DMV-Halbfinale in Oppenrod
Bei hochsommerlichen Temperaturen fand der vierte und vorletzte Lauf zur DMV Kart Championship 2013 in der Motorsport Arena Stefan Bellof in Oppenrod statt. Nomen est omen: Neben den sechs Championship-Klassen und den Classic-Kartläufen wurde auch der traditionsreiche und prestigeträchtige Stefan-Bellof-Pokal 2013 diesmal im Rahmen der DMV-Championship-Rennen ausgetragen. KF3-Fahrer Max Hesse aus Wernau durfte die begehrte Trophäe aus den Händen von Stefan Bellofs Vater Gerhard, persönlich in Empfang nehmen.
Die KF3 startete gemeinsam mit den IAME X30Junioren. Schon im ersten Lauf ging Max Hesse (Solgat Motorsport) vom Start weg in Führung, während Roman Schwedt (RL-Competition) sich langsam auf P2 vorarbeitete. Im zweiten Sprintrennen gab es einen ähnlichen Verlauf, nachdem zuerst einmal der Berliner Mike Beckhusen Rang zwei übernahm, sich aber nach vier Runden von Schwedt überholen lassen musste. So auch im Finale – die Abstände der ersten Vier wurden jedoch über die 17-Runden-Distanz immer größer. Max Hesse gewann sein drittes (aber nicht letztes) Rennen vor Schwedt und Beckhusen.
In den gleichen Läufen fuhren die X30 Junioren. Im ersten Sprintrennen konnte sich Roxanne Treuberg aus Wildeck noch deutlich absetzen und gewann vor Marcel Richter (RMSV Urloffen), der sich zunächst lange Zeit in der Verfolgergruppe aufhielt. Ab dem zweiten Lauf musste Treuberg allerdings jedes Mal in Führung liegend, spätestens zur Halbzeit, Richter ziehen lassen. Dritter im Finale wurde Fabian Hellwig aus Lichtenfeld (ADAC Hessen Thüringen).
Die KF2-Klasse war gemeinsam mit den X30 Senioren unterwegs. Der Trainingsschnellste und Sieger des ersten Laufes, Jonas Hrdlicka (MSR-Motorsport), wurde von der Defekthexe eingebremst: Kurz vor dem Start zum zweiten Lauf versagte der Anlasser den Dienst und er wurde innerhalb von 10 Minuten gewechselt, so dass das Kart „nur“ vier Minuten zu spät zur Startaufstellung kam. Im Lauf selbst verabschiedete sich der Auslassschieber, womit für den Münsteraner das Rennen zu Ende war und er im Finale nur noch mit seinem Trainingsmotor antreten konnte. Davon profitierte Christopher Röhner (Energy Germany), der das zweite Sprintrennen und dann den Finallauf vor dem Euskirchener Tobias Müller (DR Germany) gewann.
In den gleichen drei Läufen dauerte es nicht lange, bis in der X30-Seniorenwertung Christian Hillenbrand (Wildkart) auf die PS-stärkeren KF2-Fahrer auflief – doch Überholen war für den Kronauer nicht drin. Hillenbrand hatte im Finalrennen einen deutlichen Vorsprung auf Jörn Nicklas von Wendt aus Wallenhorst. In einem der drei Läufe war aber von Wendt vorübergehend an der Spitze. Finaldritter wurde Noyan Akduman aus Köln von KSM Motorsport.
Die Bambini waren wie immer mit 19 Startern stark vertreten. Der Führende in der Meisterschaft, Eren Köse (TR Motorsport) lieferte sich schon im ersten Lauf ein sehenswertes Duell mit seinem Teamkollegen Illya Zamula, das Zamula in der vorletzten Kurve des Rennens für sich entscheiden konnte. Im zweiten Lauf rutschte Köse nach und nach bis auf den vierten Platz zurück, während der Berliner Zamula erneut gewann. Im Finale gab es große Aufregung, weil Köse, auf dem zweiten Platz liegend, schon vor Abwinken mit der Zielflagge in die Boxengasse abbog. Der Protest seines Teams richtete sich dahingehend, dass laut Ausschreibung 13 und nicht 14 Runden zu fahren gewesen seien. Die Zielflagge kam aber nach 14 Runden. Das Ergebnis ist wegen der anhängigen Entscheidung nur vorläufig: Als Finalsieger notiert wurde Ilya Zamula vor Dennis Peter Scott (Solgat Motorsport) und dessen Teamkollege Niklas Krütten (Trier).
KZ2Im ersten Lauf der Schalterklasse kamen die Erstplatzierten genauso, wie sie sich ihre Startplätze erkämpft hatten, ins Ziel: Sieger wurde Alexander Schmitz (KSM Racing Team) vor dem Unterfranken David Detmers (MSR Motorsport) und Stephen Stumpf (KKC-Racing P.D.B. Germany). Im zweiten Sprintrennen ein ganz ähnliches Bild: Die ersten Drei wie in Lauf 1, allerdings konnten sich die beiden Führenden Alexander Schmitz und David Detmers etwas vom Dritten Stephen Stumpf absetzen. Stumpf fiel dann im Finale, zunächst wieder auf Position 3, mit technischen Problemen immer weiter zurück und fuhr nach 10 von 17 Runden an die Box. Somit wurde im Endlauf Patrick Schrepper aus Frammersbach (Kartteam Kreutz) Dritter.
Die besten KF3- und X30-Piloten waren beim Stefan-Bellof-Pokalrennen, dem Highlight und letzten Lauf des Tages startberechtigt. Der Pokal wird alljährlich vom Kartverein 1965 e.V. Oppenrod im Gedenken an den 1985 tödlich verunglückten Stefan Bellof ausgeschrieben. KF3-Pilot Max Hesse gewann auch dieses Prestigerennen und absolvierte somit an einem Tag 63 Rennrunden und damit zusammen mit den Einführungsrunden und Trainings 100 Kilometer an diesem Wochenende im Kart – bei extrem heißen Bedingungen! Platz 2 belegte Roman Schwedt vor Mike Beckhusen und KF3-Amazone Simona Lekaj.
Die Klassik-Kartfahrer sorgten für ein buntes Bild und tolle Abwechslung mit ihren historischen Fahrzeugen. 23 Starter wurden bei der Startaufstellung der Gleichmäßigkeitsläufe gezählt! Das war eine tolle Steigerung zum letzten Lauf in Hahn und zeigt, dass der DMV hier auf dem richtigen Weg ist. Mit Valentijn Minderhoud auf Swiss Hutless/Yamaha gewann ein „Youngster“ die Gesamtwertung knapp vor dem Bruchköbeler Maik Stein auf Schrader/MZ (DDR) und Ralph Sonntag auf Kali Petry. Wiedereinsteiger Marco Wirths belegte den vierten Platz vor Siggi Suthau, Willi Schmitz und Kerstin Kempter.
Nach dem absolut unfallfreien und erfolgreichen Rennen in Mittelhessen blickt schon alles nach Liedolsheim: Dort wird am 28./29. September der letzte und entscheidende Lauf zur DMV Kart Championship 2013 ausgetragen, gleichzeitig der Höhepunkt einer jeden Kartsaison mit dem Goldpokal.
Text: PS-Team