Meisterhaftes Wochenende im ADAC Kart Masters
Titelentscheidungen der Saison 2021 fielen in Wackersdorf
Zum großen Finale des ADAC Kart Masters ging es für die Fahrerinnen und Fahrer nochmals nach Wackersdorf. Im Prokart Raceland fielen die letzten Entscheidungen des Jahres. Die 125 Teilnehmer lieferten sich packende Rennen – zum Abschluss gab es nochmals neue Sieger und strahlende Titelträger.
Durch die Absage des geplanten Rennens in Ampfing, wich das ADAC Kart Masters nach Wackersdorf aus und veranstaltete gemeinsam mit dem AC Rübenach e.V. das Finale auf der 1.197 Meter langen Strecke. Dadurch war die überregionale Rennserie in diesem Jahr zwei Mal in der Oberpfalz zu Gast.
Vor den letzten Wertungsläufen war in allen Klassen der Titelkampf noch offen und die Entscheidungen fielen erst am Rennsonntag. Bei bestem Wetter und strahlendem Sonnenschein lieferten sich die Fahrerinnen und Fahrer faire, spannende und unfallfreie Rennen. Über die Meistertrophäen jubelten am Sonntagabend Elia Weiss (Mini), Valentin Kluss (OK Junior), Luca Griggs (OK), Alex Mohr (X30 Junior), Gabriel Streitmatter (X30 Senior), Daniel Stell (KZ2) und Claudia Henning (Ladies Cup).
Mini: Luke Kornder dominiert Wochenende – Elia Weiß wird Champion
Der Zülpicher Luke Kornder (TB Racing Team) drückte dem Wochenende in der Oberpfalz seinen Stempel auf. Beginnend vom Zeittraining war er nicht zu stoppen, siegte in beiden Vorläufen und dominiert die Finals am Sonntag. Jeweils mit einem deutlichen Vorsprung kam er ins Ziel und holte sich damit noch den Vizetitel in der Meisterschaft.
Hinter dem Rheinländer gab es hingegen in beiden Durchgängen packende Rad an Rad-Duelle. Im ersten Lauf übernahm Elia Weiß (Ascheim/TB Racing Team) die Verfolgerrolle und löste sich ebenfalls deutlich vom weiteren Feld. Um Platz drei duellierte sich währenddessen ein Trio: Marc Gerstenkorn (Landshut/CV Performance Group) behauptete sich zur Rennmitte aus diesem und stand als Dritter auf dem Siegerpodium. Die anderen beiden setzten ihren Kampf weiter fort. Konstantin Titze (Puig de Ros) wurde letztlich Vierter vor Emilio Bernd (Türkheim/RL-Competition).
Im zweiten Durchgang erwischte Weiß einen schwierigen Start und fiel zu Beginn etwas zurück. Im weiteren Verlauf kämpfte er sich wieder nach vorne und sorgte erneut für einen Doppelsieg des TB Racing Teams. Gleichzeitig gewann er die Meisterschaft und war im anschließenden Interview sichtlich erleichtert: „Das war eine Saison mit einigen Höhen und Tiefen. Nach dem Rennwochenende in Kerpen hatte ich nicht mehr damit gerechnet, umso schöner ist es nun ganz oben zustehen.“ Entspannter war das Rennen diesmal für Gerstenkorn, schon früh festigte er den dritten Platz. Zum Fotofinish kam es bei der Vergabe um die weiteren Pokalränge. Wieder war es Titze der zum Schluss den längeren Atem hatte und Vierter wurde. Moritz Groneck (Melle/DS Corse) folgte nach einer starken Aufholjagd als Fünfter.
Meisterschaftsendstand Klasse Mini:
1. Elia Weiß (203 Punkte)
2. Luke Kornder (198 Punkte)
3. Moritz Groneck (189 Punkte)
4. Marc Gerstenkorn (177 Punkte)
5. Konstantin Titze (140 Punkte)
X30 Junior: Meisterschaftsfavoriten siegen – Alex Mohr erhält Meistertrophäe
Mit Daniel Pauls (Silberstedt/Solgat Motorsport) und Alex Mohr (Hofheim/CV Performance Group) hatten zwei Fahrer vor dem Finale noch berechtigte Chance auf den Titel. Bereits im Qualifying unterstrich Mohr mit einer deutlichen Bestzeit seine Ambitionen. Im Verlauf der Heats meldete sich mit Gastfahrer Finn Wiebelhaus (Obertshausen/MSC Mühlheim e.V.) ein ganz anderer Fahrer zu Wort und führte das erfreulich stark besetzte Feld auf der Pole-Position in den ersten Lauf.
