Actionreiches Finale der ACV German Vega Trophy

Regen sorgte für Spannung beim Finale in Wackersdorf

15. September 2014, 18:23
Autor: Fast-Media - Björn Niemann | Bilderquelle:
Actionreiches Finale der ACV German Vega Trophy

Im Prokart Raceland Wackersdorf fielen am vergangenen Wochenende (13.-14.09.2014) die letzten Entscheidungen in der ACV German Vega Trophy. 85 Fahrerinnen und Fahrer traten bei schwierigen Witterungsbedingungen gegeneinander an und kürten die Meister der Saison 2014.

Am Ostermontag fiel in Hahn/Hunsrück der Startschuss zur ACV German Vega Trophy, nun ging es am vergangenen Wochenende im oberpfälzischen Wackersdorf um die letzten Punkte in der überregionalen Clubsport-Rennserie. 85 Teilnehmer traten in sechs Klassen gegeneinander an und machten es noch einmal spannend.

Die Bedingungen auf dem 1.222 Meter langen Kurs des Prokart Raceland waren jedoch nicht einfach. Zwischenzeitlicher Regen sorgte für schwierige Verhältnisse und forderte Mensch und Maschine. Am Abend durften aber alle auf spannende Rennen zurückblicken. Die Tagessiege gingen an Luke Füngeling (Bambini), Gianni Janzik (KF Junior), Marco Pfaff (X30 Junior), Tobias Dauenhauer (X30 Senior), Joachim Fehlau (X30 Master) und Paul-Tobias Winkler (KZ2).

Bambini: Füngeling siegt – Enders gewinnt Meisterschaft

Gaststarter Leon Koslowski (Eschweiler/Solgat Motorsport) fuhr im Qualifying der Bambini die Bestzeit und entschied auch den Start in das Pre-Finale für sich. Im Verlauf der acht Rennrunden musste er sich aber gegen harte Angriffe seines Verfolgers Paul Enders (Salmtal/Ebert Motorsport) wehren. Wenige Runden vor Rennende zog Enders sogar kurzzeitig vorbei, doch Koslowski schaffte den Konter und verteidigte bis zum Fallen der Zielflagge seine Position. In der Vergabe um Rang zwei wurde es hingegen noch einmal eng. Rico Volz (Schömberg) und Luke Füngeling (Vettweiss) schlossen zur dem Zweitplazierten Paul Enders auf. Nach einigen Positionswechseln setzte sich am Ende aber Enders gegen Volz und Füngeling durch und wurde Zweiter. Komplettiert wurde die Top-Fünf durch Maximilian Schulte (Viernheim/Schwabe Motorsport).

Paul Enders gewann den Start in das große Finale und behauptete seine Führung auf den ersten Metern, doch schon in der zweiten Runde geriet er auf nasser Strecke ins Aus und musste das Feld passieren lassen. Neuer Spitzenreiter war Leon Kowslowski: Nach seiner gelungenen Vorstellung im ersten Rennen hatte er es diesmal jedoch deutlich schwerer und schaffte es nicht die Angriffe des Tony-Kart-Piloten Luke Füngeling abzuwehren. Der zog zu Rennmitte an Koslowski vorbei und baute seine Position bis zum Fallen der Zielflagge aus. Koslowski verteidigte noch Platz zwei vor David Qufaj (Nürnberg/KSM Racing Team). Eine tolle Aufholjagd zeigte Paul Enders, nach seinem Ausrutscher zu Rennbeginn gab er kräftig Gas und wurde noch beachtlicher Vierter. Im Ziel hatte er einen doppelten Grund zur Freude. In der Meisterschaft stand Paul als neuer Meister fest.

Meisterschaftsendstand Bambini:
1. Paul Enders (127,5 Punkte)
2. Dominik Müller (119 Punkte)
3. Marius Zug (90 Punkte)
4. Maximilian Schulte (86,75 Punkte)
5. Marvin Marino (78 Punkte)

KFJ: Doppelsieg für Gianni Janzik

Meisterschaftsfavorit Jonathan Judek (Hohenhameln/im-racing motorsport) holte sich die Pole-Position und hatte damit die beste Ausgangslage im ersten Rennen. Aber schon während des Starts musste er seinen Platz für Gianni Janzik (Stemwede/TR Racing) räumen. Fortan lieferte sich das Duo einen packenden Fight um den Sieg, zur Entscheidung kam es fünf Runden vor Rennende, beide kollidierten und Judek fiel weit zurück. Der Stemweder Gianni Janzik behielt hingegen die Führung und brachte diese sicher ins Ziel. Als Zweite reihte sich seine Teamkollegin Patricija Stalidzane (TR Motorsport) vor Niklas Krütten (Trier/MAD Racing Kart – TRT) ein. Letzterer zeigte ein starkes Rennen, vom Ende des Feldes schloss er die Lücke zur Spitze und hatte sogar noch Siegeschancen. Doureid Ghattas (Bonn/KSM Racing Team) folgte als Vierter vor Jonathan Judek, der als Fünfter ausreichend Punkte sammelte, um schon vorzeitig seinen Titelgewinn zu feiern.

