Cinquanta Corse by ACV: Unglücklicher Rennverlauf nach erster Pole-Position der Geschichte
Der zweite Saisonlauf der German Team Championship fand am vergangenen Wochenende im hessischen Wittgenborn/Wächtersbach statt. Auf dem 1038 Meter langen Kurs unweit des Teamsitzes in Langenselbold fand in diesem Jahr ein geteiltes 12-Stunden-Rennen statt. Wie im „klassischen“ GTC-Format üblich, wurden die beiden Rennteile am Samstag über 7 Stunden und am Sonntag über 5 Stunden ausgetragen.
Der Trainingstag am Freitag war aufgrund der wechselhaften Wetterbedingungen nicht ideal, um das Kart auf die sonnigen und wolkenlosen Renntage abzustimmen. Zu unterschiedlich sollten die Wetterbedingungen sein. Dazu kam, dass man durch die fast stündlichen kleinen Regenschauer keinen richtigen Rhythmus finden konnte, was die Abstimmung des Karts zusätzlich erschwerte. Dennoch beendeten die Langenselbolder den Tag mit einem zufriedenstellenden Setup und guten Testzeiten, wussten aber, dass die stark wechselnden Bedingungen am nächsten Tag ein ganz anderes Bild zeigen konnte.
Deshalb testete man die über Nacht vorgenommenen Setup-Änderungen am Samstagmorgen in einem einstündigen Training. Auch wenn die Trainingszeiten nicht unbedingt als Indikator für ein positives Qualifying dienen, so zeigte sich doch, dass die „Fünfzig“ mit Platz 5 in einer guten Ausgangsposition lagen.
Das anstehende Zeittraining wurde in ein 15-minütiges Qualifying und ein anschließendes HotLap-Qualifying über eine gezeitete Runde aufgeteilt. Sandro Petrozziello fuhr in Q1 bereits in der dritten Runde seine schnellste Runde und beendete den ersten Teil auf einem starken 4. Platz, womit man sich mit 9 weiteren Teams für den zweiten Teil qualifizierte. Nils Koch, der in der Vergangenheit bei ähnlichen Qualifyings über eine Runde immer sehr gute Rundenzeiten fuhr, gelang in Wittgenborn eine Fabelrunde, die kein Team schlagen konnte. Damit erzielten das Team Cinquanta Corse by ACV ihre erste Pole-Position nach insgesamt 62. Anläufen in der GTC.
Bei schweißtreibenden und im Vergleich zum Qualifying gestiegenen Temperaturen am Start merkte man, dass das Kart unter diesen Bedingungen nicht ganz so konkurrenzfähig sein sollte. Die „Fünfzig“ mit Startfahrer Tim Böcker verlor schnell an Boden und nach einem verfrühten Boxenstopp kurz vor der ersten Safety-Car-Phase fand man sich schnell auf einem unbefriedigenden Platz wieder. Zwei Runden nach ihrem vierten Fahrerwechsel kam das Safety-Car erneut zum Einsatz. So konnten die Konkurrenten, die ihren ersten Stopp etwas später angesetzt hatten, diese Phase nutzen, um ihren Stopp unter langsameren Rennbedingungen durchzuführen und somit weniger Zeit zu verlieren. Durch die beiden unglücklichen Safety-Car Phasen zu Beginn verlor man trotz konkurrenzfähiger Pace schnell zwei Runden, die bei so stark aufgelegter Konkurrenz nie wieder aufzuholen schien. Doch durch eine Leistungssteigerung bei zunehmend bewölkterem Himmel und einer Safety-Car-Phase, die man diesmal zu ihren Gunsten nutzen konnte, beendeten man den ersten Rennabschnitt mit nur einer Runde Rückstand auf Platz 6.
Die ersten beiden Stints am Sonntagmorgen nutzten das Team, um mit Fahrer Norman Müller bei kühleren Bedingungen die verbleibenden Minuten auf ihrem Heavy-Hour-Konto abzuarbeiten. Zusätzlich sollte beim ersten Wechsel eine Luftdruckanpassung aufgrund der vorhergesagten steigenden Temperaturen eine weitere Leistungssteigerung bringen, um die fehlende Runde auf die Spitzengruppe aufzuholen. Und obwohl man ähnliche Zeiten wie das Führungstrio fuhr, konnte das Team keine weitere Runde aufholen, sondern verlor durch eine unglückliche Safety-Car-Phase eine weitere Runde und musste sich am Ende des Rennens mit Platz 6 zufriedenstellen.
Damit erwies sich wieder einmal, dass der Vogelbergring kein gutes Pflaster für die Startnummer 50 ist und man trotz guter Pace schlichtweg kein Rennglück hatte. Nichtsdestotrotz blickt die Mannschaft auf die erste Pole Position ihrer Geschichte zurück, was sie positiv für die restlichen Rennwochenenden dieser Saison stimmt.
Weiter geht es in 5 Wochen beim Debüt in Bopfingen, bei dem man hoffentlich durch etwas mehr Rennglück eine bessere Position belegen kann.