Fehlerfrei zum Sieg – Honda Spirit gewinnt die 12h von Cheb
Am Samstag Morgen um 09:30 Uhr ging es in Cheb nach 2019 das erste Mal wieder ins Qualifying zur German Team Championship. Der Quali-Modus versprach wieder viel Action den die Poleposition sollte erst im zweiten Qualifying ausgefahren werden, für das sich die Top Ten aus Q1 qualifizierten.
Bis Platz 6 trennten die Teams gerade einmal 84 Hundertstel und Platz 11 bis 14 verpassten den Sprung ins Q2 um nicht mal 1 Zehntel. Die #44 von Kurtz & Paffrath Motorsport setzte die beste Zeit im ersten Qualifying mit 0,012 Sekunden Vorsprung auf Honda Spirit. ATW Racing folgte auf dem dritten Platz auch nur einen Wimpernschlag dahinter.
So war es nun an den Teamchefs zu bestimmen welche Fahrer den Fight um die Pole auszutragen. Zwei Gruppen mit jeweils 5 Karts wurden im Abstand von 8 Sekunden auf die Strecke geschickt um eine gezeitete Runde abzuliefern. Das GCD Bosch GTC Team schickte Anton Hahnenkamm auf die Strecke und er lieferte ab, Poleposition für die #20. Julian Walter von Kurtz & Paffrath Motorsport musste sich um Sage und Schreibe 1 Tausendstel geschlagen geben und belegte den zweiten Startplatz.
Auf Position 3 landete Honda Spirit mit Nicolas Jarchow am Steuer, der Abstand betrug aber auch nur 0,024 Sekunden, quasi nichts. ATW Racing belegte Platz 4 vor den Cool Runnings auf dem fünften Platz. Das ABR Junior Team zeigte sich erneut angriffslustig und mischte als bestes Trophy Team auf Platz 6 um die Startplatzvergabe mit. Darauf folgten die drei GTC Teams von Cinquanta Corse by ACV, das ADAC Südbayern Junior Team und das WGKC Mach1 Team. Und der 10ten Platz ging an eine weitere Trophy Mannschaft, die #007 vom Mann-Filter RBM Team.
Ab 11:00 Uhr fanden sich die gesamten Teams in der Startaufstellung ein um nach einem kurzen Fahrerbriefing pünktlich in die 2 Formation Laps zu starten. Die ersten 20 Minuten zeigten einmal mehr dass sich die Teams nichts schenken, gefühlt gab es nahezu jede Runde einen Führungswechsel. Die #22, #5, #20, #44, #75, #50 boten den angereisten Zuschauern eine tolle Show, aber wer das Rennen genauer beobachtet hat bemerkte dass von hinten die ADAC Südbayern Junioren mit der #15 auch mitspielen wollten. So schloß Janina Schall die Lücke zu der Führungsgruppe und arbeitete sich Runde für Runde nach vorne. Auf Platz 1 angekommen gelang es ihr sogar einen kleinen Vorsprung herauszufahren.
Dahinter bot sich das gleiche Bild wie nach dem Start, allerdings wurde es etwas ruhiger wahrscheinlich weil die Teams, durch die ständigen Positionswechsel, etwas an Boden auf die führenden ADAC Südbayern Junioren verloren versuchte der Pulk gemeinsam den Rückstand wieder zu verkürzen. Und hatten dann auch gleich noch die #007 vom Mann-Filter Team RBM im Gepäck.
Die Cool Runnings konnten den Speed mit den steigenden Temperaturen nicht mehr mitgehen und musste dann wenige Runden später auch das WGKC Mach1 Team an sich vorbeiziehen lassen. Die Top Ten rundete die Trophy Mannschaft von FirEX Racing zu diesem Zeitpunkt ab, während die ABR Junioren nach einem starken Qualifying zu Rennbeginn den Kontakt nach vorne etwas verloren. Etwas abseits vom Schuß fuhr auch die Nummer 6 vom Mann-Filter Team RBM, in Cheb erstmals mit einem Mach1 Chassis unterwegs, war man hier noch guter Dinge durch die passende Strategie wieder aufzuschließen.
Die ersten Stopps zeigten dann die unterschiedlichen taktischen Ausrichtungen der Mannschaften, teilweise wurde nachgetankt andere luden die Zusatzgewichte ein um die ersten Heavyturns zu starten.
Ein zu hoher Luftdruck bei der #75 wurde nach unten korrigiert und man fand wieder den Speed um die Frontrunner nicht weiter aus den Augen zu verlieren. Um 13:16 Uhr kam der Funkspruch der Rennleitung die das Safety Kart anforderte, bei der #68 von K-Rac-Tec by SolidBam verabschiedete sich die Kette und machte eine Bergung des Karts nötig.
Die Spitze übernahmen zwischenzeitlich verschiedene Teams, Cinquanta Corse by ACV oder auch das WGKC Mach1 Team. Immer in Lauerstellung der Polesetter vom GCD Bosch GTC Team. Aber Ausruhen war nicht drin man musste weiter Gas geben, die Verfolger wollten nicht locker lassen. Um 14:05 Uhr dann ein Schockmoment für die #15, die Kupplung wollte nicht mehr richtig zupacken, während sich das Team um den Motorwechsel kümmert kommt die nächste Meldung aus der Box. Cinquanta Corse by ACV bricht der Benzinfilteranschluß, der Zeitverlust hält sich in Grenzen aber auf die Spitze fehlen ab diesem Zeitpunkt gut 2 Runden.
