Finale in Wackersdorf: ADAC Kart Masters-Champions stehen fest
158 Teilnehmer erleben Regenschlacht in der Oberpfalz
Die Würfel im ADAC Kart Masters sind gefallen. Am vergangenen Wochenende (17.-18.9.) fanden im Prokart Raceland Wackersdorf die letzten Wertungsläufe des Jahres statt. Bei teilweise schwierigen Wetterbedingungen und starken Regenfällen erlebten die 158 Teilnehmer spannende Rennen mit strahlenden Siegern.
Vier Monate kämpften die Fahrerinnen und Fahrer im ADAC Kart Masters um die Meistertitel in den sechs ausgeschriebenen Klassen – dabei reiste der Tross durch ganz Deutschland. Nach dem Saisonstart auf dem Hunsrückring/Hahn, stoppte die Kartrennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt noch in Ampfing, Kerpen und Oschersleben, bevor am vergangenen Wochenende im oberpfälzischen Wackersdorf die Titelentscheidungen fielen.
Die Bedingungen hätten für Fahrer, Teams, Helfer und Zuschauer schwieriger nicht sein können. Während der Zeittrainings und Vorläufe regnete es in Strömen. Der Sonntag präsentierte sich dann zweigeteilt: Am Morgen trocknete die 1.190 Meter lange Strecke ab, nach der Mittagspause setzte aber wieder Regen ein und die verbleibenden Wertungsläufe fanden bei nassen Verhältnissen statt.
Im Kampf um die Meisterschaft wurde es ebenfalls noch einmal spannend und es kam in manchen Klassen zu einem Herzschlagfinale. Am Ende standen Paul Enders (Bambini), Luca Maisch (OK Junior), Tim Tröger (OK), Marek Schaller (X30 Junior), Tobias Dauenhauer (X30 Senior) und André Matisic (KZ2) als neue Champions fest. Siegerin des Ladies Cup wurde Bambini-Fahrerin Lilly Zug.
Mit dem Finale in Wackersdorf endete eine erfolgreiche neunte Saison des ADAC Kart Masters. Auch 2016 etablierte sich die Kartrennserie des ADAC als stärkste in Deutschland und gilt als Sprungbrett in den professionellen Automobilsport. „Ich möchte allen Titelträgern zu ihrem Erfolg gratulieren und mich bei den Organisatoren, Helfern, Fahrern und Teams für die gute Zusammenarbeit bedanken“, sagt ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk. „Das ADAC Kart Masters zählt weiterhin zu den Top-Kartrennserien in Deutschland und ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer umfangreichen Nachwuchsarbeit“
Bambini: Meistertitel für Paul Enders
Schon nach dem Rennwochenende in Oschersleben war Paul Enders (Salmtal/ADAC Mittelrhein e.V.) nur noch theoretisch von der Tabellenspitze abzufangen und krönte sich nun in Wackersdorf mit dem endgültigen Gewinn des ADAC Kart Masters. „Es ist ein tolles Gefühl die Meisterschaft zu gewinnen. Von Beginn an war es mein Ziel an der Spitze mitzufahren. Das ist mir seit dem Saisonstart gelungen, insgesamt haben ich vier Rennen gewonnen“, strahlte der Youngster am Abend auf dem Siegerpodium.
Am Rennsamstag sah es nach einem Durchmarsch des Rheinland-Pfälzers aus. Nach dem Zeittraining und den Vorläufen führte er die Zwischenwertung an. Doch auf trockener Strecke fiel er im ersten Rennen bis auf Rang sieben zurück. Die Jüngsten im ADAC Kart Masters hingen wieder sehr eng zusammen und schenkten sich im Verlauf der 13 Rennrunden nichts. Als Sieger kreuzte Egor Litvinenko (Bergkirchen/rl-competition.com) den Zielstrich. Doch ein anschließender Wertungsausschluss warf den gebürtigen Rumänen zurück. Neue Siegerin war Teamkollegin Lilly Zug (Mitterscheyern/rl-competition.com) vor Jonas Ried (Ehingen/Solgat Motorsport), Lukas De Giuli (Griesingen/TR Motorsport), Rico Volz (Schömberg/Solgat Motorsport) und Jakob Bergmeister (Langenfeld/DR Germany).
