sebastian Wauer waren etwas Besonderes. Und dann noch der Empfang auf der Startlinie durch die Gridgirls! Das machte etwas her und hatte internatonales Feeling für die Fahrer. So ließ sich die Hitze doch um einiges leichter ertragen.
Bambini Gazelle
Hugo Sasse (Meier Motorsport) gewinnt unangefochten die Klasse.
Bambini Waterswift
Dominik Müller (TR-Racing) gewinnt mit hauchdünnem Vorsprung von 0,031 Sekunden das Zeittraining! Dies nützt ihm aber leider auch nichts. Luke Wankmüller (Solgat Motorsport) nach seinem Laufsieg in Ampfing beim ADAC Masters beflügelt, gewinnt souverän beide Rennen und übernimmt auch die Führung in der German Vega Trophy. Hinter Luke bildet sich ein Vierer D-Zug der durch ständige Positionswechsel aber den Anschluss an Luke abreißen lassen muss, dazu wurde einfach viel zu viel um die Position Zwei gekämpft. Diese erringt ein sich riesig freuender Marco Fischer (TR-Racing/RMSV Urloffen). Dritter wird Maximilian Schulte (Schwabe Motorsport) vor Niklas Bieneck (Meier Motorsport).
X30 Junior
Mit 24 Startern fast so ein großes Feld wie bei den Senioren, dass konnte sich sehen lassen! Die ersten 13 Fahrer innerhalb einer halben Sekunde und der Abstand zwischen dem Zeitschnellsten Luis Glania (Nintendo Team Scheider) und dem Zweiten Andre Kern (Dischner Racing) beträgt genauso 0,031 Sekunden, wie bei den Bambini Waterswift! In den Rennen kann durch Pech, Andre Kern das Tempo von Luis nicht mehr mithalten. Sind es im ersten Rennen noch Guiliano Göbbels (MSC Langenfeld) und Dominik Kulikowski (IM-Racing) die die Plätze hinter Luis Glania einnehmen, kommt im Finale die große Stunde von Marcel Preuß (ADAC Hessen-Thüringen). Er schiebt sich an Göbbels und Kulikowski vorbei und wird im Finale Zweiter.
KF3 In der Klasse KF3 wechselte die Spitze mehrfach und jeder Teilnehmer durfte einmal ganz nach vorne! Letztendlich gewann Felix Arnold (ADAC Hessen-Thüringen) den ersten Lauf. Das Finale konnte aber Luca Reichmann (Kartbahn Liedolsheim) gewinnen, Zweiter wurde Marcel Mayer (KSM Racing Team) und Dritter Felix Arnold.
X30 Senior
Viele Fahrer waren froh, dass „nur“ 27 X30 Senioren den Weg nach Wackersdorf gefunden hatte, denn die gefürchteten Heats machten so manchem Fahrer bei der Hitze ganz schöne Kopfschmerzen. Die Ferien hatten aber für den einen oder anderen doch Vorrang und so musste nicht auf die Variante mit den Heats zurückgegriffen werden. Im Zeittraining hat Tobias Dauenhauer (AK Racing) mit 0,039 Sekunden Vorsprung noch die Nase vorne, diesen Platz konnte er aber im Rennen nur bis zur 7. Runde halten. Dann schießen Julian Hanses (MSC Langenfeld) und Daniel Ruth (MKII) an ihm vorbei und geben die Plätze auch nicht mehr ab. Julian gewinnt den Start zum zweiten Lauf und kann sich beruhigt absetzen. Entbrennt doch hinter ihm ein großer Kampf. Diesen gewinnt letztendlich Daniel Ruth. In der 9. Runde kann er sich den bis dahin Zweitplatzierten Aljoscha Prothmann (G.P. Racing Germany) so hinlegen, das er an ihm vorbei kommt. Maximilian Huber (RL-Competition) wird Vierter und Tobias Dauenhauer Fünfter.
