„Fehlerteufel“ spielt Dauenhauer einen Streich
Elektrikprobleme kosten wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft
Vergangenes Wochenende gastierte die überregionale Kartrennserie ACV German Vega Trophy auf dem 1107 Meter langen Erftlandring. Dabei kamen bei über 30 Grad Außentemperatur nicht nur die Fahrer ins Schwitzen, sondern auch das Material wurde auf eine harte Probe gestellt. Dabei durfte der Meisterschaftsführende der X30 Senioren-Klasse Tobias Dauenhauer natürlich nicht fehlen. Auch er war zum Gastspiel in der zweiten Saisonhälfte der Vega Trophy in den Rhein-Erft-Kreis gereist. Für den Förderpiloten des ADAC Hessen Thüringen hatte die Verteidigung bzw. der Ausbau seiner Führung oberste Priorität.
Zunächst sah es für den Intrepid-Piloten im freien Training am Samstag sehr vielversprechend aus. Bis auf die extrem heißen Temperaturen und der exorbitant hohen Belastungen für Mensch und Maschine, verlief alles wie geplant. Nichts deutete auf technische Schwierigkeiten hin. Im letzten freien Training am Sonntag wurde der Team Hemkemeyer-Pilot dann allerdings – wie schon im letzten Jahr – eines Besseren belehrt: Die Kette sprang vom Ritzel, was den Ausfall zur Folge hatte.
„Eigentlich mag Tobias die Strecke. Aber komischerweise machen uns erneut technische Probleme zu schaffen – das war hier in Kerpen letztes Jahr auch schon das Thema. Seltsamer Zufall, jetzt heißt es nur: Auf Fehlersuche gehen und beheben!“, so Vater Günther nach den freien Trainings.
In der Hoffnung auf bessere Performance ging man jetzt mit neuer Kette ins Zeittraining. Schon in der zweiten Runde gab es jedoch erneut ein Problem. Diesmal war es die Elektronik, denn Dauenhauer verlor urplötzlich an Geschwindigkeit und rollte in der Fahrerlager-Kurve aus. Noch an besagter Stelle schaffte es der Mörlenbacher durch Handgriffe das Kart in Gang zu kriegen, allerdings reichte die Zeit nicht mehr aus, um mit den verschmutzten Reifen eine Top-Zeit zu fahren. Das ernüchternde Ergebnis: Platz 24. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass sich die Steckverbindung von der Zündspule gelockert hatte und das Kart deshalb ausging.
Resultierend aus dem Zeittraining startete Dauenhauer also Vorletzter ins „Hitzekessel“-Rennen. Nach zwei Startabbrüchen meisterte der 16-Jährige auch den dritten Start mit Bravour und machte unmittelbar auf den ersten Metern und der anschließenden Rechtskurve sechs Plätze gut. Dann aber meldete sich der „Fehlerteufel“ erneut zurück: Wieder Probleme mit der Elektrik, sodass Dauenhauer mit Zündaussetzern zu kämpfen hatte. Trotz Leistungsverlust konnte er sich bis auf den 13. Platz vorkämpfen und vier Zähler in die Meisterschaft mitnehmen. Als Ursache hierzu wurde nach dem Rennen eine gelockerte Elektrosicherung am Kabelbaum festgestellt.
Zum Finallauf hüllte sich der Erftlandring in ein Regengewand. Die nasse Strecke erschwerte die Bedingungen zusätzlich. Das Problem aus dem ersten Rennlauf war mit einer neuen Sicherung behoben. Dauenhauer fasste neuen Mut und legte einen Glanzstart hin: Von Rang 13 fuhr er beim Start sofort auf die 6. Position nach vorne, wurde dann aber auf dem Weg in die Leihkartkurve gedreht und musste dem Starterfeld erneut von ganz hinten nachfahren. In der Zwischenzeit ließ der Regen nach und die Sonne zeigte sich gnädig. Die Strecke trocknete allmählich ab und auch die Ideallinie wurde mehr und mehr trocken. Dauenhauer zeigte eine starke Kampfleistung und vorbildlichen Aufholjagd, bei der er nicht nur die Zuschauer begeisterte: Von Position 24 rollte er das Feld von hinten auf und überquerte das Ziel noch als guter Achter.
„Die Technik war heute nicht auf meiner Seite. Ich habe dennoch das Beste aus dem Wochenende gemacht. Die Zündaussetzer im ersten Rennen waren natürlich fatal und kosteten wertvolle km/h, die ich mit einer sauberen Linie kompensieren konnte. Wenigstens im zweiten Lauf hielt die Technik – dafür hat das Wetter verrückt gespielt und ich wurde gedreht. Das alles aber konnte mich nicht von meiner Aufholjagd abhalten. Der achte Platz ist gut, aber ohne die Probleme heute hätte ich locker ganz vorne mitspielen können“, so das Résumé des Kartprofis.
Insgesamt 13 Punkte gehen nach dem Wochenende in Kerpen auf das Punktekonto von Dauenhauer. Zu wenig , um seine Führung zu verteidigen. Jetzt trennen ihn als Zweiten in der Meisterschaft 20 Punkte zum Ersten und einen zum Drittplatzierten. Nach der Sommerpause wird es dann nochmal richtig spannend: Mitte September gastiert die Vega Trophy dann in Wackersdorf für die letzten beiden Rennläufe der Saison. Das wird für Dauenhauer die letzte Möglichkeit sein, sich seine Meisterschaftsführung zurückholen.