Wetterkapriolen bei der ACV German Vega Trophy in Kerpen
Spannende Rennen beim Gastspiel im Erftland
Zu den Wertungsläufen fünf und sechs reiste die ACV German Vega Trophy zur westlichsten Station des diesjährigen Rennkalenders. Auf dem traditionsreichen Erftlandring in Kerpen kämpften 105 Teilnehmer um weitere Meisterschaftspunkte. Das Wetter zeigte sich diesmal von seiner launischen Seite.
Viel geboten wurde wieder bei der überregionalen Clubsportrennserie. Nach den ersten Saisonstationen in Hahn/Hunsrück und Ampfing, startete in Kerpen die zweite Jahreshälfte. Mit 105 Teilnehmern waren die acht Klassen gut gefüllt. Seine Extreme zeigte diesmal das Wetter: Während der Trainings am Samstag wurden mit Temperaturen über 35 Gradcelsius Hitzerekorde gebrochen, am Sonntag setzte jedoch ein zwischenzeitliches Wärmegewitter den 1.107 Meter langen Kurs unter Wasser. Am Ende gingen aber alle Rennen unfallfrei über die Bühne.
Als strahlende Sieger wurden am Abend Miroslaw Kravchenko (Bambini Waterswift), Jusuf Owega (Bambini Light), Patricija Stalidzane (KF Junior), Julia Leopold (KF), Jan Hendrik Heimbach (X30 Junior), Giuliano Göbbels (X30 Senior), Francois Grethen (X30 Master) und David Detmers (KZ2) geehrt.
Bambini Waterswift: Miroslaw Kravchenko nicht zu stoppen
Der Krefelder Miroslaw Kravchenko (DS Kartsport) war auf seiner Heimstrecke nicht zu stoppen. Schon im Zeittraining gab er den Ton an und holte sich vor Paul Enders (Salmtal/Ebert Motorsport) eine deutliche Pole-Position. In den Rennen ein ähnliches Bild: Der Pilot des deutschen Mach1-Karts fuhr zwei sichere Start-Ziel-Siege nach Hause.
Dahinter ging es indessen eng zur Sache. Im Pre-Finale duellierten sich zwischenzeitlich fünf bis sechs Fahrer um die verbleibenden Top-Ränge. Beim Fallen der Zielflagge setzte sich Dominik Müller (Berlin/TR Motorsport) gegen seinen Teamkollegen Jusuf Owega (Köln/TR Motorsport) durch und wurde Zweiter. Komplettiert wurden die Top-Fünf durch Paul Enders und Maximilian Schulte (Viernheim/Schwabe Motorsport).
Zu einer Wiederholung kam es im Finale. Erneut lieferten sich Dominik Müller und Jusuf Owega einen packenden Kampf um Rang zwei. Diesmal hatte aber Owega von Beginn die Nase vorne und brachte einen zweiten Platz nach Hause. Weniger glücklich war Dominik Müller, vier Runden vor Rennende musste er vorzeitig aufgeben und machte den Weg frei für Paul Enders. Er stand als Dritter auf dem Siegerpodium und sammelte damit wichtige Punkte im Titelkampf. Direkt hinter ihm reihten sich Marius Zug (Mitterscheyern/RL-Competition.com) und Noel Wilke (Altbach/Solgat Motorsport) ein.
Bambini Light: Doppelerfolg für Salman Owega
Bei den jüngeren Bambini hatte der Kölner Salman Owega (TR Motorsport) im Zeittraining und beiden Rennen die Nase vorne und stand am Sonntagabend verdient ganz oben auf dem Siegerpodium. Als jeweils Zweiter folgte Benedict Stolle (Köln/RBM) vor Lilly Zug (Mitterscheyern/RL-Competition.com).
KF Junior: Erfolg für Rennlady Patricija Stalidzane
Mit neun Fahrern war das Feld der KF Junior diesmal etwas schwach besetzt, in den Rennen war trotzdem Spannung garantiert. Schnellste nach dem Qualifying war die Ottobrunnerin Patricija Stalidzane (TR Motorsport), mit nur 17 Hundertstelsekunden verwies sie den aktuell Meisterschaftsführenden Jonathan Judek (Hohenhameln/PM-Racing) auf Platz zwei.
Doch direkt nach dem Start ins Pre-Finale rückte er das Klassement wieder gerade und übernahm die Führung. Wirklich abschütteln ließ sich Patricija Stalidzane aber nicht. Im Verlauf der 14 Rennrunden hing sie dem führenden FA-Kart-Piloten dicht im Nacken, zum Überholmanöver kam es bis zum Fallen der Zielflagge aber nicht. Auf den weiteren Plätzen behauptete sich Doureid Ghattas (Bonn/KSM Racing Team) als Dritter vor Jan-Vincent Stolle (Köln/RBM Racing Team) und Daniel Oldenburg (Baranowa/Schwabe Motorsport).
