Tobias Dauenhauer: Nach Pole-Position Ausfall durch Fremdverschulden
„Letzte Chance: Wackersdorf – dabei sah alles so gut für mich aus“. So lauteten die Worte von Tobias Dauenhauer nach der vierten und vorletzten Station der ADAC Kart Masters in Oschersleben am Wochenende.
Der Reihe nach: In der etropolis Motorsport-Arena nahe Magdeburg fanden die Rennläufe sieben und acht im Rennkalender der stärksten Kartrennserie Deutschlands statt. Das Gesamtteilnehmerfeld mit 202 Piloten war nicht nur hochkarätig, sondern auch wieder international besetzt. So gingen in der Klasse der X30 Senioren neben der Vielzahl an Deutschen auch ein Finne, Norweger und Japaner an den Start.
Dauenhauer war als Meisterschaftszweiter angereist, um am Punktevorsprung des Führenden zu rütteln und einem frühen Meisterschaftsentscheid entgegenzuwirken. Neben den Wetterkapriolen des Nordens war es vor allem erneut ein unglückliches Zusammentreffen mit einem „alten Bekannten“, was ihm einen Strich durch die Rechnung machte. Rückblick: Bereits zu Beginn der Saison der Kart Masters in Hahn musste Dauenhauer wegen jenem Konkurrenten das erste Rennen vorzeitig beenden.
Und auch dieses Mal blieb der Team Hemkemeyer-Pilot nicht verschont. Nach den sehr erfolgreichen Trainingsläufen und den Heats qualifizierte er sich für die Pole-Position und war somit bis dato der beste Fahrer in seiner Klasse. Dann brach Chaos aus: Es fing an zu regnen und der Start wurde verschoben. Das sogenannte „Wet Race“ wurde ausgeschrieben, das erlaubte, auf Regenreifen umzuschrauben. Auch Dauenhauer änderte sein Setup, ließ sich aber als erfahrener Regen-Pilot nicht beirren. Mit einem fulminanten Start behielt er gemeinsam mit dem Zweitplatzierten zunächst die Führung. Dann kam es, wie es kommen musste: Sein direkter Verfolger fuhr ihm in der schnellen S-Schikane nach der Start-Ziel- Geraden so unsanft auf, dass der ADAC-Förderpilot die Kontrolle über sein Kart verlor und in den Reifenstapel heftig einschlug. Durch diesen Aufprall nahm das Kart erheblichen Schaden, was Dauenhauer aber nicht davon abhielt, dem Feld nachzufahren. Fünf Runden vor Schluss gab der Motor dann aber kollisionsbedingt seinen Geist auf, was den Wertungsausschluss und null Punkte zur Folge hatte.
Bis zum Finalrennen hatte der Schrauber des Intrepid-Piloten, Dominik Mayer, bravouröse Arbeit geleistet. Ihm gelang es in der eigentlich zu kurzen Zeit das Kart wieder flott zu bekommen. Dauenhauer konnte also starten – und zwar von Position 31. Der 16-Jährige rollte das Feld von hinten auf, machte insgesamt bis zum Schwenk der Zielflagge 18 Plätze gut und konnte sich so mit dem 13. Platz und der nachträglichen Disqualifikation des Vordermanns noch drei Punkte für die Meisterschaft sichern.
„Insgesamt bin ich sehr enttäuscht über das Ergebnis und sauer über die Fahrweise meines Verfolgers. Die erneut unfaire Attacke hat mich nicht nur renn- sondern auch meisterschaftstechnisch aus der Bahn geworfen. Den Sieg in der Meisterschaft kann ich vergessen, aber ein Podium wäre beim letzten Lauf in Wackersdorf noch möglich. Nicht zu vergessen: Theo Hemkemeyer, der uns einen guten Motor zur Verfügung gestellt hat und auch Dominik Mayer, der mit herausragendem Einsatz unser Kart wieder flott gemacht hat. Danke hierfür“, so Dauenhauer.
Ein Podiumsplatz in der Meisterschaft der ADAC Kart Masters ist für ihn also noch drin – Ende September geht es dann ums Eingemachte. Zunächst muss er aber nochmal bei der German VEGA Trophy, ebenfalls in Wackersdorf, ran. Hier könnte Dauenhauer, momentan Zweitplatzierter in der Tabelle, noch Meister werden.