Rohrbasser baut die Führung in der SKM aus
Der vierte von sieben Läufen der autobau Schweizer Kartmeisterschaft (SKM) 2017 am vergangenen Wochenende in Mirecourt in Frankreich wurde bei hochsommerlichen Temperaturen ausgetragen. Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM) dominierte die Topklasse KZ2, mit zwei von drei Laufsiegen baute er den Vorsprung in der Gesamtwertung aus. In der Klasse OK Senior war Samuel Weibel (Exprit/Vortex) der starke Mann, dasselbe galt für Steven Planchamp (Kosmic) in der Klasse Iame X30 Challenge Switzerland, für Jasin Ferati (Kosmic) bei den Iame X30 Junioren und Elia Sperandio (Praga/Parilla) bei den Jüngsten, den Supermini.
Mirecourt, eine internationalen Standards entsprechende, französische Kart-Strecke zwei Autostunden von der Schweizer Grenze bei Basel oder Porrentruy entfernt, war Schauplatz des vierten von insgesamt sieben SKM-Meisterschaftsläufen 2017. Auf der schnellen, interessanten, sicheren und abwechslungsreichen Strecke wurde in allen fünf Meisterschaftsklassen und in der Viertakt-Gastklasse spannender Motorsport gezeigt. Die mehr als 80 Fahrerinnen und Fahrer in den sechs Klassen – KZ2-Schaltkarts, Iame X30 Challenge Switzerland, Iame X30 Junior, OK Senior und Supermini (Jugendklasse) und Swissauto Cup 2017 – trugen am Sonntag je drei Rennläufe aus, das Qualifying hatte am Samstagnachmittag stattgefunden.
KZ2: Rohrbasser besiegt Reinhard und Vindice
(125 ccm, 6-Gang, die Königsklasse im Kart-Rennsport)
Gesamtleader Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM) und André Reinhard (CRG/TM) gewannen je einen Vorlauf, während Vorjahresmeister Loic Vindice (Croc Promotion/TM) nicht ganz mithalten konnte. Das schnelle Trio zog auch im Finale vom Start weg in dieser Reihenfolge dem Feld auf und davon, doch weder Reinhard noch Vindice fanden einen Weg am erfahrenen Rohrbasser vorbei. Sieger Rohrbasser war im Ziel entsprechend zufrieden: „Wir waren alle ziemlich genau gleich schnell. Ich wusste, dass ich keinen Fehler machen durfte und war entsprechend konzentriert. Ich liess bis zur letzten Kurve keine Lücke offen, aber es war ein hartes Stück Arbeit. Jetzt habe ich die kommenden Ferien echt verdient.“ Der zweitplatzierte André Reinhard war nicht ganz zufrieden: „Wir haben bei der Vergasereinstellung nicht die optimale Lösung gefunden, an den Kurvenausgängen habe ich immer wieder ein paar Meter verloren und kam nicht mehr ganz an Rohrbasser heran.“ Vorjahresmeister Loic Vindice erging es ähnlich: „Ich hätte dem Publikum gerne etwas mehr Action geboten, aber mehr als Hinterherfahren ging einfach nicht, ich war am Limit.“
Finale: 1. Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM); 2. André Reinhard (CRG/TM); 3. Loic Vindice (Croc Promotions/TM); 4. Martin Hubler (DR/Modena); 5. Evan Vantaggiato (Exprit/Vortex).
Meisterschaftsstand (nach 4 von 7 Rennen): 1. Nicolas Rohrbasser (Kosmic/TM), 249 Punkte; 2. André Reinhard (CRG/TM) 200; 3. Evan Vantaggiato (Exprit/Vortex) 134.
OK Senior: Von Allmen chancenlos gegen Weibel
(125 ccm, leistungsstarke Motoren mit Direktantrieb, ohne Vorderradbremsen, Mindestgewicht 150 kg)
Weder Gesamtleader Pascal Von Allmen (Sodi/TM) noch die restlichen Konkurrenten fanden in Mirecourt ein Rezept gegen den entfesselt fahrenden Samuel Weibel (Exprit/Vortex, Bild), der alle drei Rennen überlegen gewann. „Nach der Dominanz in den beiden Vorläufen war der Sieg im Finale das klare Ziel“, erzählte Weibel nach seinem dritten Triumph zufrieden. „Im Moment läuft alles perfekt, sowohl vom Material als auch von der Teamarbeit her. Es darf ruhig in diesen Stil weitergehen.“ Der bisherige Leader Pascal Von Allmen, dessen Vorsprung auf drei Punkte geschrumpft ist, zeigte hingegen ein nachdenkliches Gesicht: „Mein Kart war sehr gut vorbereitet, aber die Lücke zu Weibel war viel zu gross. Wir müssen unbedingt noch etwas finden, wenn wir unsere Titelchancen in der zweiten Saisonhälfte wahren wollen.“
Finale: 1. Samuel Weibel (Exprit/Vortex); 2. Pascal von Allmen (Sodi/TM),3. Yannick Klaey (Alonso/Vortex), 4. Julien Apotheloz (Kosmic/Vortex); 5. Nicolas Raeber (Kosmic/Vortex)
Meisterschaftsstand (nach 4 von 7 Rennen): 1. Pascal von Allmen (Sodi/TM), 228 Punkte; 2. Samuel Weibel (Exprit/Vortex) 225; 3. Yannik Klaey (Alonso/Vortex) 161.
