Schaltkart-EM startet in Spanien – Kindervater wird Neunter
Weitere deutsche Favoriten im Pech
Besser spät als nie! Am vergangenen Wochenende startete der erste von zwei Läufen zur FIA Kart Europameisterschaft für die Schaltkartklassen KZ, KZ2 und KZ2 Masters. Über 150 Fahrerinnen und Fahrer gingen auf der schnellen Strecke in Aragon (Spanien) an den Start. Dabei zeigten die deutschen Schützlinge eine starke Vorstellung, mussten aber teilweise in den Finals einen Rückschlag verkraften.
Eigentlich sollte der Startschuss zur Schaltkart-EM bereits im April in Franciacorta fallen. Doch das Event wurde abgesagt und so fand der Auftakt nun in Aragon (Spanien) statt. Für die 1.652 Meter lange Rennstrecke war es das erste FIA Schaltkart-Event. Die drei Felder waren stark besetzt, insgesamt gingen über 150 Teilnehmer am Start und erlebten zum Großteil eine Hitzeschlacht. Nur am Samstagabend sorgten Regenschauer für eine Abwechslung. Neu waren für alle Fahrer die Reifen – Dunlop meldete sich nach einer längeren Abstinenz als Reifenhersteller zurück auf internationaler Bühne.
26 Fahrer stellten sich den Duellen in der Königsklasse KZ. Der Schwede Viktor Gustafsson (CRG) führte das Klassement nach dem Zeittraining, Heats und Super Heat an. Doch sein direkter Verfolger Senna van Walstijn (Sodikart) setzte bereits mit einem Sieg im Super Heat ein Ausrufezeichen und holte sich auch im Finale den Erfolg. Hinter dem Niederländer folgte das italienische Duo Danielo Albanese (KR Motorsport) und Lorenzo Travisanutto (Parolin Motorsport). Großes Pech hatte der Deutsche David Trefilov (Maranello SRP Factory Team) – als Sechster hatte er eine gute Ausgangsposition für das Finale und mischte auch bis zur vorletzten Runde im Spitzenpulk mit. Doch kurz vor Ende musste er nach einem Unfall sein Finale vorzeitig beenden. Luis Laurin Speck (TBKart Racing Team srl) sah dagegen auf einem tollen 14. Rang das Ziel.
Mit 86 Piloten wartete in der KZ2 ein starkes Feld. Matteo Spirgel (CPB Sport) gewann vier von fünf Heats und war auch im Super Heat siegreich. Entsprechend groß war seine Favoritenrolle vor dem Finale. In den 18 Rennrunden entfachte ein erbitterter Kampf an der Spitze. Neben Spirgel bildete sich mit Daniel Vasile und Artem Severiukhin (beide Birel ART Racing) ein Kampftrio an der Spitze. Mit dem Fallen der Zielflagge lag der Rumäne Vasile an der Spitze und führt die Gesamtwertung an. Spirgel reihte sich als Zweiter ein, dahinter erkämpfte sich Maksim Orlov (Modena Kart ASD) in einem Fotofinish noch Rang drei.
Bester deutscher Fahrer wurde Robert Kindervater (BirelArt Racing KSW). Im Finale kämpfte er sich stark nach vorne und wurde als beeindruckender Neunter gewertet. Nicht weit hinter ihm schloss Simon Rechenmacher (TB Racing Team) sein Schaltkart-EM-Debüt als 13. ab. Seine österreichische Teamkollegin Emma Felbermayr schaffte auf Platz 17 den Sprung in die Top-20. Große Chancen hatte mit Maximilian Schleimer (Maranello SRP Factory Team) ein weiterer deutscher Rookie. Als Fünfter nach dem Qualifying sorgte er bereits für viel Jubel und siegte auch in den Heats. Doch im Finale musste er einen Ausfall verkraften. Die beiden weiteren Deutschen Dominik Reuters (Dörr Motorsport) und Gianni Andrisani (TB Racing Team) verpassten leider den Finaleinzug.
Eine EM-Premiere feierte die Kategorie KZ2 Masters. Während die Klasse für Fahrerinnen und Fahrer ab 35 Jahre bereits zwei Mal bei der WM dabei waren, findet 2024 erstmals eine Europameisterschaft statt. Zahlreiche Altstars sind dabei und fuhren auch ganz vorne mit. Am Ende war es Anthony Abbasse (Sodikart) der sich den Sieg vor dem amtierenden World Cup-Champion Davide Foré (Birel ART Racing) und Kristijan Habulin (TBKart Racing Team srl) holte.
Weiter geht es für die Schaltkarts Ende August im italienischen Kartodromo Val Vibrata. Nach einer langen Pause ist der 1.286 Meter lange Kurs zurück im FIA Karting Kalender.