Der Traum wird wahr – Cinquanta Corse wird Gesamtsieger beim Bavarian 24-Stunden-Rennen
Was für eine Teamleistung, was für ein Rennen, was für Emotionen! Nach dem Sieg beim 12-Stunden-Rennen in Bopfingen hat das Team Cinquanta Corse by ACV erneut gewonnen und holt sich damit den dritten Gesamtsieg ihrer Geschichte.
Und wie unglaublich wichtig dieser Erfolg für das gesamte Team war, konnte man spätestens bei der Zieldurchfahrt sehen, als Rennleiter Christian Bannert den mit der Faust in die Luft gestreckten Norman Müller abwinkte. Denn wenn ein (halb-)italienischer Teamchef weint, dann entweder aus Trauer, weil Fahrer Tim mal wieder eine Hawaii-Pizza isst, oder aus purer Freude und Emotion, weil er und sein Team das geschafft haben, wovon alle GTC-Teams träumen: Gesamtsieger beim größten Kart-Langstreckenrennen, dem Bavarian 24-Stunden-Rennen, zu werden.
Nach einer kurzen Sommerpause und dem Sieg in Bopfingen ging es mit viel Selbstvertrauen zum Saisonhöhepunkt ins bayerische Wackersdorf. Das 24-Stunden-Rennen der German Team Championship stand an. Insgesamt 31 Teams kämpften auf der 1202 Meter langen Strecke in der Nähe von Regensburg um den Gesamtsieg.
Für das Team rund um Teamchef Sandro Petrozziello begann das Rennwochenende, wie beim 24-Stunden-Rennen üblich, bereits am Donnerstag mit einem zusätzlichen Trainingstag, den man zum Testen unserer Motoren nutzte. Da die Strecke aufgrund des WM-Laufs in der Vorwoche zu viel Grip hatte, wurden die Abstimmungsarbeiten auf den zweiten Testtag am Freitag verschoben. Nach einem Tank-Test am Freitagmorgen, bei dem die im Rennen üblichen Doppelstints simuliert wurden, konzentrierte man sich voll auf die Feinheiten der richtigen Abstimmung. Nach einem vielversprechenden Setup und guten Testzeiten hieß es am Abend, das Kart perfekt für das 24-Stunden-Rennen vorzubereiten. Zur Belohnung und Stärkung gönnte man sich am Freitagabend Böckers Currywurst und starteten so hochmotiviert und gesättigt in die beiden Renntage am Samstag und Sonntag.
Am Samstagmorgen testete man im Warm-Up, ob alle Schrauben angezogen waren, nutzten die Zeit, um die frischen Reifen aufzuziehen und somit perfekt in das anstehende 30-minütige Qualifying zu starten. Norman Müller, der wie jedes Jahr das Qualifying auf seiner Lieblingsstrecke in Wackersdorf bestritt, brachte das Kart als Dritter in das berühmt-berüchtigte Top-12-Qualifying. Wie im Vorjahr sollte das Trio Norman, Joshua und Sandro für eine aussichtsreiche Startposition sorgen. Durch nahezu fehlerfreie Fahrerwechsel und das Vermeiden einer weiteren „Sandro-Rallye-Einlage“ konnte sich die Fünfzig wie im Vorjahr auf einen aussichtsreichen dritten Startplatz setzen.