Im zweiten Rennen entwickelte sich ein packender Zweikampf an der Spitze. Gianni Janzik und Niklas Krütten machten den Sieg unter sich aus und fuhren deutlich schneller als der Rest des Feldes. Zwei Runden vor Ende musste aber Niklas Krütten einen herben Rückschlag verkraften. Nach einem Dreher schied er kurz vor dem Ziel aus. Damit war der Weg frei für Janzik, mit einem Vorsprung von über 18 Sekunden siegte er vor Jonathan Judek, Jan-Vincent Stolle (Köln), Patricija Stalidzane und Nikola Dokovic (Trn Laktas/TR Motorsport).

Meisterschaftsendstand KF Junior:
1. Jonathan Judek (155,5 Punkte)
2. Patricija Stalidzane (131,5 Punkte)
3. Doureid Ghattas (121 Punkte)
4. Daniel Oldenburg (103,5 Punkte)
5. Jan-Vincent Stolle (99 Punkte)

X30 Junior: Marco Pfaff holt Tagessieg

Marco Pfaff (Lanzerath/RMW Motorsport) war Schnellster im Zeittraining der X30 Junioren und steuerte auch im ersten Rennen einem ungefährdeten Sieg entgegen. Im Mittelpunkt stand indessen der Kampf um die Meisterschaft. Luca Lippkau (Reken/RMW Motorsport) und Loris Prattes (Neuhemsbach/RMW Motorsport) traten als große Favoriten gegeneinander an. Nach einem durchwachsenen Zeittraining mussten beide aus dem Verfolgerfeld starten. Während Prattes nicht über Rang fünf hinaus kam, zeigte Lippkau auf der nassen Strecke eine tolle Aufholjagd und kam als beachtlicher Zweiter ins Ziel. Ein späterer Wertungsausschluss ließ jedoch den Traum vom Titel platzen. Neuer Zweiter war Marcel Richter (Ebersbach/Wildkart Racing Team) gefolgt von Henrik Schulze Frenkin (Nottuln) und dem neuen X30 Junior-Champion Loris Prattes. Als Fünfter kam Maximilian Paul (Dresden/Team NKS) ins Ziel.

Unglaublich spannend war das zweite Rennen der Junioren. Marco Pfaff verteidigte zu Beginn seine Spitzenposition, doch von hinten näherte sich Maximilian Paul und entfachte in den letzten drei Runden einen harten Fight um den Tagessieg. Die Beiden wechselten mehrfach die Führung und fuhren zeitweise nebeneinander durch die Kurven. Beim Überqueren des Zielstrichs hatte Paul die Nase vorne. Lange währte die Freude bei dem Dresdener aber nicht, bei einer späteren technischen Nachuntersuchung wurden Unregelmäßigkeiten festgestellt und Paul verlor seinen Sieg. Somit stand Pfaff am Abend ganz oben auf dem Siegerpodium. Neben ihm nahm Luca Lippkau Platz: Aus der letzten Startreihe hatte sich der Pechvogel des ersten Rennens bis auf Rang zwei vorgekämpft. Dritter wurde Marcel Richter gefolgt von Timo Hochwind (München/rl-competition.com) und Loris Prattes.

Meisterschaftsendstand X30 Junior:
1. Loris Prattes (125,5 Punkte)
2. Luca Lippkau (115,5 Punkte)
3. Marcel Richter (106 Punkte)
4. Vivien Dingert (100 Punkte)
5. Marco Pfaff (93 Punkte)

X30 Senior: Siege und Meisterschaft für Tobias Dauenhauer

Mit 21 Fahrern war das Feld der X30 Senioren stark besetzt und zeigte in seinen beiden Rennen tollen Kartsport. Nach dem Zeittraining führte Kevin Kratz (Haimhausen/rl-competition.com) das Klassement an. Im ersten Rennen schaffte er es aber nicht seine Position zu verteidigen und rutschte bis auf Platz vier ab. Die Führung erkämpfte sich währenddessen Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/Team Hemkemeyer). Mit einer soliden Vorstellung verschuf er sich einen komfortablen Vorsprung und sicherte sich den Sieg. Hinter dem Hessen komplettierten Christian Hillenbrand (Kronau/Wildkart Racing Team) und Lasse Weis (Birkland/PK Motorsport) die Top-Drei. Als Fünfter folgte Giuliano Göbbels (Jülich/ADAC Nordrhein e.V.). In der Meisterschaft war trotz des Sieges von Dauenhauer noch nichts entschieden. Sein einziger Verfolger Simon Steffen (Minderlittgen/Grethen Racing) hielt sich als 15. noch eine kleine Chance offen.

Auftaktsieger Tobias Dauenhauer war auch im zweiten Durchgang nicht zu stoppen. Vom Start weg baute er seine Führung aus und siegte nach 15 Rennrunden mit einem deutlichen Vorsprung. Damit verteidigte er auch seinen Erfolg aus dem vergangenen Jahr und gewann erneut den Titel in der ACV German Vega Trophy. Sein Kontrahent Simon Steffen musste hingegen einen Ausfall verzeichnen. Im Rennen waren auch hinter dem Intrepid-Piloten die Positionen frühzeitig bezogen. Christian Hillenbrand wurde wiederholt Zweiter vor Kevin Kratz, Daniel Ruth (Hasselroth/MK II Kart) und Lasse Weis.

