Packende Duelle und zwei Grand Slams
autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Mirecourt
23. Mai 2022, 21:51
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Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft bot im französischen Mirecourt erneut spannende Rennen. Zwei Fahrer holten das absolute Punktemaximum: Kilian Streit in der X30 Challenge Switzerland und Sebastian Kraft bei den Schaltkarts.
An Spannung mangelte es beim zweiten Rennwochenende der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft in Mirecourt (F) definitiv nicht. Vor allem die Kategorien Super Mini, OK Junior und OK Senior boten an der Spitze abwechslungsreiche und spannende Rennen. In der X30 Challenge Switzerland und bei den KZ2, den Schaltkarts, waren es Kilian Streit und Sebastian Kraft, denen das perfekte Wochenende gelang. Mit je drei Siegen und den Zusatzpunkten für die schnellste Rennrunde und die Pole-Position reisten die beiden Berner mit dem Punktemaximum von 75 Zählern aus Mirecourt ab.
Doch fangen wir bei den Jüngsten an, den Super Minis. Bei den 8- bis 12-Jährigen war es Gesamtleader Dan Allemann, der auch in Mirecourt die meisten Punkte holte. Im ersten Vorlauf setzte sich der Sohn von Spirit-Teambesitzer Ken Allemann gegen Matt Corbi und Dario Palazzolo durch. Im zweiten Heat war es Palazzolo, der mit einer starken Leistung vor Allemann und Orlando Rovelli siegte. Im Finale rückte Allemann dann die Hackordnung mit seinem fünften Saisonsieg wieder zurecht. Der Vorsprung im Ziel auf Rovelli betrug 0,177 Sekunden. Platz 3 ging an Corbi, der damit nach drei Unfällen innerhalb von drei Monaten wieder viel Selbstvertrauen tanken konnte. «Ich freue mich sehr über meine zwei Siege», sagte Allemann. «Vor allem über den im Finale. An die Meisterschaft denke ich aber noch nicht. Die Saison ist noch lange.» Für Palazzolo endete das Finale mit einer Disqualifikation. Der Grund: Der junge Aargauer reihte sich während des Vorstarts nach einem kurzen Boxenhalt wieder auf seiner ursprünglichen Startposition ein, was er nicht hätte machen dürfen. Hervorzuheben waren in Mirecourt auch die Leistungen von Georgiy Zazov (P4 im Finale) und Albert Tamm (P5).
In einer eigenen «Klasse» fuhren in Mirecourt die beiden Führenden bei den OK Junioren: Chiara Bättig und Elia Epifanio. Während Letzterer die beiden ersten Vorläufen für sich entschied, war es Bättig, die im Finale, die Nase vorn hatte. Der Rest des Feldes lag in allen drei Läufen zwischen vier und acht Sekunden hinter diesem Duo. Bester des Verfolgerfeldes war im ersten und zweiten Vorlauf Tim Ziegler. Im Finale belegte er Platz 4 vor Sergio Koch und hinter Hector Gerling, der es damit zum zweiten Mal in seiner Karriere nach Levier 2021 auf das Podium bei den Junioren schaffte. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Wochenende», sagte Bättig nach ihrem Finalsieg. «Das Duell mit Elia war sehr aufregend. Wir waren mit Abstand die Schnellsten.»
Ziemlich einsame Rennen fuhr auch Kilian Streit. Der 20-Jährige aus Schüpfen im Kanton Bern liess in der X30 Challenge Switzerland nichts anbrennen und sicherte sich das Punktemaximum. Im Finale distanzierte der Gesamtleader den Zweitplatzierten Alessio Strollo um fast sechs Sekunden. «Ich bin jede Runde voll gefahren», sagte Streit. «Ich wollte meinen Vorsprung immer weiter ausbauen, was mir auch gelungen ist.» Hinter Streit und Strollo sicherte sich Luca Luongo Platz 3 vor Kilian Boss und Yan Rothen, der im zweiten Heat hinter dem Duo Streit/Strollo Dritter wurde. Im ersten Vorlauf waren es Nicolaj Sabo und Michael Sauter, die hinter Streit die Ehrenplätze belegten. Eine Schrecksekunde gab es im zweiten Rennen zur X30 Challenge Switzerland, als sich der polnische Gaststarter Rafael Gwizdak nach einer Berührung überschlug und mit der Ambulanz abtransportiert werden musste. Seine Verletzungen stellten sich als nicht sehr gravierend dar und Auto Sport Schweiz wünscht dem Polen auf diesem Weg gute Besserung!
Die mitunter abwechslungsreichsten Rennen boten in Mirecourt die OK Senioren. Das beste Ende von allen elf gestarteten Piloten erwischte Lyon Mathur. Der Aargauer setzte sich nach Rang 3 im ersten Vorlauf (Sieger Pascal von Allmen) im zweiten Heat und im Finale durch. Für Jérôme Huber, der in Franciacorta als Neuling noch gross auftrumpfte, blieben diesmal die Ränge 2, 6 und 7. Huber war nach einem guten ersten Durchgang im zweiten Lauf im Dreck und musste das Feld von hinten aufrollen. Auch der amtierende Meister Patrick Näscher musste eine Aufholjagd starten. Näscher war im ersten Vorlauf nach wenigen Metern in eine Kollision verwickelt, schaffte aber immerhin noch die Plätze 4 und 3 in den beiden verbleibenden Rennen. Auch Savio Moccia, der mit seiner vertrauten Chassis-Marke wieder deutlich besser unterwegs war, haderte. Im ersten Heat war er ebenfalls in die Startkollision verwickelt. Im zweiten Durchgang überholte er in der letzten Runde den bis dato Führenden von Allmen, bekam aber eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, weil sein Spoiler nach dem Rennen eingedrückt war. Im Finale lag Moccia im Ziel auf Platz 2, und wurde abermals bestraft. Diesmal mit zehn Sekunden (unsportliche Fahrweise), wodurch er auf Platz 4 zurückfiel.
Volle Kraft voraus hiess es in der KZ2. Sebastian Kraft feierte in Mirecourt seinen ersten Grand Slam bei den Schaltkarts: Pole-Position, schnellste Rennrunde und drei Laufsiege an einem Tag – besser kann man es nicht machen. Drei Mal Zweiter (hinter Kraft) wurde der Tessiner Ethan Frigomosca. Und auch Platz 3 ging drei Mal an denselben Fahrer: Evan Vantaggiato. Nicht am Start war Nicolas Rohrbasser. Der Meister der beiden letzten Jahre leidet immer noch an einer Rippenverletzung. Auch Nathan Neuhaus (krank) und Michel Liechti fehlten in Mirecourt. «Natürlich bin ich sehr glücklich über den Ausgang dieses Wochenendes», sagte Kraft. «Wir hatten ein super Kart, obwohl wir gegenüber den Trainings tags zuvor nicht mehr so überlegen waren. Ich hoffe einfach, dass wir beim nächsten Rennen wieder mehr Schaltkarts am Start haben.»