Im zweiten Durchgang meldete sich Enders wieder zurück. Mit einem perfekten Start kämpfte er sich nach vorn und lag bereits nach einer Runde an der Spitze. Im Schlepptau hatte er Nico Hantke (Hürth/KSM Schumacher Racing Team). Der Rheinländer setzte den neuen Champion teilweise kräftig unter Druck, fand am Ende aber keine Möglichkeit den Führenden zu überholen. Auf einen tollen dritten Rang kämpfte sich Luca Voncken (Stolberg/DS Kartsport) nach vorne. De Giuli und Ried komplettierten die Top-Fünf.
Meisterschaftsendstand Bambini:
1. Paul Enders (226 Punkte)
2. Jakob Bergmeister (150 Punkte)
3. Rico Volz (149 Punkte)
4. Lukas De Giuli (132 Punkte)
5. Luca Voncken (127 Punkte)
OK Junior: Doppelerfolg für CRG TB Racing Team
Bereits in Oschersleben hätte Luca Maisch (Neustetten/CRG TB Racing Team) für eine Vorentscheidung sorgen können. Doch durchwachsene Rennen machten die Meisterschaft vor dem Finale noch einmal spannend. Am Samstag übernahm sein einziger Gegner im Titelkampf das Zepter. Hugo Sasse (Dürrröhrsdorf-Dittersbach/CRG TB Racing Team) feierte seine dritte Pole-Position im Jahresverlauf. In den Heats meldete sich dann Lokalmatador Valentino Fritsch (Wackersdorf/Team Zinner) zu Wort – mit Platz zwei und drei übernahm er die Führung.
Harte Positionskämpfe lieferten sich die Youngsters im ersten Wertungslauf. Nach einer abwechslungsreichen Anfangsphase löste sich Marius Zug (Mitterscheyern/rl-competition.com) von seinen Verfolgern und fuhr einen deutlichen Sieg ein. Hinter dem Schützling aus der ADAC Stiftung Sport kehrte hingegen keine Ruhe ein. Sasse folgte als Zweiter vor Maisch, Fritsch und Luke Füngeling (Vettweiß/KSM Schumacher Racing Team).
Die beiden Spitzenreiter Zug und Sasse entschieden den Start zum zweiten Rennen für sich und verschafften sich direkt einen kleinen Abstand zu den weiteren Kontrahenten. Zu einem spannenden Zweikampf um den Sieg kam es aber nicht. Zug geriet in einen Dreher und fiel weit zurück. Davon unbeeindruckt fuhr Sasse an der Spitze auf und davon. Der Rookie hatte am Ende einen deutlichen Vorsprung und feierte seinen ersten Erfolg in Deutschlands stärkster Kartrennserie. Für einen Doppelsieg des CRG TB Racing Team sorgte Maisch als Zweiter und entschied damit auch die Meisterschaft für sich. „Als erstes möchte ich mich meinem Mechaniker, Teamchef und Partnern für die tolle Unterstützung im Jahresverlauf danken. Nach Oschersleben wusste ich, dass ich nicht alles riskieren muss. Unser Ziel war es sich in den Top-Fünf zu etablieren, nun zu gewinnen ist natürlich umso schöner“, fasste der 13-Jährige zusammen. Als Drittplatzierter behauptete sich Jusuf Owega (Köln/KSM Schumacher Racing Team) vor Cameron Boedler (Leonding/Valier Motorsport) und Füngeling.
Meisterschaftsendstand OK Junior:
1. Luca Maisch (217 Punkte)
2. Hugo Sasse (186 Punkte)
3. Jusuf Owega (145 Punkte)
4. Doureid Ghattas (126 Punkte)
5. Luke Wankmüller (116 Punkte)
OK: Tim Tröger gewinnt Meisterschaft
Für einen perfekten Saisonabschluss sorgte Tim Tröger (Plauen/CRG TB Racing Team) in der Klasse OK. Der junge Sachse war beim Finale in der Oberpfalz nicht zu stoppen und übernahm bereits nach den Vorläufen die Führung. In den Finalrennen feierte er jeweils einen Start-Ziel-Sieg und holte seinen dritten Doppelsieg in Folge. Damit war er in der Gesamtwertung nicht mehr einzuholen und gewann den Meisterpokal. „Wir hatten ein perfektes Wochenende und waren durchweg die Schnellsten. Für meine erste OK-Saison lief es wirklich gut“, sagt Tröger am Abend.
