Dauenhauer baut Meisterschafstführung aus
Es war die vorletzte Station im Rennkalender der ADAC Kart Masters, der teilnehmerstärksten Kartrennserie Deutschlands. Auf dem Erftlandring, in Michael und Ralf Schumachers Heimatstadt Kerpen, gingen vergangenes Wochenende knapp 200 Fahrerinnen und Fahrer auf dem 1.107 Meter langen Traditionskurs an den Start. Unter ihnen war auch wieder Tobias Dauenhauer, seines Zeichens Meisterschaftsführender in der Klasse der X30 Senioren. Mit 38 Startern hatte es der Hesse zwar nicht leicht, mit Erfahrung und der nötigen Portion Souveränität gelang es ihm dennoch seinen Vorsprung in der Meisterschaft auf 28 Punkte auszubauen.
Dauenhauer fuhr wie ein Schweizer Uhrwerk. Er hatte Runde für Runde die perfekte Linie, wodurch Zeiten zustande kamen, bei denen selbst der Lokalmatador keine Chance hatte. Bereits im Zeittraining präsentierte sich der Intrepid-Pilot in bester Form und sorgte mit sensationellen Rundenzeiten für Aufsehen: Die Zeit von 44.757 hatte bis dato in der Klasse der X30 in Kerpen noch keiner gefahren – eine absolute Sensation. Auch im ersten Heat war Dauenhauer nicht zu stoppen: Start-Ziel-Sieg mit über 5 Sekunden Vorsprung. Was allerdings im zweiten Heat passierte, war genauso unnötig wie ärgerlich: Der 17-Jährige startete von der Pole Position in das Rennen. Durch den Frühstart aus der benachbarten Startreihe kam diese besser vom Start weg und hatte sich somit einen kleinen Vorteil verschafft. Ein Gaststarter zog dabei in Dauenhauers Linie und kollidierte mit dem ADAC-Fördertalent. Daraufhin musste der Mörlenbacher sein Kart mit Folgeschaden abstellen. Zwar wurde der Frühstart mit Zeitstrafe geahndet, einen Restart gab es allerdings – wider Erwarten – nicht.
Auch die Rennläufe verliefen turbulent. Durch das Ergebnis der Heats durfte Dauenhauer lediglich von Rang 16 in das Halbfinale starten. Zudem verlief der Start nicht ganz optimal, was den AK Racing-Piloten zunächst sogar auf die 19. Position zurückwarf. Kein Problem für Dauenhauer: Gekonnt fuhr er innerhalb von 18 Runden bis auf Platz zwei vor – eine erstklassige Leistung. Auf die Freude der grandiosen Aufholjagd folgte allerdings schnell die Ernüchterung: Die Rennleitung verhängte eine Fünf-Sekunden-Strafe gegen Dauenhauer, da er im Renngeschehen einen wesentlich langsamer fahrenden Kontrahenten unsportlich berührt haben soll. Aus Platz zwei wurde somit Platz sieben.
Im Finale startete Dauenhauer von der vierten Startreihe. Es gelang ihm, unmittelbar nach Erlöschen der Startampel, drei Plätze gutzumachen und auf vier vorzufahren. Hier schien der Vormarsch in Richtung Podium beendet. Dauenhauers Vordermann blockte derart konsequent, dass er bis zum Schluss hinter ihm herfahren musste.
Tobias Dauenhauer zieht nach dem Wochenende sein Fazit: „Ich war in perfekter Verfassung! Nicht nur das Intrepid-Chassis funktionierte einwandfrei, auch der Support durch das Team AK Racing und der technischen Unterstützung von Dominik Mayer war super. Leider spielte mir im zweiten Heat ein Gaststarter in die Karten, indem er mich nach einem Frühstart aus dem Rennen warf. Theoretisch hätte der Start wiederholt werden müssen. Auch die Zeitstrafe im zweiten Rennen kann ich nicht ganz nachvollziehen. Nichtsdestotrotz habe ich meine Führung in der Meisterschaft ausgebaut und freue mich schon jetzt auf das Finale in Wackersdorf !“
In der Tageswertung wurde Dauenhauer fünfter, was sein Punktekonto für die Meisterschaft auf 155 Zähler aufstockt. Somit liegt er nun ohne Streicherergebnisse 28 Punkte vor seinem Verfolger. Vom 18. bis 20. September findet das letzte Kart Masters-Rennen dieser Saison in Wackersdorf statt. Hier wird der Förderpilot des ADAC Hessen- Thüringen alles daran setzen die Meisterschaft endgültig für sich zu entscheiden.