Starke Aufholjagd von Carrie Schreiner
Im bayrischen Ampfing fand am vergangenen Wochenende, dem 21. und 22. Juni 2014, die zweite Veranstaltung von Deutschlands größter und stärkster Kartserie statt: des ADAC Kart Masters. Nach ihrer starken Leistung bei der internationalen DKM vor einigen Wochen an gleicher Stelle, gehörte die KF3-Pilotin Carrie Schreiner zum Favoritenkreis.
Im Qualifying lag sie zunächst sehr lange auf der zweiten Position. Im letzten Drittel, wo gewöhnlich die schnellsten Zeiten gefahren werden, lief sie auf eine langsamere Gruppe auf und konnte sich dadurch nicht mehr verbessern. Deshalb musste sie sich letztendlich mit dem sechsten Platz zufrieden geben. Von dieser sechsten Position aus startete sie dann auch in die beiden Vorläufe, wo sie das Rennglück endgültig verließ.
In beiden Heats wurde sie, jeweils an vierter Stelle liegend, Opfer einer Kollision. Im ersten Heat reichte es nur für P17, während sie im zweiten Vorlauf mit einem völlig havarierten Kart das Rennen vorzeitig beenden musste. Aber es kam noch schlimmer: Der Rahmen war irreparabel gerissen und Carrie musste, mit Genehmigung des Veranstalters, auf das Regenkart umsteigen, mit dem sie auf trockener Piste noch keine Erfahrungen gemacht hatte.
Nun war ihr erfahrener Mechaniker Andreas Niedermeier gefragt. Dieser versuchte die Abstimmung unter Zeitdruck noch einigermaßen anzupassen. Im Warm-Up am Sonntagmorgen lag das neue Kart noch sehr unruhig auf dem Asphalt. Zum ersten Rennen bekam Niedermeier die Lage jedoch immer mehr unter Kontrolle. Trotz aller Widrigkeiten zeigte Carrie einmal mehr, dass sie ein richtiger Racer ist.
Von Platz 23 gestartet, pflügte sie, wie bereits einige Wochen zuvor bei der DKM, durch das hochkarätige Feld und erreichte nach vielen cleveren und fairen Überholmanövern den achten Platz. Im zweiten Rennen ging es sogar noch zwei Plätze weiter nach vorne.
„So ist der Kartsport: gestern noch total niedergeschlagen, heute wieder glücklich. Wäre mein Trocken-Chassis in den Vorläufen nicht gerissen, wäre es in den Rennen wohl noch weiter nach vorne gegangen. Dennoch bin ich unter den gegebenen Umständen zufrieden“, so die 15-Jährige nach der Veranstaltung.
In der Meisterschaft der höchsten Juniorenklasse Deutschlands liegt die schnelle Kartamazone vom Team Energy Germany derzeit auf der fünften Position und hat noch Tuchfühlung zum Drittplatzierten.
Zeit zum Verschnaufen gibt es für Carrie allerdings nicht. Bereits am kommenden Wochenende, am 28. und 29. Juni,geht sie beim zweiten Lauf der internationalen DKM in Wackersdorf an den Start. Dort wartet, mit rund 60 Junioren aus über 15 Nationen, das wohl am stärksten besetzte Feld aller Zeiten in dieser Serie.