Pünktlich zum Finale setzte leichter Regen ein, das gesamte Feld startete aber mit Slick-Reifen und erlebte eine entfesselt fahrende Patricija Stalidzane. In der Einführungsrunde sprang ihr Kart nicht an und sie musste dem Feld hinterher starten. Nach nur zwei Runden hing sie aber wieder an der Stoßstange des Erstplatzierten Jonathan Judek und fuhr nur wenig später an ihm vorbei. Bis zum Fallen der Zielflagge sollte sich an der Reihenfolge nichts mehr ändern. Patricija Stalidzane siegte vor Jonathan Judek und Luke Wankmüller, der fünf Runden vor Schluss Kim Lauxmann (Altdorf/TB Motorsport Racing Team) überholte. Als Fünfter wurde Doureid Ghattas gewertet.
KF: Julia Leopold siegt im Trocknen und Regen
Nur zwei Piloten traten im Feld der KF-Klasse an. Im Zeittraining holte Julia Leopold (Rottweil/KKC Racing) die Pole-Position und war auch im ersten Rennen durch ihren Kontrahenten Paul Rudolph (Inden/DR Germany) nicht zu stoppen. Im Finale schlug erneut die Stunde der schnellen Rottweilerin. Auf nasser Fahrbahn verteidigte Julia ihre Spitzenposition. Paul Rudolph folgte als Zweiter, musste aber neun Runden vor Rennende sein Kart im Aus abstellen.
X30 Junior: Lippkau und Heimbach räumen ab
Spannende Rennen boten die 21 Nachwuchspiloten der X30 Junior. Schnellster Mann nach dem Zeittraining war Gastpilot Jan Hendrik Heimbach (Moers). Auf seiner Hausstrecke verwies er Marcel Richter (Ebersbach/Wildkart-Racing-Team) und Luca Lippkau (Reken/RMW Motorsport) auf die weiteren Plätze.
Auch im Pre-Finale gewann Heimbach den Start, setzte sich aber nicht vom Verfolgerfeld ab – stärkster Gegner war Luca Lippkau. Der Youngster aus Westfalen studierte sechs Runden lang die Linie seines Vordermanns und nutzte seine Chance. Mit einem fairen Manöver zog er am Tony-Kart-Piloten vorbei und holte seinen ersten Saisonsieg. Heimbach versuchte zwar einen Konter zu platzieren, am Ende durfte er sich aber über Position zwei freuen. Zu Rennende schloss auch noch der Dritte Alexander von der Heide (Höstel/L+V Motorsport) zum Führungsduo auf. Auf Platz vier überquerte Marcel Richter vor Maximilian Paul (Dresden/Team NKS) den Zielstrich.
Große Aufregung herrschte vor dem Finale. Ein starker Regenschauer setzte den Kurs komplett unter Wasser und das Feld musste seine Reifen wechseln. Mit einer kleinen Verzögerung konnte das Rennen aber doch gestartet werden. Zu Beginn verteidigte Lippkau auch auf nasser Strecke seine Führungsposition. Doch von hinten stürmte Jan Hendrik Heimbach nach vorne. Wie auf Schienen steuerte er sein Kart über den Kurs und wurde dafür mit dem Tagessieg belohnt. Aber auch Luca Lippkau strahlte über Platz zwei. Vor dem Meisterschaftsfinale führt er nun die Gesamtwertung an. Einige Plätze auf holten Loris Prattes (Neihemsbach/RMW Motorsport) und Vivien Dingert (Sulzbachsaar/Grethen Racing) als Dritter und Vierte. Der Bergweiler Fabian Ferres (Dischner Racing) schloss die ersten fünf Platzierungen ab.
X30 Senior: Siege für Steffen und Göbbels
Simon Steffen (Minderlittgen/Grethen Racing) erwischte mit einer Bestzeit im Qualifying einen perfekten Start. Seine Spitzenposition wusste Steffen auch im Pre-Finale zu verteidigen. Trotz eines gut aufgelegten Giuliano Göbbels (Jülich/ADAC Nordrhein e.V.) behielt er die Übersicht und setzte mit einem Sieg ein erstes Zeichen im Titelkampf. Hinter Göbbels hatte auch Daniel Ruth (Hasselroth/MK II Mühlheim/Main) als Dritter allen Grund zur Freude. Als Vierter und Fünfter setzten sich bis zum Rennende Dominik Kulikowski (Hamburg/KSS IM Racing) und Kevin Kratz (Haimhausen/RL-Competition.com) durch.
