Max Reis beim Saisonfinale in Wackersdorf unter Wert geschlagen
Trotz rasant steigender Corona-Fallzahlen in der letzten Woche und bereits mehrerer Veranstaltungsabsagen konnte das Saisonfinale der ADAC Kart Masters Saison 2020 am vergangenen Wochenende im Prokart Raceland in Wackersdorf noch planmäßig stattfinden.
Der Ramsteiner Kartfahrer Max Reis wollte unbedingt an seinen Erfolg im Rahmen des Süddeutschen ADAC Kart Cups eine Woche zuvor auf gleicher Strecke anknüpfen und seine OK-Junior-Premierensaison erfolgreich abschließen. Doch leider lief das Rennwochenende diesmal nicht ganz nach Plan.
Der Trainingsfreitag war fast durchweg verregnet und bot nur kurz die Möglichkeit zum Training im trockenen. Aber sowohl im Nassen, als auch auf trockener Strecke war der Westpfälzer fix unterwegs und gehörte durchweg zu den schnellsten Fahrern seiner Klasse. Somit ging er entsprechend optimistisch in den ersten offiziellen Wettkampftag. Doch dieser sollte leider nicht wie geplant verlaufen.
Nach einer regnerischen Nacht und kühlen Temperaturen am frühen Samstagmorgen wollte die Strecke nicht so richtig abtrocknen. Unmittelbar vor dem Qualifying kam dann doch die Sonne zum Vorschein und sorgte für einige nachdenkliche Gesichter bei Fahrern, Mechanikern und Teamchefs. Welches Setup würde das Richtige sein und vor allem mit welchen Reifen sollte man ins wichtige Zeitraining gehen?
Letztlich entschieden sich alle Fahrer für Trockenreifen, denn die Ideallinie trocknete zusehends ab. Die Rundenzeiten wurden immer schneller, so dass es darauf ankam, wer in den letzten Minuten am besten mit den schwierigen Bedingungen zurecht kam. Aufgrund der vielen Fahrer auf der Strecke und einigen Überholmanövern gegen Ende des Zeittrainings blieb Max Reis nur eine freie Runde übrig um die entscheidende Zeit zu setzen. Und ausgerechnet in dieser Runde unterliefen ihm kleine Fehler, die sich natürlich direkt in der Rundenzeit bemerkbar machten.
Am Ende reichte es nur zu Platz 19 im Qualifying. Nach den starken Leistungen in der Vorwoche und in den freien Trainings eine herbe Enttäuschung. Die Startposition für die beiden Vorläufe in der Mitte des 36 Fahrer umfassenden Feldes war somit alles andere als optimal. Leider lief es auch in beiden Vorläufen nicht viel besser für den Förderkaderpilot des ADAC Pfalz und im Ranking nach den Heats belegte er einen enttäuschenden 20. Platz.
Nach einer ausgiebigen Fehleranalyse und kleineren Umstellungen am Kart ging Max Reis mit frischem Elan ins WarmUp am frühen Sonntagmorgen. Entgegen der meisten der Kontrahenten verzichtete der Ramsteiner auf neue Reifen und fuhr auf trockener Strecke trotzdem die siebtschnellste Zeit. Der verkorkste Samstag war abgehakt und es galt in den beiden folgenden Wertungsrennen noch so weit wie möglich nach vorne zu fahren.
Und auch im ersten Wertungslauf war Max Reis sogleich schnell unterwegs. Mit zwischenzeitlich schnellsten Rennrunden schob er sich immer weiter nach vorne und fuhr als Zwölfter über die Ziellinie. Aufgrund einer fragwürdigen Spoilerstrafe wurde jedoch eine 5-Sekunden-Strafe ausgesprochen, die eine Rückversetzung auf Platz 21 bedeutete. Somit war das Rennwochenende endgültig gelaufen!
Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch nahm der deutsche Rotaxmeister des Jahres 2018 den finalen Wertungslauf in Angriff. Vom Start weg flog er mit mehrfach schnellsten Rennrunden und gekonnten Überholmanövern förmlich durchs Feld und kam immerhin noch als Elfter ins Ziel. Leider blieb dem Rookie trotz dieser tollen Leistung eine vordere Platzierung verwehrt. Entsprechend enttäuscht zeigte sich Max Reis im Anschluss: „Natürlich freue ich mich über meine Leistung in den Wertungsläufen und bin stolz darüber, dass ich bereits in meinem ersten OK-Junior-Jahr den Speed der Top-Fahrer mitgehen kann. Aber aktuell überwiegt die Enttäuschung noch, dass ich leider mit leeren Händen dastehe.“
In der von vornherein als „Lernjahr“ betrachteten Premierensaison in der OK-Junior-Klasse belegt Max Reis am Ende trotzdem eine guten 9. Platz in der Gesamtwertung des ADAC Kart Masters 2020. Bei der starken Konkurrenz und der Vielzahl der eingeschriebenen Fahrern als Rookie eine beachtliche Leistung.