Dritter Sieg in Folge für Cinquanta Corse by ACV
Das Finale der German Team Championship hatte einiges zu bieten. Laut Zeitplan sollte es um 9:00 Uhr am Samstagmorgen losgehen mit dem freien Training. Gestartet wurde pünktlich aber trotz des üblichen Funktionschecks am Freitagnachmittag wollte die Zeitschleife nicht alle Karts zuverlässig zählen. Eine Unterbrechung war angesagt und nachdem das Starterfeld die Boxengasse wieder ansteuerte, öffnete auch noch der Himmel seine Schleusen und flutete die Strecke und die Boxengasse.
Die Zeitnehmer entschieden die zweite Zeitschleife an die Zeitnahme anzuschließen und prüften diese über einen längeren Zeitraum. Dies verschaffte dem Orga-Team Zeit sich um die Wassermassen in der Boxengasse zu kümmern. Und die 29 genannten Teams warteten ungeduldig auf den Startschuss um die Strecke bei nassen Bedingungen unter die Lupe zu nehmen.
Ab 10:15 Uhr war dann ein leicht verkürztes freies Training anberaumt, das dann nahtlos in das Zeittraining überging. Keine leichte Aufgabe für die Teams und deren Mechaniker das Chassis optimal auf Regen abzustimmen, nachdem der Donnerstag und Freitag durchweg mit Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen glänzten. Hauchdünn schaffte es die #22 von Honda Spirit die Pole Position vor der #006 vom MANN-Filter Team RBM herauszufahren. Die Cool Runnings nahmen Platz 3 ein und das GCD Bosch GTC Team sicherte sich den Platz daneben, mussten allerdings direkt die Schraubenschlüssel zur Hand nehmen um ihre gebrochene Hinterachse zu tauschen. Cinquanta Corse by ACV belegten zusammen mit dem MSC Oberflockenbach die dritte Startreihe. Die zwei größten Titelaspiranten im letzten Lauf ließen es quasi etwas ruhiger angehen.
Durch den veränderten Zeitplan war die Taktung bis zum Schließen der Box natürlich kürzer und die #20 vom GCD Bosch GTC Team musste das Rennen aus der Boxengasse aufnehmen. Der Start erfolgte um 11:15 Uhr und nach einer Viertel Stunde gab es schon die erste SC-Phase, ausgelöst durch die #68 SolidBam by K-Race-Tec. Honda Spirit wollte die Gunst der Stunde nutzen und einen frühen Fahrerwechsel machen, dabei riss ihnen das Starterseil des Motors und handelte ihnen gleich zu Rennbeginn einen großen Rückstand auf die Spitze ein, während die #20 sich auch erstmal von hinten durch das Feld kämpfen musste. Die Spitzenpositionen angelten sich die vier Teams die auch in der Meisterschaft die Nase vorne hatten. Die Cool Runnings allen voran, mit der #50 von Cinquanta Corse by ACV im Schlepptau. Der MSC Oberflockenbach hielt den Anschluss mit ihrer #34 noch vor der #006 MANN-Filter Team RBM. Mit abtrocknender Strecke gaste auch die #22 Honda Spirit richtig an und schaffte es sich wieder an die Führungsgruppe heranzuschieben, genauso wie die #20 vom GCD Bosch GTC Team.
Nach 2 Rennstunden waren dann wieder die Schrauber gefragt, die Strecke war weitestgehend abgetrocknet und die Teams konnten ihre Karts mit Slicks ausrüsten. Unter den Titelkontrahenten war es der MSC Oberflockenbach die in Windeseile die Reifen wechselten und sich einen leichten Vorteil gegenüber Cinquanta Corse by ACV verschaffen konnten. Bei der #75 hakte es beim Reifenwechsel an der Vorderachse und die Mannschaft verlor zirka 20 Sekunden. Zwischen Cinquanta Corse by ACV und dem MSC Oberflockenbach ging es aber auch auf der Strecke heiß her, es wurde sich kein Tausendstel geschenkt. Von hinten drückten dann auch schon Honda Spirit, das GCD Bosch GTC Team und das MANN-Filter Team RBM. Diese drei Teams setzten alles daran noch einen Saisonsieg in ihre Statistik einzutragen. ATW Racing wechselte nach 5 Stunden den Motor weil man weder bei nassen Bedingungen noch bei trockenen den Speed der Spitze annähernd mitgehen konnte.