Meisterschaftsendstand X30 Senior:
1. Tobias Dauenhauer (145 Punkte)
2. Simon Steffen (112 Punkte)
3. Giuliano Göbbels (105 Punkte)
4. Daniel Ruth (88 Punkte)
5. Kevin Kratz (87 Punkte)

X30 Master: Druckenmüller und Fehlau teilen sich Siege

Schwach besetzt waren die X30 Master, nur drei Fahrer fanden den Weg zum Finale auf dem 1.222 Meter langen Kurs in der Oberpfalz. Im Zeittraining knüpfte Francois Grethen (Platten/Grethen Racing) an seine Erfolge der vergangenen Rennen an und holte die Bestzeit. Doch in den Rennen musste er sich diesmal seinen Kontrahenten geschlagen geben. Im ersten Durchgang siegte Michael Druckenmüller (Trier), der Sieg im zweiten Rennen ging an Joachim Fehlau (Ingelheim). In der Meisterschaft gab es jedoch keine Verschiebungen mehr: Francois Grethen feierte seinen Titel.

Meisterschaftsendstand X30 Master:
1. Francois Grethen (111 Punkte)
2. Joachim Fehlau (71,25 Punkte)
3. Michael Druckenmüller (68,25 Punkte)
4. Nico Heine (56 Punkte)
5. Björn Liedtke (29 Punkte)

KZ2: Paul-Tobias Winkler fährt solide zum Titel

Mit einem Paukenschlag startete das erste Rennen der Schatlkarts. Danny Schultz (Dresden/Kahnt Motorsport) legte einen unglaublichen Start hin. Aus der vierten Position schoss er nach vorne und kontrollierte im Rennverlauf seinen Spitzenplatz. Zwar stellte sein Verfolger Paul-Tobias Winkler (Babenhausen/WinRace) noch den Anschluss her, schaffte es aber nicht Schultz von Platz eins zu verdrängen. Schon früh vergeben waren die weiteren Ränge, Marvin Langenbacher (Lahr/RMSV Urloffen) wurde Dritter vor Klaus Parnet (Sinn/Semmler Racing Team) und Sebastian Uber (Pforzheim/KKC Racing PDB Germany).

Zum letzten Rennen des Jahres entwickelte sich noch einmal ein abwechslungsreicher Kampf um die Podestplätze. In den ersten Runden führte Klaus Parnet die Meute an, doch bis zum Fallen der Zielflagge rutschte er bis auf Rang sechs ab. An der Spitze behauptete sich dagegen Paul-Tobias Winkler und sicherte sich mit einem ungefährdeten Sieg auch den Titel in der Schaltkart-Klasse. Über Platz zwei freute sich diesmal Danny Schultz vor Riccardo Homuth-Paz (Santa Ponsa/Compacto Racing), Stephan Schönlebe (Freiberg/Team NKS) und Marvin Langenbacher.

Der Meistertitel in der KZ2 Masters-Wertung ging an Andreas Linnebacher (Bexbach/Solgat Motorsport). Der Birel-Pilot setzte sich mit sieben Punkten gegen seinen Verfolger und Wackersdorf-Sieger Klaus Parnet durch.

Meisterschaftsendstand KZ2:
1. Paul-Tobias Winkler (160 Punkte)
2. Stephen Stumpf (124 Punkte)
3. Marvin Langenbacher (105 Punkte)
4. Sebastian Uber (80 Punkte)
5. Leon Köhler (79 Punkte)

Meisterschaftsendstand KZ2 Masters:
1. Andreas Linnebacher (93 Punkte)
2. Klaus Parnet (86 Punkte)
3. Nathalie Kreitz (83,5 Punkte)
4. Klaus Biermann (83 Punkte)
5. Kemal Öztürk (25 Punkte)

Mit dem Fallen der Zielflagge ging auch für Serienorganisatorin Annelie Weichert eine erfolgreiche und emotionale Saison der ACV German Vega Trophy zu Ende: „Das war das erste Jahr ohne meinen verstorbenen Mann Michael. Er hatte große Visionen und die möchte ich weiter führen. Das gesamte Team hat einen super Job gemacht und einen großen Anteil an dem Erfolg der Rennserie, dafür danke ich allen. Die ganze Arbeit wäre aber nichts wert, wenn wir nicht auch die Teilnehmer hätten. Auch denen gilt ein großes Dankeschön für die Treue. Die Resonanz war bis jetzt sehr positiv und wir haben sehr spannende Rennen gesehen. Für 2015 gilt es nun an dem Konzept zu arbeiten, auch dabei möchten wir auf die Wünsche der Fahrer und Teams eingehen.“

Bevor das MAW-Organisationsteam aber in die wohlverdiente Winterpause geht, wartet am kommenden Wochenende noch das Finale des ACV Baden-Württemberg Kart-Cup. Die große Meisterfeier findet am 29. November im Paddock-Club des Hunsrückring/Hahn statt.