Aber aufgeben ist keine Option, das Rennen ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht mal 3 Stunden alt und weitere 9 Stunden stehen noch an. Dann kurz vor Ablauf der 3 Stunden Marke rollt die #169 Cool Runnings II aus, der Kettenblattträger ist gewandert und quittiert den Dienst ca. 1 Minute vor Ende der Masters Wertung. Sichtlich frustriert fordert Klaus Eberle das Safety Kart an, Platz 2 in der Masters hätte es werden können.
In den darauf folgenden Stunden zeichnet sich langsam ab das an 2 Teams der Weg zum Sieg vorbei gehen muss, die #22 von Honda Spirit und die #20 vom GCD Bosch GTC Team sind dabei Reißaus zu nehmen. Honda Spirit holt sich nach etwas mehr als 4 Stunden die schnellste Rennrunde, Nicolas Jarchow umrundet den 1020 Meter langen Kurs in 51,404 Sekunden.
Nach 8 Rennstunden folgt dann die planmäßige Unterbrechung und die beiden Spitzenreiter sind rundengleich, dahinter folgen die Cool Runnings und Cinquanta Corse by ACV. ATW Racing, das WGKC Mach1 Team und Kurtz & Paffrath belegen die Positionen 5 bis 7. 2 Runden dahinter hat sich die #006 vor der #007 platziert, beide vom Mann-Filter RBM Team.
Für die #007 endet der erste Teil des 12h Rennens mit der Gewissheit dass sich das Motorritzel in der letzten Runde komplett verabschiedet hat, die direkte Konkurrenz von OSM Motorsport hat einen Rahmenbruch an der rechten Achsschenkelaufnahme in der exakt selben Runde. Beide Teams können von Glück im Unglück sprechen da kein Parc Fermé bis zum Restart vorgegeben war.
Sonntags sollte es dann also mit Honda Spirit in Führung liegend vor dem GCD Bosch GTC Team in die finalen 4 Stunden des 12h Rennens gehen. Die Cool Runnings noch vor Cinquanta Corse by ACV starteten mit einem Abstand von 2 Runden auf die Spitze und dahinter sortierte sich die #5 von ATW Racing ein. Rundengleich mit dem WGKC und Kurtz & Paffrath Motorsport.
Mann-Filter Team RBM #006 wollte zum Restart dann zeigen was in dem neuen Mach1 Chassis steckt und dann macht die Kupplung einen Strich durch die Rechnung, damit nicht genug der Auspuff wollte auch mehr Abgase vor dem Endtopf rauslassen wie gewünscht und das innerhalb einer halben Stunde. Aber was war vorne los? Die Mannschaften der Frontrunner schenkten sich gar nichts, Windschattenduelle en masse und in den meisten Fällen waren es Überrundungen die dem einen oder anderen Team ein bis zwei Kartlängen Vorsprung verschafften. Dieser war dann oft kurz darauf wieder dahin weil jeder Fahrer das Maximum aus sich herausholte um die Konkurrenz nicht davon ziehen zu lassen.
Die Rundenrückstände blieben quasi die gleichen, im Ziel waren es dann 44,114 Sekunden Vorsprung für Honda Spirit und die Freude war riesig über die geschlossene Teamleistung mit der sie sich zum verdienten Sieger beim Comeback auf der Rennstrecke in Cheb kürten.
Das GCD Bosch GTC Team konnte sich, im Anbetracht der Umstände das ihr vierter Stammfahrer mit einer Rippenprellung am Freitag komplett ausfiel, einen tollen zweiten Platz herausfahren. Auf Platz 3 und mit dem Wissen das der Speed für ganze vorne da war, gab es auch bei Cinquanta Corse by ACV glückliche Gesichter.
Mit dem vierten Platz bei den Cool Runnings gab es nur den verpatzten Luftdruck aus dem ersten Turn zu bedauern, aber trotzdem ist teamintern die Stimmung gut weil man sieht dass der Anschluß an die Leader da ist.
ATW Racing hätte sich sicherlich auch mehr gewünscht aber über Platz 5 geht es dieses Wochenende in Tschechien nicht hinaus, beim Finale in Liedolsheim wird sicherlich wieder in voller Teamstärke angegriffen.
Das WGKC Mach1 Team konnte lange Zeit ganz oben mitmischen im Ziel wird es Platz 6 für die Mannschaft um Alex Schula. Einen Platz dahinter kommt Kurtz & Paffrath Motorsport über die Linie, hier machte auch die Kupplung Probleme und verhinderte ein besseres Ergebnis.
OSM Motorsport hatte ganz Gewiss eher eine unruhige Nacht aber die Schweißarbeiten hielten und das Kart lief am Sonntag wie ein Uhrwerk, der Lohn Platz 8 Gesamt.
Die #007 platziert sich als zweites Trophy Team mit Position 9 in den Top Ten und holt für Mann-Filter Team RBM die Kohlen aus dem Feuer, eigentlich geht ja die #006 als schnelleres Team an den Start. Aber beim Teamchef Rene Bethke gab es auch für die erste Truppe ein positives Fazit, immerhin reichte es am Sonntag zur zweitschnellsten Rennrunde mit dem neuen Mach1 Chassis.
Die Top Ten schließt ZAP II mit der 153 ab, grandios was die BEBA Cup Truppe abliefert und auch hier in Cheb empfiehlt sich das Team für höhere Aufgaben in der Zukunft.
Und dann fehlt da noch ein GTC Team, die #15 vom ADAC Junior-Team Südbayern, man könnte sagen dass das Pech mit ins Ausland gereist ist, irgendwie wollte es Ergebnistechnisch nicht hinhauen. Aber auch hier nimmt man das Positive mit zum nächsten Rennen und will stärker zurückkommen.