Kurtz & Paffrath Motorsport fand auch kein Mittel sich an die Top 5 heranzufahren. Ähnlich erging es Racoon Racing bei denen dann noch eins zum anderen kam, erst wurde Untergewicht festgestellt und dann verabschiedete sich das Starterseil. Die #15 des ADAC Junior-Teams Südbayern hatte beim Tausch von Regenreifen auf die Slicks eine extrem lange Standzeit und fiel dadurch aus der Top Ten. FaF Racing p.b. Mach1 blieb lange auf den profilierten Regenreifen und kamen erst nach 3 Stunden um auf Slicks weiter ins Renngeschehen einzugreifen und wurden auch damit belohnt sich unter die ersten 10 Teams zu fahren. Die Taktik glich der von dem zweiten Cool Runnings Team mit der #175 und ZAPII.
Zur Unterbrechung nach 7 Rennstunden lag Cinquanta Corse by ACV vor Honda Spirit und dem MANN-Filter Team RBM. Das GCD Bosch GTC Team machte es den beiden Titelkontrahenten vom MSC Oberflockenbach und den Cool Runnings noch etwas schwerer und konnte sich auf Platz 4 wiederfinden. Die Abstände gepaart mit den vielen Angriffslustigen Teams versprach einen heißen Schlussspurt für die finalen 5 Stunden am Sonntag. Auch als Zuschauer sollte man nicht enttäuscht werden. Es kam einem vor wie ein Sprintrennen und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Nicht nur bei den Rundenzeiten ging man an das Maximum auch die Gewichte wurden so eng wie möglich kalkuliert und beim Boxenspeedlimit ging man ebenfalls an die Grenze. Das ging nicht immer gut und die herausgefahrenen Zehntel sah das eine oder andere Team auch mal wieder bei einer 10 Sekunden Strafe zusammenschmelzen. Für den MSC Oberflockenbach war es dann ein Reparaturstopp, am Samstag kurz vor der Unterbrechung, bei dem der Benzinfilter getauscht werden musste, der die Siegchancen schwinden ließ.
Die letzten Fahrerwechsel gab es dann auch erst 1 bis 2 Runden vor Schluss und so wechselte die Führung mehrmals in den letzten Runden des Finales in Liedolsheim. Noch in der allerletzten Runde sah man die #22 auf P1 bis sie die Box anfuhren und nach ihrem Wechsel als dritter auf die Strecke zurückkamen. Die #006 querte zwar als erstes Team die Ziellinie noch vor der #50 aber eine 10 Sekunden Strafe musste im Nachhinein noch addiert werden. Der Jubel bei Cinquanta Corse by ACV galt im ersten Moment wohl eher dem Titelgewinn wie dem Rennsieg. Aber in einem an Spannung kaum zu überbietenden letzten 12h Rennen schafft es die #50 ihren dritten Sieg in Folge zu holen und wird mit 7 Punkten Vorsprung zum ersten Male Meister in der German Team Championship.
MANN-Filter Team RBM flog am Sonntag förmlich über die Strecke und ist im Ziel nur knapp 4 Sekunden am Gesamtsieg dran, P2 nach 12 harten Stunden. Mit dieser Leistung fangen Sie zum Saisonende die Cool Runnings ab und werden in der Meisterschaft noch Dritter. Honda Spirit wird im Finale Dritter nachdem Sie nur 15 Minuten nach Rennbeginn den ersten Schaden am Kart hatten und beweisen einmal mehr das man den Kopf nie hängen lassen darf. Position 4 geht an das GCD Bosch GTC Team, für die es schon holprig im Quali losging mit dem Hinterachsdefekt. Allerdings muss man auch hier den Hut ziehen, da nach Rennende diverse Schäden festgestellt wurden die wahrscheinlich bei einer etwas längeren Renndauer eine Weiterfahrt unmöglich gemacht hätten.
Der MSC Oberflockenbach läuft auf Platz 5 ein, am Sonntag zeigten sie ein weiteres Mal dass sie brandschnell sind und holen die meisten Punkte in der Sonderwertung aber der Rückstand auf die #50 ließ sich dadurch nicht mehr gutmachen. Vizemeister in einer Saison die einmal mehr zeigt auf welch hohem Niveau die Top Teams unterwegs sind.
Die Cool Runnings waren über eine lange Zeit ganz vorne unterwegs aber am Ende bleibt nur Platz 6, dahinter kommt die #15 vom ADAC Junior-Team Südbayern ins Ziel. Mit Platz 8 fährt die #52 von Faf Racing p.b. Mach1 einen guten Platz ein, der ihnen gleichzeitig den ersten Sieg in der ADAC Trophy einbringt. Mit dem Neunten Platz Gesamt sieht man bei ZAPII auch in strahlende Gesichter da dieses Ergebnis ihnen den Titel in der Trophy beschert. Und die #44 Kurtz & Paffrath Motorsport ergattern den letzten Top Ten Platz beim Saisonfinale.