In diesem eroberte Mohr direkt nach dem Start die Führung und war im weiteren Verlauf der schnellste Fahrer auf der Strecke. Jedoch erhielt er wegen eines Frühstarts eine Zeitstrafe und fiel dadurch hauchdünn auf Rang zwei zurück. Neuer Sieger war sein direkter Gegner im Titelkampf Daniel Pauls. Entspannt waren die 14 Rennrunden dagegen für den Drittplatzierten Maximilian Prunner (Neufarn/RS Motorsport). Einen sehenswerten Kampf gab es um die weiteren Top-Fünf-Ränge: Wiebelhaus und Enrico Förderer (Leuterod/MPK Racing Team) wechselten gleich mehrmals ihre Position, im Ziel hatte der Polesetter die Nase vorne und wurde vor Förderer Vierter.
Im zweiten Durchgang ging es dann um die Titelentscheidung. Mohr hatte einen denkbar schlechten Start und reihte sich erst im Verfolgerfeld ein. Lange blieb er dort aber nicht, mit erneut schnellen Runden holte er sich die Führung zurück und feierte einen klaren Sieg. Im Ziel gab es dann einen doppelten Grund zu Freude – Mohr stand auch als neuer Champion fest: „Der Druck war im zweiten Rennen richtig hoch, ich musste gewinnen und auf etwas Pech bei meinem direkten Kontrahenten hoffen. Am können wir sehr zufrieden sein, mit drei Punkten Vorsprung habe ich nun gewonnen.“ Hinter dem Spitzenreiter übernahm Prunner zu Beginn des Rennens die zweite Position. Doch mit steigender Renndistanz verlor er an Boden und die Verfolger schlossen auf. In einem erneuten Fotofinish kämpften sich Wiebelhaus und Förderer am Bayern vorbei und standen auf dem Siegerpodium. Lutz Ohsenbrink (Welver) folgte als Fünfter.
Meisterschaftsendstand Klasse X30 Junior:
1. Alex Mohr (223 Punkte)
2. Daniel Pauls (220 Punkte)
3. Maximilian Prunner (172 Punkte)
4. Lutz Ohsenbrink (170 Punkte)
5. Moritz Fischer (141 Punkte)
X30 Senior: Doppelsieg und Meisterschaft für Gabriel Streitmatter
In seinem Element war Gabriel Streitmatter (Breisach/ADAC Südbaden e.V.). Als Tabellenführer nach Wackersdorf gereist, ließ er an beiden Renntagen keinen Zweifel an seinen Meisterqualitäten aufkommen. Die Pole-Position im Zeittraining war der Anfang für ein erfolgreiches Wochenende: Am Ende feierte er einen Vierfachsieg und den Meistertitel. „Ich fühle mich super den Titel nach Hause gebracht zu haben. Wir hatten die letzten vier Rennen eine super Form, vor allem hier in Wackersdorf gegen die starke Konkurrenz“, freute er sich im Meisterinterview.
Timo Kischkat (Böblingen/Dutt Motorsport) nahm im ersten Rennen die Verfolgerrolle ein und fuhr wie der Sieger ein ungefährdetes Rennen. Deutlich anders war es in der Vergabe der verbleibenden Top-Fünf-Ränge. Drei Fahrer lieferten sich einen packenden Schlagabtausch. Im Ziel hatte Julien Koch (Wehrheim/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) vor Morgan Porter (Surney/CV Performance Group) und Sam Bollacke (Gronau) die Nase vorne. Aufregend startete das zweite Finale. Streitmatter verlor seinen Spitzenplatz an Porter und Kischkat. Beide mussten sich im weiteren Verlauf aber wieder geschlagen geben und reihten sich hinter dem neuen Champion ein. Eine Spoilerstrafe ließ Kischkat sogar bis auf Rang acht zurückfallen. Neuer Dritter war Koch gefolgt von Felix Wischlitzki (Donauwörth/Valier Motorsport) und Philipp Gogollok (Düsseldorf/CV Performance Group).
