Andreas Kilian erlebt Wochenende zum Vergessen
Der erste Saisonlauf des ADAC Kart Masters 2014 stand für den 18jährigen Andreas Kilian unter keinem guten Stern. Auf dem Hunsrückring Hahn ging es für den Piloten des Beule-Kart-Racing-Teams um die ersten Punkte der neuen Saison, doch leider wurde er in den Heats Opfer eines heftigen Startunfalls, welcher ihn zur vorzeitigen Aufgabe zwang.
Nachdem Andreas bereits eine Woche zuvor an gleicher Stelle das Rennen das KCT-DSW-Pokal gewinnen und zahlreiche hochkarätige Gegner in Schach halten konnte, reiste er hoch motiviert zum Saisonauftakt des ADAC Kart Masters im Hunsrück. Wie schon im vergangenen Jahr stellte er sich der extrem starken Konkurrenz in der X30-Senioren-Klasse und hatte, nach dem großen Erfolg eine Woche zuvor, ein Top-15 Ergebnis in der stärksten Kartserie Deutschlands im Blick.
Die freien Trainings am Freitag liefen bereits sehr vielversprechend, Andreas war sehr konkurrenzfähig und die Stimmung im Schrauberzelt entsprechend gut. Im freien Training am Samstag wurde noch einmal etwas ausprobiert, bevor es ins entscheidende Zeittraining ging. Doch bereits hier hatte der Renngott kein Einsehen mit Andreas: Seine Vorderradbremse versagte den Dienst, er musste also deutlich früher als seine Konkurrenz bremsen und verlor wichtige Zehntel. Schlussendlich stand ein 25. Platz zu Buche. „Ärgerlich, denn ohne den Bremsendefekt wäre in dem extrem engen Starterfeld eine Top-15-Platzierung locker drin gewesen“, so Andreas und fügte in gewohnt kämpferischer Manier hinzu: „Was solls, in den Heats rücke ich mir das wieder zurecht.“
Doch leider kam es, wie es kommen musste. Beim Start zum ersten Heat soff Andreas der Motor ab; „mein Fehler“, wie er später gestand. Der eigentlich als absolute Blitzstarter bekannte Saarländer verlor gleich einige Meter, konnte den Anschluss in der ersten Kurvenkombination aber wieder herstellen und hatte nach einigen Runden bereits wieder die besten Zehn im Visier. Doch leider kam es in der Spitzkehre zu einem Unfall, dem Andreas nicht mehr ausweichen konnte, es kam zum Crash. Zwar konnte er mit beschädigtem Kart dem Feld noch hinterher eilen, doch mehr als Platz 29 war nicht mehr machbar. „Schade, da wäre natürlich viel mehr drin gewesen, jetzt wird es knapp mit dem Finaleinzug“, so der 18jährige, und ergänzt: „Ich werde im zweiten Heat trotzdem alles versuchen, jetzt hab ich ja nichts mehr zu verlieren.“
Aber auch dazu sollte es gar nicht erst kommen. Diesmal gut gestartet, kam es aber bereits in der ersten Kurve zu einem heftigen Crash. Mehrere Karts krachten ineinander, durch ein hinterher fahrendes Kart wurde Andreas in die Menge geschoben und krachte hinein. Dabei hob ein Kart ab und verletzte Andreas an der Schulter; im gleichen Moment krachte von hinten ein weiteres Kart in Andreas hinein und traf ihn seitlich am Kopf.
Geistesgegenwärtig stieg der 18jährige Saarländer aus seinem Kart, zerrte es aus der Menge und fuhr weiter. Mit dem kaputten Kart sah er sogar noch als 24. die Zielflagge. Doch schon im Parc Fermé wurde das Ausmaß des Unfalls deutlich. Sichtlich mitgenommen taumelte der 18jährige aus seinem Kart, durch den heftigen Treffer des anderen Karts an seinem Kopf ging es ihm so schlecht, dass er gleich darauf zum Rennarzt gebracht wurde. Nach einer eingehenden Untersuchung wurde entschieden, ihn ins Krankenhaus einzuliefern, wo eine Gehirnerschütterung und etliche Prellungen diagnostiziert wurden. Somit war das Wochenende für Andreas gelaufen.
„Ich kann froh sein, dass das noch so glimpflich abgegangen ist. Das umherfliegende Kart hätte mich ernsthaft verletzen können, der Helm und vor allem die Halskrause haben das Schlimmste verhindert“, so Andreas nach seiner Krankenhausentlassung eine Nacht später.
Trotz des unangenehmen Zwischenfalls blickt er nun aber zuversichtlich in die Zukunft. „Mit dem neuen LH-Chassi haben wir einen großen Schritt nach vorne gemacht und ich freue mich bereits auf den nächsten Einsatz auf meiner Hausbahn in Uchtelfangen“, so Andreas, wo er Mitte Juni als Gaststarter beim WAKC das Feld aufmischen möchte. Sein Dank gilt vor allem seinen beiden Mechanikern Wolfgang Steinberger und Vater Wolfgang Kilian, denn nur durch die tolle Arbeit der beiden ist es für Andreas überhaupt möglich, in dem extrem engen Starterfeld konkurrieren zu können.
Nun aber gilt es für 18jährigen, noch ein paar Tage Ruhe zu halten und sich richtig auszukurieren, so dass er in Uchtelfangen wieder voll angreifen kann.