Deutscher EM-Titel in Kristianstad
Leon Köhler gewinnt KZ2 Europameisterschaft
Großer Jubel bei Leon Köhler und dem KSM Schumacher Racing Team. Der Bayer behielt beim Finale der CIK-FIA Kart Europameisterschaft im schwedischen Kristianstad die Nerven und holte in der Klasse KZ2 den EM-Titel. Ebenfalls allen Grund zur Freude gab es bei Junior Hugo Sasse, nach der Pole-Position beendete er das Finale als Dritter. Maximilian Paul wird im Finale der KZ2 starker Fünfter.
183 Fahrerinnen und Fahrer aus 29 Nationen traten am Wochenende beim Finale der CIK-FIA Kart Europameisterschaft der Klassen OK Junior, OK, KZ und KZ2 an. Während der Titel in der Königsklasse KZ bereits nach dem letzten Rennen an Paolo de Conto vergeben war. War in den anderen Kategorien noch alles offen. Als Titelträger setzten sich letztlich Jonny Edgar (OK Junior), Sami Taoufik (OK) und der Deutsche Leon Köhler (KZ2) durch.
OK Junior: Pole für Sasse, Titel an Edgar
Aus deutscher Sicht startete das Rennwochenende bei den Junioren mit einem Paukenschlag. Youngster Hugo Sasse (CRG/Iame) sicherte sich im Zeittraining die Pole-Position und mischte auch in den späteren Heats auf den Spitzenrängen mit. Allein eine Zeitstrafe ließ ihn nach den Heats auf Position vier im Zwischenklassement zurückfallen. Neuer Spitzenreiter war der Australier Jack Doohan (FA Kart/Vortex).
Im Finale auf nasser Strecke ließ sich Doohan den Sieg nicht mehr nehmen und erreichte das Ziel mit einem deutlichen Vorsprung. Dahinter kämpften Jonny Edgar (Exprit/Vortex) und Harry Thompson (FA Kart/Vortex) um die zweite Position und den EM-Titel. Im Ziel setzte sich Edgar durch und gewann damit auch den Titel. Eine spätere Zeitstrafe ließ ihn zwar auf Rang vier abrutschen, an der Titelvergabe änderte das aber nichts mehr. Der Deutsche Hugo Sasse kam als sensationeller Vierter ins Ziel, rutschte aber letztlich noch auf Platz drei vor und feierte damit beim Finale sein erstes EM-Podium. In der Meisterschaft ist er dadurch hervorragender Elfter. Der weitere Deutsche Donar Nils Munding (CRG/Parilla) verpasste leider den Einzug in das Finale.
OK: Erster Saisonsieg für Finlay Jack Kenneally
Lorenzo Travisanutto (Zanardi/Iame) war nach dem Qualifying der schnellste Fahrer im Feld und gewann auch drei von vier Vorläufe. Doch ein 20. Platz im verbleibenden Durchgang warf ihn auf Platz acht zurück. An der Spitze lag Finlay Jack Kenneally (Tony Kart/Vortex) aus Großbritannien. Das Finale wurde dann noch einmal spannend. Auf abtrocknender Strecke starteten die meisten Fahrer mit Regenreifen. Dennis Hauger (CRG/Iame) übernahm zu Beginn die Führung, fiel aber zwischenzeitlich bis auf Position vier zurück. Den Sieg holte sich dann Polesetter Kenneally vor Karol Basz (Kosmic/Vortex) und Travisanutto. Neuer Europameister wurde der Fünfte im Rennen Sami Taoufik (FA Kart/Vortex).
Auch die deutschen OK-Piloten waren stark unterwegs. David Schumacher (Tony Kart/Vortex) wurde Zehnter vor Hannes Janker (CRG/Iame) auf Rang zwölf. Pech hatte Niki Krütten (FA Kart/Vortex): Nach einem starken vierten Rang in Finnland, verpasste er diesmal den Finaleinzug um nur eine Position. Nach dem Zeittraining nicht mehr an den Start ging der vierte Deutsche Luca Lippkau (Zanardi/Iame).
KZ: Patrick Hajek siegt in kleinem Feld
Mit elf Teilnehmern war das Feld der KZ sehr schwach besetzt. Die Qualität war trotzdem extrem hoch. Der Niederländer Marijn Kremers (BirelART/TM) hatte nach dem Zeittraining und auch den Heats alles im Griff. Im Finale gab er seine Krone dann aber an Patrik Hajek (Kosmic/Vorex) weiter. Der Tscheche sah die Zielflagge mit seinem deutlichen Vorsprung vor Bas Lammers (Sodi/TM) und Paolo de Conto (CRG/TM) als Sieger. Marijn Kremers und Jorrit Pex (CRG/TM) komplettierten die Top-Fünf.
KZ2: Leon Köhler gewinnt Europameisterschaft
Als Gesamtführender reiste Leon Köhler (Tony Kart/Vortex) zum Finale der Kart Europameisterschaft und ließ sich im Verlauf der drei Renntage nicht von seinem Spitzenplatz verdrängen. Mit einem 14. Platz im Finale stand die Entscheidung dann fest und Köhler schrieb als deutscher EM-Sieger Geschichte. Zuletzt ist das Ernst Behrens im Jahr 2006 gelungen. „Ein Traum wird wahr! Ich kann es kaum glauben, der neue KZ2-Europameister zu sein. Das letzte Rennen hier in Kristandstad war mit Abstand das schwierigste und hat mir alles abverlangt, aber am Ende im Regen auf Slicks konnte ich mich gut behaupten und habe meine Konkurrenten hinter mir gelassen. Mein Dank gilt dem gesamten KSM Schumacher Racing Team, allen voran meinem Teamchef Ralf Schumacher, meinem Mechaniker Jan Brondum, Knut Lupo und meinem Vater. Ein weiterer Dank auch an meine Sponsoren, ohne die dieser Erfolg nie möglich gewesen wäre. Danke für alles“, strahlte der neue Champion im Ziel.
Das Finale wurde für die KZ2-Piloten zu einem wahren Krimi. Kurz vor dem Start setzte ein Regenschauer ein. Die Rennleitung startete trotzdem das Rennen und das gesamte Feld ging mit Slick-Reifen an den Start. Der Franzose Adrien Renaudin (Sodi/TM) kam mit den Bedingungen am besten zu Recht und feierte im Ziel seinen ersten EM-Sieg. Als Zweiter folgte Gaetano Di Mauro Gomes (CRG/TM) aus Brasilien vor dem ehemaligen deutschen Kartmeister Martijn van Leeuwen (Energy/TM) auf Platz drei. Bester Deutscher wurde Maximilian Paul (DR/Modena) auf Position fünf. Pech hatte der dritte deutsche Finalist Daniel Stell (Mach1/TM). Nach starken Heats schied er leider sieben Runden vor Rennende aus. Nicht im Finale dabei war Moritz Horn (CRG/IAME).
Mit dem Fallen der Zielflagge in Kristianstad endete eine ereignisreiche EM-Saison. Weiter geht es nun mit der Kart Weltmeisterschaft. Während die Schaltkarts im deutschen Wackersdorf zu Gast sind, geht es für die beiden OK-Kategorien auf den PFI-Circuit in England.