Meisterschaftsendstand Klasse X30 Senior:
1. Gabriel Streitmatter (213 Punkte)
2. Morgan Portner (199 Punkte)
3. Felix Wischlitzki (149 Punkte)
4. Ferdinand Winter (148 Punkte)
5. Sam Bollacke (124 Punkte)
OK Junior: Valentin Kluss entscheidet Titel-Dreikampf für sich
Gleich drei Fahrer durften sich bei den OK Junioren noch Hoffnungen auf den Titel machen. Einer von ihnen war Valentin Kluss (Bad Mergentheim/KSM Official Racing Team). Mit einer Bestzeit im Qualifying und der Führung nach den Heats stach er aus dem Trio hervor und holte sich mit einem Sieg im Finale am Sonntagmorgen auch den ersten Matchball. Seine direkten Kontrahenten blieben aber im Windschatten. Zu Beginn des Rennens nahm Kevin Lantinga (Uithuizen/KSM Official Racing Team) die Verfolgerrolle ein, im weiteren Verlauf konnte der Niederländer die Position aber nicht halten und fiel noch hinter Tom Kalender (Hamm-Sieg/TB Racing Team), Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing) und Taym Saleh (Viernheim/TB Racing Team) auf Rang fünf zurück.
Einen Wechsel an der Spitze gab es im zweiten Lauf. Direkt am Start büßte Kluss seine Spitzenposition ein und musste Kalender und Schleimer ziehen lassen. Bis zum Rennende änderte sich an der Reihenfolge nichts mehr. Im Titelkampf brachte das Resultat aber keine Änderung: Kluss durfte den Meisterpokal entgegennehmen. „Mit dem Ausgang des Finales kann man sehr glücklich sein. Die Vorstellung gestern war stark und hat mir das Selbstvertrauen gegeben dem Druck standzuhalten. Es ist ein richtig gutes Gefühl der neue OK-Junior-Champion zu sein“, war Kluss am Sonntagabend bester Laune. Hinter den Top-Drei machten Lantinga und Saleh die weiteren Positionen unter sich aus. Beim Fallen der Zielflagge hatte der Niederländer Lantinga die Nase vorne.
Meisterschaftsendstand Klasse OK Junior:
1. Valentin Kluss (185 Punkte)
2. Maximilian Schleimer (174 Punkte)
3. Taym Saleh (173 Punkte)
4. Tom Kalender (155 Punkte)
5. Kevin Lantinga (102 Punkte)
OK: Luca Griggs verteidigt Meistertitel
Die Fahrer des KSM Official Racing Team gaben in der OK-Klasse das Tempo vor. Der Däne Elias Olsen (Havdrup/KSM Official Racing Team) hatte die Geschehnisse am Samstag fest in der Hand und ging als Polesetter in das erste Finale. In diesem gab er den Spitzenplatz aber an seinen Teamkollegen Luca Griggs (Andijk) ab. Der Brite hielt seinen Verfolger bis zum Ende auf Distanz. Hinter dem KSM-Duo fuhr Patrick Näscher (Nendeln/Kartteam Meier) aus Lichtenstein erstmals in dieser Saison auf das Podest. Direkt hinter ihm reihte sich sein Teamkollege Alain Baeriswyl (Neuenegg) ein, der Finne Nico Lemberg (Egmating/KSM Official Racing Team) folgte als Fünfter.
Olsen übernahm in der Anfangsphase des zweiten Finales nochmals die Führungsrolle, musste sich aber nach wenigen Runden den Angriffen seines Verfolgers beugen und wurde erneut Zweiter. Sieger Luca Griggs verteidigte mit seinem Doppelsieg den Titelerfolg aus dem vergangenen Jahr und zog ein entsprechend positives Fazit: „Wir haben es geschafft den Titel zu verteidigen und damit unsere Konstanz unterstrichen. Das war eine gute Leistung des gesamten Teams. Es ist ein schöner Abschluss die Saison mit einem Doppelsieg zu beenden.” Hinter den beiden Tony Kart-Fahrern landete wieder Näscher als Dritter auf dem Podium. Philip Wiskirchen (Euskirchen/TB Racing Team) überquerte als Vierter den Zielstrich, jedoch warf ihn eine fünf Sekundenzeitstrafe aus den Pokalrängen heraus. Lemberg und Baeriswyl rückten dadurch auf.
