Cool Runnings souverän zum GTC-Sieg
Hitzeschlacht von Wittgenborn
Der zweite Meisterschaftslauf zur German Team Championship 2023 führte die Teams auf die 379 Meter hoch gelegene Kartbahn des MSC Wittgenborn. Der Freitag wird im Regelfall für Setup Arbeiten an den Karts genutzt, allerdings waren die Wetterverhältnisse nicht mit den Vorhersagen für Samstag und Sonntag identisch und so kam es dass die letzten Einstellungen im offiziellen freien Training am Samstag früh vorgenommen werden mussten.
Der Qualifikationsmodus sah dieses Mal vor dass sich die Top Ten aus Q1 für ein Single-Lap Zeittraining qualifizieren konnten. Bei 31 Teams hieß es also ab 10:15 Uhr Attacke für 15 Minuten um sich unter die ersten 10 zu schieben. Hier zeigte sich das eine 54,000 die im freien Training noch Platz 10 bedeutete bei weitem nicht ausreicht. ZAP II trumpfte auf wie schon in Mülsen und setzte eine Fabelzeit von 52,812 und hielten somit die Cool Runnings und den MSC Oberflockenbach hinter sich. Aber das war ja erst ein Schritt im Qualimodus, ab 10:40 Uhr wurde in umgekehrter Reihenfolge die Top Ten auf eine schnelle Runde losgelassen. Der Jubel war dann groß bei Cinquanta Corse by ACV, Nils Koch brachte die schnellste Zeit auf die Strecke und damit die erste Pole Position für die #50. MANN-Filter Team RBM die mit beiden Karts teilnahmen belegten mit der #006 den zweiten Platz und die #007 sollte von 9 starten. Auf Position 3 qualifizierte sich das ADAC Junior-Team Südbayern vor Honda Spirit und den Cool Runnings. Der Sieger des ersten Rennwochenendes, der MSC Oberflockenbach sollte das Rennen von Platz 6 angehen und ZAP II hielt noch das GCD Bosch GTC Team hinter sich. OSM stellt die #55 auf Position 10 in der Startaufstellung.
Genau zur Mittagszeit um 12:00 Uhr brachte das Pacekart das Feld auf die Reise ins 12h Rennen. Der Polesetter von Cinquanta Corse by ACV hatte dann bei den heißen Temperaturen eher stumpfe Waffen mit denen sie ins Rennen gingen, das Set-Up passte da bei den Verfolgern besser und so übernahm das ADAC Junior-Team Südbayern die Führung im Schlepptau mit den Cool Runnings. Die #75 schickte sich an ihre durchweg gute Leistung aus dem Training und aus den Qualis in die Führungsposition umzumünzen. Dahinter sortierten sich MANN-Filter Team RBM, ZAP II, Honda Spirit und der MSC Oberflockenbach ein und blieben in Schlagdistanz zum Führungsduo. Nach knapp 50 Minuten strandete dann die #92 der Kartbahn Bad Rappenau am Eingang zur Start/Ziel Geraden und löste die erste Pacekartphase aus. Die Teamtaktiker waren gefragt die zurecht gelegte Strategie auf die Umstände anzupassen.
So brachte sich die #75 in eine gute Position und konnte phasenweise auf eine Runde Vorsprung zurückblicken. Die #20 vom GCD Bosch GTC Team, Honda Spirit, ADAC Junior-Team Südbayern und der MSC Oberflockenbach ließen aber in den kommenden Stunden nicht ab mit um die Führung zu kämpfen. Bei der #15 brach die Halterung des Frontschilds was den Kreis der Favoriten am Samstag um ein Team reduzierte. Durch eine unterschiedliche Tankstop-Strategie gab es dann auch mehrmals ein Wechsel an der Spitze des Feldes. Die #006 von MANN-Filter schaffte es bei Rennunterbrechung noch in derselben Runde mit dem führenden GCD Bosch GTC Team zu bleiben genauso wie die #34 des MSC Oberflockenbach, Honda Spirit und den Cool Runnings. Auf eine Runde Rückstand beim Erreichen der 7 Stunden Marke blickten Cinquanta Corse by ACV und ATW Racing. Eine weitere Runde zurück lagen dann OSM vor ZAPII, dem ADAC Junior-Team Südbayern und den Waschbären von Racoon Racing.