Auf den weiteren Top-Drei-Rängen wechselten sich René Kircher (Hünfeld/RS Motorsport) und Marcel Preuss (Rockenberg/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) ab. Jeweils Vierter wurde OK-Neuling Nermin Colakovic (Offenbach/CRG TB Racing Team) gefolgt von Jonas Hrdlicka (Münster/Team MSR Motorsport-WST Power) als Fünftplatzierter.
Meisterschaftsendstand OK:
1. Tim Tröger (253 Punkte)
2. René Kircher (224 Punkte)
3. Marcel Preuss (192 Punkte)
4. Jonas Hrdlicka (81 Punte)
5. Nermin Colakovic (34 Punkte)
X30 Junior: Herzschlagfinale für Meister Marek Schaller
Bis auf den letzten Meter zögerten die X30 Junioren die diesjährige Titelentscheidung heraus. Vor dem Wochenende in Wackersdorf rechneten sich darauf noch fünf Fahrer Chancen aus. Am Samstag bestimmte aber keiner der Titelkandidaten das Geschehen. Luka-Max Pierschke (Zwingenberg/Team Zinner) war auf nasser Strecke nicht aufzuhalten und sicherte sich die Pole-Position für das erste Finale.
Auch in diesem ließ der Schützling aus der ADAC Stiftung Sport seinen Verfolgern keine Möglichkeit zur Attacke. Pierschke knüpfte an seine Vorstellung vom Vortag an und kontrollierte das Tempo an der Spitze. Auf Rang zwei kämpfte sich in den 15 Rennrunden der Hamburger Tim Tramnitz (KSM Schumacher Racing Team) nach vorn. In der Meisterschaft machte hingegen Philipp Britz (Saarbrücken/ KÜS Team PJM Motorsport) als Dritter Boden gut und gehörte damit zu den großen Favoriten. Platz vier und fünf ging an das Tony Kart-Duo Levi O`Dey (Jülich/KSM Schumacher Racing Team) und Jonas Wieser (Kötz).
Der Saarländer Philipp Britz sorgte im zweiten Rennen für ein Herzschlagfinale im Titelkampf. Bereits nach drei Runden übernahm er den ersten Platz und baute seinen Vorsprung auf über fünf Sekunden aus. Seine direkten Meisterschaftsgegner Marek Schaller (Erndtebrück) und Gianni Meyer (Werther/Team Hemkemeyer) kamen hingegen nur als Elfter und Zwölfter in das Ziel. In der Endabrechnung hatte trotzdem Schaller die Nase vorne. Er war punktgleich mit Britz, doch ein Laufsieg mehr im Jahresverlauf brachte ihm die Meisterschaft: „Mein Herz schlägt jetzt noch. Nach einem starken Saisonstart, haben wir zuletzt leider viele Punkte verloren. Natürlich bin ich nun sehr glücklich gewonnen zu haben. In meine ersten ADAC Kart Masters-Saison bin ich mit dem Ziel Top-Ten gestartet“, kommentierte der Westfale seinen Erfolg. Im Rennen rundeten Tramnitz, Pierschke, Paul Herbst (Dresden/CRG TB Racing Team) und O`Dey die Pokalränge ab.
