Kart Grand Prix von Deutschland: Starke Finalrennen in Wackersdorf
Skaras, De Haan und Abbasse siegen in der Oberpfalz
Die Sieger des Kart Grand Prix von Deutschland stehen fest. Bei teilweisem Sonnenschein und trockenen Bedingungen lieferten sich die Finalisten packende Rennen mit strahlenden Siegern. Großes Pech hatte der deutsche Favorit Alexander Schmitz – er schied auf Rang drei im Finale aus.
Drei aufregende, anstrengende und herausfordernde Renntage liegen hinter den Teilnehmern des Kart Grand Prix von Deutschland in Wackersdorf. 149 Fahrerinnen und Fahrer aus mehr als 50 Nationen gingen in drei Kategorien an den Start. Darunter waren auch neun Fahrer aus Deutschland.
Der Kart Grand Prix von Deutschland war der Auftakt zur FIA Karting Europameisterschaft für die Schaltkart-Klassen KZ und KZ2, sowie der FIA Karting Academy Trophy. Organisiert wurde die Veranstaltung durch den Deutschen Motor Sport Bund (DMSB) gemeinsam mit den drei Automobilclubs ACV, ADAC und AVD. Trotz teilweise widrigen Witterungsbedingungen verfolgten im Verlauf der drei Renntage mehr als 2.000 Zuschauer die Geschehnisse im Prokart Raceland Wackersdorf – der modernsten Kartrennstrecke in Deutschland.
KZ: Anthony Abbasse feiert Auftaktsieg in der Europameisterschaft
In der Königsklasse des Kartsports wechselten sich im Verlauf der drei Renntage die Fahrer an der Spitze ab. Der Italiener Matteo Vigano (Tony Kart/Vortex) fuhr die Bestzeit im Qualifying, übergab den Spitzenplatz aber nach den Vorläufen an den amtierenden Europameister Jorrit Pex (KR/TM). Der Niederländer gewann einen Lauf, wurde einmal Zweiter und Dritter.
Im Finale war dann Anthony Abbasse (Sodi/TM) nicht zu stoppen. Von Startplatz zwei aus fuhr der Franzose direkt an die Spitze und setzte sich vom Feld ab. Vor vollen Zuschauerrängen kreuzte er nach 26 Rennrunden als klarer Sieger den Zielstrich und freute sich im späteren Interview über seinen Erfolg: „Das Finale war fantastisch. Nach einem guten Start habe ich meine Führung ausgebaut und hatte keine Probleme – solche Rennen hätte ich gerne öfters. Ein großer Dank an mein Team für die hervorragende Arbeit.“ Hinter Abbasse komplettierten Vigano und der Italiener Alex Irlando (BirelART/TM) die Top-Drei.
KZ2: Schwede Emil Skaras siegt in knappem Finale
Die Fahrer der KZ2 machten es bis zum Ende spannend. Bereits im Zeittraining lagen 70 Piloten innerhalb einer Sekunde – angeführt wurde das Klassement von Riccardo Longhi (BirelART/TM). Ebenso abwechslungsreich waren die Vorläufe: Am Ende hatte mit Alexander Schmitz (Tony Kart/Vortex) ein deutscher Fahrer die Nase vorne. „Wir haben für die nassen Bedingungen am Samstag eine gute Abstimmung gefunden und damit den Grundstein für die Pole-Position gelegt“, sagte Schmitz vor dem großen Finale. Neben ihm schafften es auch Maximilian Paul (DR/Modena), Davids Trefilovs (Maranello/TM) und André Matisic (Birel/TM) in das Finale.
Aus der Pole-Position erwischte Schmitz jedoch keinen perfekten Start und musst Emil Skaras (Energy/TM) ziehen lassen. Der Schwede führte bis zum Queren des Zielstrichs das Feld an, obwohl der Druck seiner Verfolger zum Ende nochmals deutlich anstieg. „Kurz vor Rennende habe ich einen kleinen Fehler gemacht, wodurch meine Gegner aufschlossen. Mir ist es aber gelungen sie hinter mir zu halten und ich habe einen tollen Sieg gefeiert“, fasste der Fahrer aus dem Energy Kart-Werksteam zusammen. Simone Cunati (CRG/TM) fehlte im Ziel nur ein Wimpernschlag zum Sieg. Neben den Beiden schaffte es auch Polesetter Longhi auf das Siegerpodium. Pechvogel des Rennens war Schmitz – auf Rang drei liegend schied er mit einem technischen Problem aus. Die weiteren Deutschen Paul, Matisic und Trefilovs beendeten den Endlauf als 13., 22. und 29.
Academy: Dominates Wochenende von Robert De Haan
Mit Teilnehmern aus 47 Nationen schreibt die FIA Karting Academy Trophy in 2019 einen Rekord. Noch nie waren so viele Fahrer aus verschiedenen Ländern in der Nachwuchsrennserie am Start. Die Nase vorne hatte nach dem Qualifying Christian Ho aus Singapur. Doch mit den Vorläufen übernahm Robert De Haan das Zepter: Der Niederländer gewann alle drei Durchgänge und war auch im Finale nicht zu stoppen. „Das war ein perfektes Wochenende für mich. Im Finale habe ich mich direkt abgesetzt und am Ende einen ungefährdeten Sieg gefeiert“, strahlte er im Ziel. Auf den weiteren Rängen waren die Fights dagegen deutlich knapper. Bis zum Fallen der Zielflagge gab es zahlreiche Duelle. Als Zweiter setzte sich letztlich der Südafrikaner Joshua Coertze gegen Magnus Germansen Daae aus Dänemark durch.
Als Deutscher Vertreter geht in diesem Jahr Fabio Rauer aus Stolberg an den Start. Der Gesamtsieger der letztjährigen ADAC Kart Academy erlebte bei seiner internationalen Premiere ein Wechselbad der Gefühle. Im Regen lieferte er mit Rang sechs in einem Vorlauf eine tolle Vorstellung ab. Im Endklassement wurde er als 27. von 50 Fahrern gewertet.
Für die Fahrerinnen und Fahrer der FIA Karting Europameisterschaft geht es nun vom 14.-16. Juni im italienischen Sarno weiter. Dort werden dann die Meister des Jahres 2019 gekürt. Im Rahmenprogramm sind ebenfalls die Youngster der FIA Karting Academy zu ihrem Halbzeitrennen vertreten.
Das Prokart Raceland Wackersdorf hat nicht so lange Zeit zu verschnaufen. Bereits am kommenden Wochenende wartet mit der zweiten Veranstaltung der Deutschen Kart-Meisterschaft das nächste Megaevent. Über 200 Teilnehmer aus mehr als 25 Nationen reisen dann in die Oberpfalz.