Der Aushang der absolvierten Minuten mit 190kg am Abend legte dann offen, wer am Sonntag nochmal wie lange mit den 10kg zusätzlich auf die Strecke muss, die #22 war schon durch mit ihren 185 Minuten ebenso die #006. Spitzenreiter war die #75 mit 248 Minuten das konnte ATW Racing mit 218 Minuten definitiv nicht toppen, es warf aber doch ein anderes Licht auf den aktuellen Stand. Das GCD Bosch GTC Team hatte da noch am meisten Zeit vor sich, hier standen für den Sonntag noch 141 Minuten Rest auf dem Plan.
Teil II der 12h Wittgenborn wartete dann wieder mit viel Sonnenschein auf und die Teams starteten in die restlichen 5 Stunden um 9:15 Uhr. Durch die Unterbrechung schmolz der Vorsprung von der #20 etwas zusammen und die #75 mit der #34 und der #22 im Gepäck konnten an dem Führungskart vorbeigehen. Die #006 hatte zu diesem Zeitpunkt 18 Sekunden auf die Frontrunner Rückstand. Erst zum Rennende kristallisierten sich die die Top-Kandidaten um den Rennsieg heraus. Fast zu jedem Zeitpunkt sah es aber für die Cool Runnings mit ihrer Startnummer 75 am besten aus. Honda Spirit und der MSC Oberflockenbach waren Boxenstopp bereinigt in den letzten 30 Minuten 21 Sekunden hinter der Spitzenposition und die beiden Teams trennten drei Sekunden auf der Strecke. Jedoch drohte der #34 noch eine 10 Sekunden Strafe wegen eines kleinen Vergehens. Der Rennspeed war bei beiden gleich hoch und die erfahrenen Fahrer kamen beide auch gut durch den Überrundungsverkehr.
Die Cool Runnings verwalteten ihren Vorsprung und gingen kein großes Risiko mehr ein um nicht doch noch kurz vor Ablauf einen Schaden zu riskieren. Nach 763 Runden fiel die Schwarz/Weiß karierte Flagge und die #75 hatte allen Grund zum Jubeln, Sieg beim zweiten Saisonlauf der GTC. Die Ausgeglichenheit der Fahrer gepaart mit einem perfekten Set-Up und einer Strategie besiegelte den Sieg beim 12 Stunden Rennen auf dem Vogelsbergring, nach zwei Siegen in Mülsen beim 4h Rennen und beim 3h Rennen gelingt ihnen der erste Gesamtsieg in der Teamgeschichte. Honda Spirit zeigte sich in alter Stärke zurück und lief auf der zweiten Position ins Ziel, der Auftaktsieger aus Mülsen die Mannschaft mit der Startnummer 34 vom MSC Oberflockenbach steht mit Platz 3 auf dem Treppchen und sammelt wertvolle Punkte für die Meisterschaft.
MANN-Filter Team RBM beendet das Rennen auf dem vierten Platz, mit einer soliden Leistung war man einmal mehr dem Führungstrio auf der Spur. Das GCD Bosch GTC Team holte das Maximum am Wochenende raus, anhand der schnellsten Rennrunden sieht man das die Pace auf der Strecke nicht mehr zuließ. Cinquanta Corse by ACV konnten im Quali glänzen aber die Konkurrenz war im Rennen einen ticken zu schnell um mehr als Platz 6 herauszuholen.
Dahinter folgt das ADAC Junior-Team Südbayern die ohne den Schaden am Frontschild vorne hätten mit kämpfen können, dies zeigt auch die Gesamt schnellste Rennrunde mit einer 53,258.
Nächste Station ist Bopfingen, auf der Breitwangbahn wird am 05./06. August erneut ein 12h Rennen ausgetragen.