Wie schon bei den Junioren, mussten sich auch die Senioren im Finale auf eine feuchte Fahrbahn einstellen. Damit am besten zurecht kam Giuliano Göbbels, noch in der ersten Runde überholte er Auftaktsieger Steffen und fuhr einen sicheren Sieg nach Hause. Hinter ihm ging es indessen drunter und drüber. Die 26 Fahrer wechselten mehrmals die Ränge. Zu Rennmitte hatten aber alle ihre Positionen bezogen. Kevin Kratz folgte diesmal als Zweiter vor Lasse Weis (Birkland/PK Motorsport), der sich aus der 21. Startposition nach vorne kämpfte. Als Vierter folgte Simon Steffen vor Dominik Kulikowski. Ein Wochenende zum Vergessen erlebte Tobias Dauenhauer (Mörlenbach/Team Hemkemeyer), als Gesamtleader angereist kam er im Erftland nicht über Platz 13 und acht hinaus.
X30 Master: Francois Grethen auch in Kerpen nicht zu stoppen
Sechs Siege in sechs Rennen, besser könnte die Ausbeute des Luxemburgers Francois Grethen (Platten/Grethen Racing) nicht sein. Wie schon in Hahn und Ampfing ließ er seinen Kontrahenten auch diesmal keine Chance und fuhr einen weiteren Doppelsieg und die klare Meisterschaftsführung nach Hause.
Als Zweiter reihte sich im Pre-Finale Michael Druckenmüller (Trier) vor Nico Heine (Arendsee/G.P. Racing Germany) ein. Im Finale drehten die Beiden dann den Spieß herum. Diesmal platzierte sich Heine auf dem zweiten Rang und Druckenmüller folgte als Dritter.
KZ2: Österreicher David Detmers siegt
Mit 31 Fahrerinnen und Fahrern war das Feld der Schaltkarts gut gefüllt. Zu überzeugen wusste der Österreicher David Detmers (Mömbris/Team MSR-Motorsport WST-Power). Nach der Pole-Position, siegte er auch in beiden Rennen, doch einfach waren diese nicht.
Im ersten Durchgang setzte während der Startphase etwas Regen ein. Die Piloten stellten sich aber auf die rutschigen Bedingungen ein und zeigten ein tolles Rennen. An der Spitze fuhr David Detmers die schnellsten Zeiten und war bis zum Fallen der Zielflagge nicht zu stoppen. Großes Pech hatte sein direkter Verfolger Paul-Tobias Winkler (Babenhausen/WinRace). Während eines Überrundungsmanövers wurde er von der Strecke geschoben und kam nur als Neunter ins Ziel. Seinen zweiten Rang erbte Nico Jöcker (Wuppertal/CRG Racing Germany) vor Dominik Breier (Villingen-Schwenigen/CRG Racing Germany) auf Platz drei. Stephen Stumpf (Walldorf/Nees Racing Team) wurde Vierter vor Fabian Kreim (CRG Deutschland) auf Platz fünf.
Zum Finale der Klasse KZ2 war die Strecke wieder zum größten Teil abgetrocknet und fast alle traten mit profillosen Slick-Reifen an. Diese Entscheidung stellte sich am Ende als richtig heraus. David Detmers hatte einen denkbar schlechten Start und fiel bis auf Rang fünf zurück. Die Spitze übernahm Nico Jöcker gefolgt von Fabian Kreim und Andreas Dresen (Grafschaft/CRG Racing Germany). So einfach ließ der Österreicher David Detmers sich aber nicht abschütteln. Gemeinsam mit Paul-Tobias Winkler kämpfte er sich nach vorne und übernahm in der letzten Runde die Führung. Dabei hatte er großes Glück. Sein ärgster Kontrahent Paul-Tobias Winkler geriet in einen Dreher und verlor kurz vor dem Ziel einen möglichen Sieg. Nico Jöcker wurde Zweiter vor Andreas Dresen. Erneut als Vierter folgte Stephen Stumpf vor Falko Günther (TB Kart/FMG Motorsport).
Veranstalterin Annelie Weichert zeigte sich während der Siegerehrung zufrieden mit dem Verlauf des Renntages: „Wir haben wieder tolle Rennen gesehen und die Fahrer haben sich sehr gut auf die schwierigen Bedingungen eingestellt. Leider haben sich auch diesmal nicht alle Fahrer abgemeldet. Das müssen wir ändern. Nun freue ich mich auf ein spannendes Finale in Wackersdorf. In den einzelnen Meisterschaften ist noch alles offen und zusätzlich werden im Prokart Raceland 1,5-fache Punkte vergeben, dadurch ist noch alles offen.“
Am 14. September reist die ACV German Vega Trophy zum großen Saisonfinale nach Wackersdorf. Auf Deutschlands modernster Kartstrecke werden spannende Rennen erwartet.
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