Kart-Weltmeisterschaft erlebt Regenschlacht in Portugal
Briten Freddie Slater (OKJ) und Callum Bradshaw (OK) holen WM-Krone
Eigentlich sollte die Kart-Weltmeisterschaft in diesem Jahr in Brasilien stattfinden. Doch die Corona-Pandemie machte das Event in Südamerika unmöglich. Somit kämpfen die Fahrer am vergangenen Wochenende im Kartódromo Internacional do Algarve in Portugal um die WM-Krone. Bei teils schwierigen Bedingungen gingen die die Siege an Freddie Slater (OKJ) und Callum Bradshaw (OK).
163 Fahrerinnen und Fahrer traten in der vergangenen Woche die Reise an die Algarve-Küste an und kämpften auf der über 1.500 Meter langen Kartstrecke in Portimao um die höchsten Titel im Kartsport. Dabei sorgte das Wetter für viel Aufsehen. Die erwartete Sonne hielt sich diesmal zurück und es bestimmte am Freitag und während der Finals am Sonntag teils starker Regen die Geschehnisse. Unter den Fahrern aus aller Welt waren auch drei deutsche Vertreter.
OK Junior: Freddie Slater gewinnt in packendem Fotofinish
Brando Badoer (Kart Republic/IAME) aus Italien setzte im Regen am Freitag die schnellste Zeit im Qualifying der Junioren und führte das 88 Mann starke Feld als Spitzenreiter in die Vorläufe. In diesem gehörte er zu den Favoriten, schied aber im letzten Heat aus und war dadurch nur 13. im Zwischenranking. Angeführt wurde das Klassement von Christian Ho (Kart Republic/IAME).
Im großen Finale erwischte Freddie Slater (Komsic/Vortex) den besten Start und führte das Feld von Beginn an. Dabei profitierte er auch von den Kämpfen seiner Verfolger und fuhr ein kleines Polster heraus. Doch in der letzten Runde schlossen Arvid Lindblad (Kart Republic/IAME) und Ho auf. Das Trio lieferte sich ein packendes Rad-an-Rad-Duell, welches Slater beim Überqueren der Zielflagge für sich entschied. Lindblad erhielt im Anschluss eine Spoilertrafe und verlor seinen Platz auf dem Podium, Ho rutschte beim Kampf um den Sieg ins Aus und wurde nur Vierter. Der Vizetitel ging an Tuuka Taponen (Tony Kart/Vortex) gefolgt von Harry Burgoyne (Kart Republic/IAME).
Die beiden Deutschen Herolind Nuredini (Kart Republic/IAME) und Maxim Rehm (Tony Kart/Vortex) erlebten mit den Plätzen 18 und 30 einen guten Start in das WM-Wochenende. Doch im Verlauf der Heats wurden beide mehrfach Opfer von Kollisionen und verpassten dadurch den Einzug in das Finale. Mit mehreren Top-Ten-Rängen zeigte das Duo seine Möglichkeiten, konnte diese aber nicht nutzen.
OK: Callum Bradshaw dominiert Finale – Dreifachsieg für Tony-Kart
Vize-Europameister Taylor Barnard (Kart Republic/IAME) führte das Klassement der OK-Klasse nach den Heats an und ging als Führender in das Finale. Dieses begann turbulent: Ein Unfall in der Anfangsphase sorgte für einen Abbruch des Rennens. Eines der Opfer war Europameister Andrea Kimi Antonelli (Kart Republic/IAME), der beim Restart nicht mehr dabei war. Das Rennen wurde dann zu einer klaren Sache für Callum Bradshaw (Tony Kart/Vortex) – der Brite erkämpfte sich früh die Führung und baute seinen Vorsprung auf mehr als acht Sekunden aus. Große Freude gab es beim gesamten Tony Kart-Team. Neben dem Weltmeister stellte die Mannschaft mit Joe Turney und Pedro Hiltbrand auch die Plätze zwei und drei auf dem Siegerpodium.
Einziger deutscher im Finale war Nico Hantke (Tony Kart/Vortex). An diesem Wochenende für Ward Racing am Start überzeugte er im Heat am Sonntagmorgen mit einem zweiten Platz. Schied im Finale aber leider vorzeitig aus.