Noel Wilke: Höhen, Tiefen und eine unglaubliche Aufholjagd
Für den 11-jährigen Altbacher aus dem Rennstall von Solgat Motorsport, war am vergangenen Wochenende, zum finalen Lauf der ADAC Kart Masters, alles geboten. Obwohl der Birel-Pilot recht wenig Erfahrung im Prokart Raceland Wackersdorf nachzuweisen hat, konnte er sich schon am Freitag in den freien Trainingssitzungen im vorderen Feld etablieren.
Das Zeittraining am Samstag verlief jedoch nicht so ganz nach seinem Geschmack. „Ich bin einfach viel zu früh rausgefahren und bin dann zu lange im Verkehr festgesteckt. Als ich dann endlich meine freien Runden gefunden habe, ist mir leider die Zeit knapp geworden. Diesen schwarzen Peter muss ich ganz klar mir zuschieben.“, berichtete Noel anschließend. In den beiden Ausscheidungsläufen konnte er sich wieder mit einem 7. und 10. Platz ein Ticket für die Finals sichern und startete ins Prefinale von der dreizehnten Position, wobei er sich bis zum Fallen der Zielflagge bis auf Platz 9 vorarbeiten konnte. Eine hervorragende Ausgangsposition, ein Startplatz im Vorderfeld und auf der besseren inneren Seite, dachte sich Noel hochmotiviert.
Doch der Start ins Finale war alles andere als hervorragend. Fast alle Fahrer hatten einen perfekten Start und wollten sich natürlich so schnell wie möglich einen der vorderen Plätze für den Verlauf des Rennens sichern. Schnell wurde die doch eigentlich sehr breite Strecke für einige Fahrer richtig eng, so auch für den altbacher Birel-Piloten. Nachdem auf dem Asphalt einfach kein Platz mehr war, verlor er in der Grünanlage die Kontrolle über seinen Dienstwagen, drehte sich um die eigene Achse und musste mit ansehen, wie das gesamte Feld geschlossen davonfuhr. „Ich habe geschrien und vor Wut auf mein Lenkrad geschlagen!“, berichtete Noel mit einem kleinen Lächeln am Abend. „Als ich aber meinen Vater am Boxenausgang stehen sah und er mir signalisierte – Bleib ruhig, konzentriere dich und fahr weiter, habe ich nur noch den Weg nach vorne gesehen.“ Als 34. und 100 Meter Rückstand zum Fahrerfeld, konnte man durchs Visier das Messer zwischen den Zähnen des Fahrers von Solgat-Motorsport erkennen. Noel startete eine unglaubliche Aufholjagt. Nach nur drei Runden hatte er auf das Feld aufgeschlossen und begann mit seinen spektakulären Überholmanövern. Fahrer für Fahrer ließ er nun hinter sich und beendete das Rennen noch mit einem beeindruckenden 15. Platz. „Das Feld war bis zum Schluss so dicht bei einander – ich habe mir noch nie so sehr drei Runden mehr gewünscht. Ich hätte bestimmt noch ganz vorne mitmischen können.“, resümierte Noel am Sonntagabend.
„Ich blicke auf die Saison sehr zufrieden zurück. Ich hätte anfangs nie gedacht, dass ich mich bei den Masters so weit vorne wiederfinden würde. Ich habe mich definitiv wieder verbessert und sehr viel gelernt. Dies verdanke ich auch in erster Linie meinem Team – SOLGAT Motorsport, welches mich in jeder Lage unterstützt und betreut hat, meinen Eltern – die mir das alles auch ermöglichen und natürlich meinen Sponsoren K1 RaceGear – welcher mich in der laufenden Saison eingekleidet hat und Composio mit seinen tollen Grafikdesigns.“