OK-Weltmeisterschaft schreibt Geschichte
Japaner und Finne holten erstmals WM-Titel
Eigentlich sollte der Showdown der FIA Kart Weltmeisterschaft für die Klassen OK Junior und OK in Brasilien stattfinden. Doch auf Druck der Hersteller und Teams entschied sich die CIK-FIA in aller letzter Minute zum Wechsel in das spanische Campillos. 175 Fahrerinnen und Fahrer gingen an den Start und erlebten geschichtsträchtige Finals.
Die Weltmeisterschaft der Klassen OK Junior und OK bildet traditionell den Abschluss der FIA Karting Rennsaison. Schon im Vorhinein sorgte die diesjährige Auflage für viel Aufsehen. Eigentlich sollte das Megaevent bereits 2020 in Brasilien stattfinden, wurde wegen der Corona-Pandemie aber auf dieses Jahr verlegt. Hersteller, Fahrer und Teams sahen darin aber eine große Hürde und forcierten eine Verlegung der WM. Die CIK-FIA reagierte vor wenigen Wochen und verlegte das Event nach Spanien. Schauplatz war die 1.580 Meter lange Strecke in Campillos.
175 Fahrerinnen und Fahrer traten die Reise nach Südspanien an, darunter waren auch sechs deutsche Vertreter. Für viel Aufregung vor Ort sorgten die Einheitsreifen von MG. Große Performanceunterschied verschoben die Kräfteverhältnisse und machten die Ergebnisse vermeintlich zu einer Lotterie. In den Finals kam noch das Wetter dazu. Teilweiser Regen sorgte für schwierige Bedingungen auf der Strecke.
Bei den Junioren führte der Däne David Walther (Tony Kart/Vortex) das Klassement sowohl nach dem Zeittraining als auch den Heats an. Dem Finale über 16 Rennrunden drückte der amtierende Weltmeister Freddie Slater (Kosmic/Vortex) seinen Stempel auf. Aus der 13. Startposition kämpfte sich der Brite nach vorne und fuhr am Ende einen Vorsprung von fast fünf Sekunden heraus. Zum Sieg reichte es am Ende jedoch nicht. Eine Spoilerstrafe warf ihn hinter Kean Nakamura Berta (Exprit/TM) zurück. Der Japaner sorgte damit für den ersten WM-Sieg seiner Nation. Hinter den beiden komplettierte Anatoly Khavalkin (Parolin/TM) aus Russland das Siegerpodium. Der Deutsche Maxim Rehm (Kosmic/Vortex) kam als starker Elfter ins Ziel, jedoch warf ihn eine anschließende Zeitstrafe auf Position 21 zurück. Leider nicht den Einzug in das Finale schaffte der zweite Deutsche Valentin Kluss (Tony Kart/Vortex).
Gabriel Gomez (CRG/IAME) aus Brasilien sorgte mit einer Pole-Position in der Kategorie OK für die erste Überraschung. Während der Heats kämpfte sich aber Ugo Ugochukwu (KR/IAME) aus Amerika an die Spitze des Feldes. Im Finale schaffte er es aber nicht seine Position zu verteidigen. Tuukka Taponen (Tony Kart/Vortex) fühlte sich auf der nassen Strecke wohl und fuhr zu einem deutlichen Sieg. Damit ist er der erste Finne überhaupt, der eine Kart-Weltmeisterschaft gewinnt. Hinter ihm folgte Arvid Lindblad (KR/IAME) auf Position zwei, durch eine Zeitstrafe wurde der Brite jedoch nur als Dritter gewertet. Sein Platz ging an Luigi Coluccio (Kosmic/Vortex) aus Italien. Eine starke Aufholjagd lieferte Herolind Nuredini (KR/IAME) ab. Aus Startposition 29 fuhr er bis auf Rang 15 nach vorne und sorgte damit für das beste deutsche Ergebnis. Leider eine Runde vor Ende schied der deutsche Rookie Lenny Ried (KR/IAME) aus. Nicht den Sprung in die Finals schafften Juliano und Sandro Holzem (KR/IAME).