Meisterschaftsendstand Klasse OK:
1. Luca Griggs (226 Punkte)
2. Elias Olsen (185 Punkte)
3. Felix Arnold (168 Punkte)
4. Sandro Holzem (147 Punkte)
5. Dylan Yip (100 Punkte)
KZ2: Haanen und Stell liefern sich Titelkampf
Mit 37 Teilnehmern war das Feld der Schaltkarts zum Abschluss nochmals voll besetzt und beeindruckte bereits im Qualifying mit einer hohen Leistungsdichte. Mehr als 30 Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde und versprachen knappe Rennen. Die Pole-Position ging an Lukas Schächer (Steinhöring/BirelART Racing KSW) knapp vor seinem Teamkollegen Paul Rieberer (Ötztal-Bahnhof). Der übernahm nach den Heats die Führungsrolle und stand im ersten Finale auf dem besten Startplatz.
Aus der fünften Position erwischte aber Kris Haanen (Meterik/KSM Official Racing Team) den besten Start in das 16 Runden lange Rennen und setzte sich schnell vom gesamten Feld ab. In diesem wurde es turbulent: Eine Kollision stoppte Rieberer und löste gleichzeitig eine Slow-Phase aus. Das Feld rückte zusammen, beim Restart kam es dann zu einem Unfall auf Platz drei und vier zwischen Claudia Henning (Waidhofen) und Alexander Schmitz (Bottrop/Birel ART Racing KSW). Während Henning am Ende des Feldes weiter fuhr, schied Schmitz komplett aus. An der Spitze knüpfte Haanen indes an seine Vorstellung an und siegt mit einem deutlichen Vorsprung vor dem Schweden Jesper Sjöberg (Birel ART Racing KSW) und seinem direkten Meisterschaftskontrahenten Daniel Stell (Hammelburg/NB Motorsport). Durch diverse Spoilerstrafen rückten Jakob Bergmeister (Langenfeld/SRP Racing Team) und Simon Connor Primm (Großschirma/NB Motorsport) auf die verbleibenden Top-Fünf-Ränge vor.
Die Titelentscheidung fiel im letzten Rennen des Jahres. Gastfahrer Sjöberg ging erstmal in Führung, musste aber nach kurzer Zeit Stell und Haanen passieren lassen. Das Duo machte den Kampf um den Sieg unter sich aus, an der Reihenfolge änderte sich bis ins Ziel nichts mehr. Stell feierte seinen dritten Saisonsieg und erhielt am Abend den goldenen Meisterpokal. „Das war ein hartes Rennen, wir konnten zum zweiten Finale noch was finden und sind dann auch die schnellste Rennrunde gefahren. Ein großer Dank an mein Team und meine Familie. Wir arbeiten weiter hart und greifen nächstes Jahr wieder an”, gab der Champion bereits einen Ausblick. Diesmal waren auch die weiteren Plätze früh bezogen. Sjöberg reihte sich auf Rang drei vor Lokalmatador Valentino Fritsch (Steinberg am See/Birel ART Racing KSW) und André Walter (Neustadt/Kart Performance Racing) ein.
Meisterschaftsendstand Klasse KZ2:
1. Daniel Stell (220 Punkte)
2. Kris Haanen (204 Punkte)
3. Jakob Bergmeister (142 Punkte)
4. Ronny Tabakovic (141 Punkte)
5. Lukas Schächer (126 Punkte)
Im Ladies Cup behauptete sich Claudia Henning (Waidhofen) hauchdünn gegen Emma Felbermayr (Buchkirchen/Solgat Motorsport) und Mathilda Paatz (Köln/TB Racing Team). „Dadurch, dass ich beim Rennen in Kerpen nicht am Start war, hatte ich gar nicht damit gerechnet den Ladies Cup zu gewinnen. Umso schöner ist es nun”, freut sich die Siegerin.
Bereits vor dem Finale in Wackersdorf stellte das ADAC Kart Masters den Rennkalender für 2022 vor. Die überregionale Rennserie umfasst erneut fünf Veranstaltungen. Der Startschuss fällt Ende April in Wackersdorf. Danach geht es weiter nach Ampfing, Oschersleben, Kerpen und zum Finale in die Arena E nach Mülsen.
Termine ADAC Kart Masters 2022:
23.-24.04.2022 – Wackersdorf
28.-29.05.2022 – Ampfing
02.-03.07.2022 – Oschersleben
06.-07.08.2022 – Kerpen
10.-11.09.2022 – Mülsen