Anatholy Khavalkin und Kean Nakamura-Berta gewinnen Europameisterschaft
Finale der OK-Europameisterschaft in Franciacorta (Italien)
Jedes auf seine Art boten die beiden Finals der FIA Kart Europameisterschaft ein atemberaubendes Spektakel. Die Laufsiege gingen an den Polen Jan Przyrowski und Alex Powell aus Jamaika. Im Gesamtklassement setzen sich dagegen Anatholy Khavalkin und Kean Nakamura-Berta durch. Für die deutschen Teilnehmer war das Wochenende enttäuschend.
Nach drei packenden Rennwochenenden in Portugal, Spanien und Schweden, ging es für die OK-Fahrer nun zum Finale nach Italien. Die 1.300 Meter lange Rennstrecke in Franciacorta war erstmals Schauplatz einer EM. Bei hochsommerlichen Temperaturen wurden die Rennen zu einer Hitzeschlacht.
Der Start in das Finale der Junioren verlief spektakulär – gleich fünf Fahrer mussten nach einer Kollision aufgeben. Denn Sprung an die Spitze schaffte Titelfavorit Nathan Tye (Sodi/TM Racing/Vega). Von Position elf aus stürmte er nach vorne und hatte weiter den Titel vor Augen. Doch im Rennverlauf verlor er wieder an Boden und musste letztlich einen Ausfall hinnehmen – der Traum vom Titel war damit geplatzt. Diesen lebte nun Anatholy Khavalkin (Parolin/TM Racing/Vega), der mit Platz drei die Gesamtwertung für sich entschied. „In dem Rennen ist sehr viel passiert. Nach dem Ausfall von Nathan wusste ich um meine Position und freue mich über den Gewinn. Ein großer Dank an das gesamte Team“, fasste der neue Europameister zusammen. Den Laufsieg holte sich der Pole Jan Przyrowski (Tony Kart/Vortex/Vega) vor Zac Drummond (Parolin/TM Racing/Vega) aus Großbritannien. Im Rennverlauf gab es sechs verschiedene Führende.
Ein perfektes Finale erlebte Alex Powell (KR/Iame/MG). Aus Startplatz neun schaffte der Jamaikaner schnell den Sprung an die Spitze und baute seine Führung bis zum Ende aus. Dahinter spielten sich einige Dramen ab. Der Brite Joe Turney (Tony Kart/Vortex/MG) schied aus und verlor dadurch seine Titelchancen. Diese hatte aber noch Kean Nakamura-Berta (KR/Iame/MG): Der amtierende Junioren-Weltmeister verlor zu Beginn einige Plätze, kämpfte sich jedoch bis zum Ziel auf Rang zwei nach vorne. Für ein reines KR-Podium sorgte Evan Giltaire (KR/Iame/MG) auf Rang drei, der Franzose erhielt durch KR-Teamchef Dino Chiesa die Anweisung Verfolger Nakamura-Berta passieren zu lassen. „Das war ein sehr intensives Rennen mit vielen Kontakten. Ich hatte nicht erwartet, dass Alex so schnell ist. Nur durch eine Teamentscheidung konnte ich am Ende Giltaire überholen und den Titel einfahren. Es tut mir leid für Alex, ich verstehe, dass das eine schwierige Situation für ihn ist“, fasste der neue Champion seine Eindrücke zusammen.
Enttäuschend war das EM-Finale für die beiden Deutschen Taym Saleh (OKJ) und Maxim Rehm (OK). Beide verpassten nach aufregenden Vorläufen den Einzug ins Finale.