Doch schon beim Start zeigte sich, dass einige Teams hinter ihnen eine bessere Pace hatten und so lagen sie wie im Vorjahr nach dem ersten Stint nur auf Platz 8. 2-3 Zehntel fehlten auf die Spitze. Und wie der Donnerstag und Freitag schon befürchten ließen, lag das vor allem an der fehlenden Motorleistung. In den folgenden Stunden verlor man auch durch die fehlenden Pace-Kart-Phasen Runde um Runde und lag um Mitternacht mit 4 Runden Rückstand auf dem siebten Platz. Mit dem Ende der Heavy-Hour-Fahrzeit von 300 Minuten und einem Reifenwechsel begann dann die Aufholjagd. Durch leicht veränderte Luftdrücke und einen besser funktionierenden Reifensatz gehörte das Team aus Langenselbold nun zu den schnellsten Teams im Feld. So konnte man sich in den folgenden Stunden bis zum Sonnenaufgang mit nur 2 Runden Rückstand auf den dritten Platz vorarbeiten. Durch einen kleinen Schaden und der damit verbundenen Reparaturpause des bis dahin führenden Teams MSC Oberflockenbach, konnte man nach 1163 Runden erstmals die Führung übernehmen. Aufgrund der unterschiedlichen Strategien konnte jedoch zu keinem Zeitpunkt von einer Top-3-Platzierung ausgegangen werden.
Von weiteren Strafen und kleineren Reparaturphasen der Konkurrenz ließen man sich nicht aus der Ruhe bringen und arbeitete konzentriert weiter. Beim letzten Fahrerwechsel lag man knapp hinter den Führenden, die ihrerseits noch zwei Strafen abzuarbeiten hatten. Der Schlussfahrer Norman Müller, dirigiert von den beiden Strategen Lena und Max, steuerte das Kart vorsichtig aber unglaublich schnell in Richtung Zielflagge. Beim letzten Tankstopp waren alle im Team noch einmal angespannt, doch dieser wurde wie alle anderen Boxenstopps zuverlässig und fehlerfrei durchgeführt und so konnte ihnen der Sieg nur noch durch einen technischen Defekt aus der Hand genommen werden. Doch anders als in den vergangenen Jahren blieb das Kart heil und erfüllte ihnen nach 1386 gefahrenen Runden den Traum vom Gesamtsieg des 24-Stunden-Rennens.
Die Emotionen, die Tränen, die Freude über den Sieg, die vielen Glückwünsche und die Siegerehrung machen diesen Sonntag, diesen 17. September 2023 zu ihrem schönsten Motorsporttag. Und obwohl man nicht die Schnellsten auf der Strecke war und zur Rennhälfte mit 4 Runden Rückstand zurücklag, hat man zu jederzeit fehlerfrei und hochkonzentriert gearbeitet, sich keine unnötigen Strafen eingehandelt und mit einer tollen Strategie den Sieg hart erkämpft.
Für diesen Erfolg möchten sich die fünf Fahrer von Cinquanta Corse by ACV Tim, Sandro, Norman, Joshua und Nils bei allen Helfern bedanken: „Danke Giovanni, dass du während des gesamten Rennens kein Auge zugemacht, das Kart perfekt vorbereitet und immer auf unser Kart aufgepasst hast. Danke Lena, dass du auf der Strecke immer auf uns aufgepasst und uns strategisch zu diesem Sieg geführt hast. Danke Max und Basti, dass ihr eure Freizeit für uns geopfert habt und Giovanni und Lena immer zur Seite gestanden seid. Danke Madi und Kevin, dass auch ihr eure Freizeit für uns geopfert habt und uns in der Küche und bei den Boxenstopps unterstützt habt. Danke Kalli, dass du uns wirklich zu jeder Zeit mit Essen versorgt hast und uns zum wohl bestversorgtesten Team im Fahrerfeld machst. Danke Michl und Tobias, dass ihr uns bei den insgesamt 23 Boxenstopps immer perfekt durch die Boxengasse gelotst habt. Danke Ida und Anja, dass ihr, auch wenn es nicht oft nötig war (weil sowieso zu schwer), immer die richtigen Gewichte angebracht habt. Danke Alex und Emliy, dass ihr eure Partner, aber auch alle anderen im Team unterstützt habt. Und danke an unsere Sponsoren, dem ACV Automobil-Club Verkehr e.V., dem ACV Ortsclub Limburg/Lahn e.V., der DEVK Versicherungen in Rüsselsheim für die Unterstützung vor und während des Wochenendes. Ohne Euch alle wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Vielen Dank!“