Meisterschaftsendstand X30 Junior:
1. Marek Schaller (153 Punkte)
2. Philipp Britz (153 Punkte)
3. Gianni Meyer (148 Punkte)
4. Jan Philipp Springob (125 Punkte)
5. Niklas Bienek (115 Punkte)
X30 Senior: Tobias Dauenhauer verteidigt Meisterschaft
Mit Manuel Huber (Dachau) dominierte am Samstag ein Gastfahrer die Geschehnisse der X30 Senioren. Der Bayer lieferte eine lupenreine Vorstellung ab und führte das 31 Mann starke Feld in das erste Finale am Sonntagmorgen. Auf halbnasser Strecke erlebten die zahlreichen Zuschauer ein ereignisreiches Rennen. Dennis Menze (Nachrodt-Wibling/Beule Kart Racing Team) kämpfte sich an die Spitze und baute seine Position kontinuierlich aus. Doch von hinten jagte Jan Jesse (Trier) durch das Feld – er setzte bei abtrocknender Strecke auf eine profillose Slick-Bereifung. Ab der Rennhälfte war er deutlich schneller als das restliche Feld und eroberte kurz vor dem Ziel die Führung. Doch lange hielt die Freude über den Triumph nicht an: Bei der technischen Nachkontrolle stellten die Kommissare Untergewicht fest und Jesse verlor den Sieg. Somit holte Menze seinen ersten Erfolg in dieser Saison. Einen wichtigen Schritt in der Meisterschaft machte der Zweite Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/AK Racing) vor Huber, Marco Paul (Waldems/CV Racing Team) und dem Norweger Haavard Hallerud (Förde/Mach1 Motorsport).
Einen krönenden Saisonabschluss feierte Dauenhauer im zweiten Finale. Der Hesse gewann den Start und ließ sich auch bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr durch einsetzenden Regen aus der Ruhe bringen: „Mein klares Ziel war es den Titel aus dem vergangenen Jahr zu verteidigen. Seit dem Saisonauftakt im Hunsrück lag ich an der Spitze und habe immer voll attackiert um diese Position nicht zu verlieren“, sagte der ADAC Stiftung Sport-Fahrer abschließend und blickte dabei schon in die Zukunft, „2017 möchte ich gerne den Aufstieg in den Automobilrennsport schaffen. Daran arbeiten wir nun mit Hochdruck.“ Dennis Menze folgte als Zweiter vor den drei Gastfahrern Huber, Julian Fuchs (Öhringen/AK Racing) und Hallerud.
Meisterschaftsendstand X30 Senior:
1. Tobias Dauenhauer (226 Punkte)
2. Justin Häußermann (196 Punkte)
3. Hendrik von Danwitz (142 Punkte)
4. Jonathan Judek (117 Punkte)
5. Dennis Menze (110 Punkte)
KZ2: André Matisic feiert dritten Doppelsieg
Bereits nach den Wertungsläufen in Oschersleben stand André Matisic (Hamburg/Solgat Motorsport) als neuer Champion in der Klasse KZ2 fest. Die Motivation verlor er beim Finale aber nicht. Schon im Zeittraining unterstrich der Norddeutsche mit der Pole-Position seine Ambitionen und gab den Spitzenplatz nicht mehr aus der Hand. Abschließend blickt Matisic auf eine beeindruckende Saisonbilanz – sieben von zehn möglichen Siegen gingen auf sein Konto. „Wir sind hier ohne großen Druck gestartet und ich wusste bereits nach dem Zeittraining, dass wir bei den schweren Witterungsbedingungen konkurrenzfähig sind“, sagte der Hamburger selbstbewusst.
Auf den weiteren Rängen zeigte Youngster Fabio Citignola (Karlsdorf/Team Zinner) seine beste Saisonleistung. In beiden Finals behauptete er sich als Zweiter. Im ersten Durchgang schaffte Leon Köhler (Kleinwallstadt/KSM Schumacher Racing Team) als Dritter den Sprung auf das Siegerpodium. Im Rennen war er zeitweise nur Zehnter und zeigte bis zum Fallen der Zielflagge eine tolle Aufholjagd. Die vierte Position holte Maximilian Paul (Dresden/NKS for Racing) vor Lukas Korbela. Mit einem eindrucksvollen Start übernahm Citignola im zweiten Lauf kurzzeitig die Führung. Doch Matisic rückte das Klassement wieder gerade und hatte den Youngster im Schlepptau. Hinter dem Duo kämpfte sich Paul auf Rang drei nach vorne. KSM-Schützling Köhler rutschte auf Position vier vor Stephan Schönlebe (Freiburg/NKS for Racing) ab.
Meisterschaftsendstand KZ2:
1. André Matisic (251 Punkte)
2. Toni Tschentscher (125 Punkte)
3. Tom Lorkowski (124 Punkte)
4. Maximilian Paul (118 Punkte)
5. Seppi Sedlmair (115 Punkte)
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