Iame X30 Challenge Switzerland: Planchamp holt mächtig auf
(125 ccm, Fliehkraftkupplung, identische Motoren, Mindestgewicht 158 kg)
Patrick Näscher (Mach1) musste sich nach klaren Siegen in Pavia (I) und Wohlen/AG am vergangenen Wochenende in Mirecourt wie bereits in Lignières erneut Steven Planchamp (Kosmic/Iame, Nr. 24) geschlagen geben, und das wiederum in allen drei Läufen. Näscher kam nie in die Nähe der Podestränge, schied im zweiten Rennen sogar aus (Reifendefekt) und büsste viele Punkte ein. Die beiden Kontrahenten liegen nun nach vier von sieben Veranstaltung nahe beieinander in der Tabelle. Der neue Leader Planchamp musste sich in Mirecourt vor allem gegen den aufsässigen Elliott Shaw (Exprit, Nr. 232) wehren, der ihm im Finale bedrohlich nahe kam. „Ich hatte zwar alles im Griff“, gab Planchamp zu, „aber gegen Ende des Finales wurde ich nervös und beging ein paar kleine Fehler, sodass Shaw aufschliessen konnte. Aber in den letzten zwei Runden konnte ich wieder etwas zulegen.“ Shaw war auch mit Rang 2 zufrieden: „Ich hätte sehr grosse Risiken eingehen müssen, wenn ich Planchamp noch hätte überholen wollen. Also liess ich es bei Platz 2 bewenden, das ist bereits ein schöner Erfolg für mich.“
Finale: 1. Steven Planchamp (Kosmic); 2. Elliott Shaw (Exprit); 3. Mattéo Antoine (F, Kosmic); 4. Kevin Wälti (Swiss Hutless); 5. Micola Vital (Tony Kart)
Meisterschaftsstand (nach 4 von 7 Rennen): 1. Steven Planchamp (Kosmic/Iame), 247 Punkte; 2. Patrick Näscher (Mach1/Iame) 238; 3. Micola Vital (Tony Kart/Iame) 167.
Iame X30 Junior: Alles ist wieder offen
(Motor 125 ccm, Fliehkraftkupplung, identische Motoren mit Leistungsrestriktor, ab 12 Jahren)
Gesamtleader Mike Müller (Swiss Hutless) hatte in Mirecourt einen schweren Stand, bleib farblos und konnte nie in den Kampf um den Tagessieg eingreifen. Mit Rang 4 im Finale hielt er aber immerhin den Schaden in Grenzen. Nach zwei Siegen in den Vorläufen war Miklas Born (Exprit) der grosse Favorit, doch eine Karambolage zu Beginn des Finales warf ihn weit zurück, später musste er das Rennen sogar aufgeben. Damit war der Weg frei für Jasin Ferati (Kosmic), der in der zweiten Rennhälfte davon profitierte, dass sich hinter ihm Vorjahresmeister Savio Moccia (Tony Kart) und Danny Buntschu (Kosmic) heftig bekämpften und dadurch etwas langsamere Rundenzeiten erzielten. Ferati siegte klar und meinte: „Dritter im ersten Lauf, Zweiter im zweiten, und dann der Sieg im Finale, das passt perfekt. Wenn es in diesem Stil weitergeht, habe ich sogar noch echte Chancen auf den Titel.“ Auch Vorjahresmeister Moccia sieht seine Chancen intakt: „Hier bin ich drei Mal vor Müller ins Ziel gekommen, man kann ihn also schlagen. Die Titelverteidigung ist auf jeden Fall möglich.“
Finale: 1. Jasin Ferati (Kosmic); 2. Savio Moccia (Tony Kart/Iame); 3. Danny Buntschu (Exprit); 4. Mike Müller (Swiss Hutless); 5. Samir Ben (Swiss Hutless)
Meisterschaftsstand (nach 4 von 7 Rennen): 1. Mike Müller (Swiss Hutless/Iame), 250 Punkte; 2. Savio Moccia (Tony Kart/Iame) 215; 3. Jasin Ferati (Kosmic) 190.
Super Mini: Sperandio erneut nicht zu bewingen
(Fahrer ab 8 Jahren, Motor 60 ccm. Fliehkraft-Kupplung)
Der 11 Jahre alte St. Galler Elia Sperandio (Praga/Parilla) war bereits in Pavia/I, in Wohlen und in Lignières eine Klasse für sich. In Mirecourt zeigte er erstmals Nerven und patzte im Qualifying mit Startplatz 9. Doch nach dem zweiten Platz im ersten Lauf hinter Shannon Lugassy (Kosmic) schlug er gnadenlos zurück und sicherte sich klar die beiden weiteren Siege. „Im Finale konnte mir Lugassy am Anfang ein paar Runden folgen, aber wir hatten ein Setup für eine starke zweite Rennhälfte gewählt. Nach ein paar Runden passte alles und ich konnte vorne wegziehen.“
Finale: 1. Elia Sperandio (Praga/Parilla); 2. Shannon Lugassy (Kosmic/LKE); 3. Florent Panès (GP Racing/LKE); 4. Sebastian Kraft (Swiss Hutless/TM); 5. Devin Damiano Isgro (Exprit/TM)
Meisterschaftsstand (nach 4 von 7 Rennen): 1. Elia Sperandio (Praga/Parilla), 292 Punkte; 2. Michael Sauter (Praga/Parilla) 190; 3. Shannon Lugassy (Kosmic/LKE) 18
Finale Swissauto Cup 2017 (Gastkategorie): 1. Noah Herzig; 2. Denis Molleyres; 3. Chris Hartmann; 4. Christian Wiesmann; 5. Corina Fenzl