KF2
Wieder zeichnete sich die Wiederholung aus Hahn und diversen Rennen im Rhein Main Kart Cup zwischen den Dauerrivalen Julia Leopold (Win Race) und Jonas Hrdlicka (MSR Morosport/WST Power) ab. Nur diesmal ließ Julia nichts anbrennen und legte eine perfekte Performance an den Tag. Holte sie doch beide Rennen und alle Zusatzpunkte in der Meisterschaft zum Team Winrace. Für Jonas bleibt nur der zweite Platz. Dritter wurde Tobias Fleischmann (RS-Motorsport) vor Richard Bub (Team Hemkemeyer).
X30 Master
Francois Grethen (Grethen Racing) gewinnt leider alleine die Klasse der älteren Masterfahrer. Bei der Siegerehrung lässt sich Francois das Mikrofon geben und fragt: „Wo sind die Masterfahrer in Deutschland? Es gibt doch einige ältere Fahrer und die Vega Trophy ist momentan die einzige Serie in Deutschland, die die Master im Programm hat“.
German Swissauto Cup
Normalerweise im Rhein Main Kart Cup beheimatet, war der German Swissauto Cup diesmal als Gastserie bei der Vega Trophy am Start. Da dieses Rennen auch noch das Finale zum Swissauto International war, konnte man mit einiger Konkurrenz aus dem Ausland rechnen. So setzte sich nicht unerwartet, der International Fahrer Jentsen Adriansen (Antwerpkarting) in allen drei Rennläufen als Sieger durch. Der im Deutschen Cup fahrende Denis Molleyres konnte die Fahne hochhalten und wurde im Finale Zweiter. Mit diesen Punkten konnte er auf den in der deutschen Meisterschaft bis dahin alleine Führenden Brian Prina, punktgleich aufschließen. Brian wurde in Wackersdorf nur Sechster. Die Entscheidung fällt also erst am 22.09. in Urloffen, dem Finale zum BW Kart Cup.
In der Klasse VT3 (Junioren) gewinnt der Franzose Frank Chappard (Kartland) vor seinem Teamkollegen Dan Benshimon (Kartland).
KZ2
War es in Hahn noch der G.P. Racing Germany Teamkollege Andrea di Pietro der alle Rennen gewinnen konnte, musste er sich diesmal Loris Ronzano beugen. Volle Punktzahl für ihn und zwei souveräne Rennsiege. Dahinter war man sich aber überhaupt nicht einig. Im ersten Lauf wird Michael Mrosek (AK Racing) noch Zweiter vor Stefan Weber (CRG Racing Germany). Im Finale bekommt der Schweizer Antoine Bottirolli direkt am Start einen Schubser und kommt quer. Dadurch können einige Fahrer nicht mehr ausweichen und machen einiges an ihren Karts kaputt. Auch der bis dahin Zweitplatzierte Michael Mrosek eigentlich am Unfallgeschehen unbeteiligt gibt auf. Wie durch ein Wunder kann Antoine Bottirolli trotz der Flugeinlage weiter fahren und wird noch Zweiter. Sebastian Uber (Solgat-Motorsport) hält die deutschen Fahnen hoch und wird Dritter.
Der Dank gilt besonders Thomas Lainer der kurzfristig als Rennleiter einspringen musste, und die Veranstaltung perfekt leitete, nachdem der permanente Rennleiter Markus Peske ungeplant 6 Wochen früher Nachwuchs bekommen hatte. Gratulation. Mutter und Tochter sind wohlauf, auch wenn Papa Markus ziemlich aus dem Häuschen ist.
Knapp 100 begeisterte Teilnehmer fuhren nach der schönen Siegerehrung zufrieden Nachhause, und freuen sich sicherlich schon auf das Finale der German Vega Trophy 2013 am 14./15.09. in Liedolsheim. Gastfahrer die für den Goldpokal oder den ADAC Bundesendlauf trainieren wollen, sind gerne gesehen.
Text: Michael Weichert