Wie sinnvoll ist der neue Spoiler?
Nach dem Winter Cup in Lonato war die Stimmung getrübt im Fahrerlager des South Garda Circuit. Die neuen Spoiler sorgten für Diskussionsstoff und wenig Freude bei Fahrern, Teams und Zuschauern. Im Verlauf der drei Renntage hagelte es 30 Sekundenstrafen am laufenden Band, dabei gab es auch einige kuriose Entscheidungen.
Schon nach der Vorstellung des neuen Spoiler-Konzeptes Mitte 2014 ging ein Raunen durch die Kartsport-Welt, nun scheint sich ein Teil davon zu bestätigen. Nach dem ersten Härtetest im Rahmen des WSK Champions Cup, kam es am vergangenen Wochenende zum nächsten Aufeinandertreffen. Beim Lonato Winter Cup kam das neue System zum Einsatz und wirbelte, vor allem im Regen, die Klassements durcheinander. In manchen Vorläufen war das scheuern von Kunststoff auf dem Asphalt lauter als die Motorengeräusche. Im Anschluss erhielt teilweise das halbe Feld eine 30 Sekundenstrafe und man fand sich als 20. plötzlich in den Top-Ten wieder.
Die Konsequenz daraus waren übervorsichtige Fahrer, wenige Überholmanöver und kuriose Strafen. So wurde gegen einige Fahrer eine 30 Sekundenstrafe ausgesprochen, weil der Spoiler in der Auslaufrunde oder sogar der Boxengasse abgefahren wurde. Die Gemüter waren erhitzt, doch das CIK-FIA Reglement sieht solch ein Strafmaß auch nach dem Fallen der Zielflagge vor.
Für uns war es das erste Rennen mit den neuen Spoilern und wir müssen sagen, das Konzept hat noch großes Überarbeitungspotential. Die Idee den Kartsport fairer zu machen ist richtig. Aber zu welchem Preis? Kartsport ist Rennen Mann gegen Mann, mit packenden Überholmanövern, kleinerem Kontakt und Entscheidungen auf den letzten Metern. Die jetzige Reglung sieht so etwas leider nicht mehr vor. Einmal in die Lücke gestochen, muss ich Angst haben, dass mein Spoiler abgefahren wird. Beim Start halte ich einen größeren Abstand, um nicht in der ersten Kurve auf meinen Vordermann geschoben zu werden. Im Regen muss ich meine Linie anpassen, einmal zu stark über die Curbs und der Spoiler klappt herunter. Alle diese genannten Sachen spiegeln nicht den Sinn des Kartsports wieder. Dieser zeichnet sich durch Abwechslung, Spannung und Emotionen aus. Doch mit den neuen Regeln nähern wir uns immer mehr der Formel 1 an. Rennen die vor leeren Zuschauerrängen in der Boxengasse entschieden werden.
FormulaK-Werksfahrer Bas Lammers veröffentlichte heute auf seiner Facebook-Pinnwand passende Worte. Wer Interesse hat findet den Beitrag unter folgendem Link: https://www.facebook.com/baslammersofficialpage/posts/355748647952148
In Deutschland gibt es 2015 noch ein Übergangsjahr. Sowohl in der DKM, dem ADAC Kart Masters und der Rotax Max Challenge dürfen die Teilnehmer zwischen der alten und neuen Version. Wie seht ihr die Einführung des neuen Spoilers? Was kann getan werden um die Fairness zu steigern? Sendet unsere Meinungen an info@kart-magazin.de oder kommentiert unseren Facebook-Eintrag.