Albanese und Slater sind die neuen Schaltkart-Europameister
Heißes Finale im italienischen Sarno
Zum Finale der FIA Karting European Championship – KZ & KZ2 stiegen die Temperaturen in Sarno noch einmal an. Entsprechend heiß waren auch die Rennen auf der Strecke. Am Ende jubelten Danilo Albanese (KZ) und Freddie Slater (KZ2) über ihren Erfolg. Die deutschen Akteure zeigten starke Momente, leider blieb aber die große Überraschung aus.
Am sonnigen Finalsonntag am Fuße des Vesuvs kletterte das Thermometer auf dem Circuito Internazionale Napoli in Sarno auf 36°C. Für die Fahrerinnen und Fahrer ging es um die letzten Meisterschaftspunkte in der FIA Kart Europameisterschaft der Klassen KZ und KZ2. Während sich in der Königsklasse Danilo Albanese zum Champion krönte, sorgte Rookie Freddie Slater in der KZ2 für einen geschichtsträchtigen Sieg. Seit 26 Jahren hatte es kein Brite mehr geschafft einen EM-Titel in einer Schaltkartkategorie zu gewinnen.
KZ: Gustafsson holt sich den Sieg und Albanese den Europameistertitel
Danilo Albanese (ITA-KR/IAME/LeCont) dominierte den Wettbewerb weitestgehend und eroberte schließlich die Führung in der Meisterschaft, ohne wirklich versucht zu haben, Viktor Gustafsson (SWE-CRG/TM Kart/LeCont) im Super Heat oder Finale zu überholen. Der Schwede zeigte in den Qualifying Heats eine starke Leistung, stellte aber keine Bedrohung für den Italiener im Kampf um den Titel dar. Obwohl er sehr schnell war, war Senna van Walstijn (NLD-Sodi/TM Kart/LeCont) nach seinem neunten Platz in den Super Heats nicht mehr wirklich im Titelrennen. Jérémy Iglesias (FRA-CRG/TM Kart/LeCont) führte trotz eines enttäuschenden Super Heats vor dem Start des Finales immer noch die Gesamtwertung an. Sein knapper Vorsprung von zwei Punkten war angesichts der Konkurrenzfähigkeit von Albanese jedoch bei weitem nicht ausreichend. Albanese folgte im Finale dem Führenden Gustafsson und riskierte dabei nicht zu viel.
Idealerweise startete Paolo Ippolito (ITA-KR/IAME/LeCont) als Dritter in das Finale und hätte seinen Teamkollegen vor einem möglichen Angriff eines Konkurrenten schützen können, aber das war nicht notwendig. Van Walstijn erzielte die schnellste Rennrunde und fuhr vom neunten auf den vierten Platz nach vorne. Iglesias schloss das Finale als Fünfter ab und sicherte sich damit den Vizetitel. Gustafsson und Ippolito kehrten dank ihrer Leistungen in die Top Fünf der Gesamtwertung zurück. Der Deutsche David Trefilov (Maranello/TM/LeCont) verpasste als Elfter die Top-Ten nur knapp, sein Teamkollege Felix Arnold wurde 22. Einen Ausfall musste Luis Laurin Speck (TB Kart/TM/LeCont) hinnehmen.
Endstand der FIA Karting Europameisterschaft 2023 – KZ
1- Danilo Albanese (ITA) – 126 Punkte
2- Jérémy Iglesias (FRA) – 118 Punkte
3- Senna Van Walstijn (NLD) – 110 Punkte
4- Viktor Gustafsson (SWE) – 78 Punkte
5- Paolo Ippolito (ITA) – 70 Punkte
Teamwertung KZ nach Sarno
1- CRG – 199 Punkte
2- KR Motorsport – 196 Punkte
3- Sodikart – 158 Punkte
4- Birel ART Racing – 105 Punkte
5- Parolin Motorsport – 87 Punkte
Slater krönt sich mit 14 Jahren zum KZ2-Europameister
Freddie Slater (GBR-Birel ART/TM Kart/LeCont) unterstrich in Sarno sein großes Talent und feierte seinen dritten internationalen FIA-Titel. Nach dem er 2020 Junioren-Weltmeister wurde und sich ein Jahr später den EM-Titel sicherte, darf er nun auch den EM-Pokal der Schaltkart-Klasse KZ2 in seine Trophäensammlung aufnehmen.
In Sarno dominierte er das Geschehen seit dem Zeittraining und stand bereits vor dem Finale als Champion fest. In diesem ließ er trotzdem nichts anbrennen und fuhr zu einem klaren Sieg. Für einen BirelART-Doppelerfolg sorgte Daniel Vasile (ROU-Birel ART/TM Kart/LeCont) – der Rumäne wurde Zweiter im Finale und sicherte sich damit auch die Vizemeisterschaft. Cristian Bertuca (ITA-Birel ART/TM Kart/LeCont) wechselte in diesem Jahr von der OK-Kategorie vollständig zur KZ2. Nach einem glänzenden Saisonstart hatte er in Zuera keinen Erfolg, machte dies jedoch in Sarno wieder wett. Sein dritter Platz im Finale war ein herausragender Erfolg für das Birel ART Racing Team und ermöglichte ihm die vierte Position in der Meisterschaft.
Ein weiterer junger Fahrer, der 16-jährige Tomass Stolcermanis (LVA-Energy/TM Kart/LeCont), wurde Vierter im Finale und schaffte damit in der Meisterschaft als Dritter den Sprung auf das Siegerpodium. Nach einem schwierigen Rennen in Spanien zeigte Paavo Tonteri (FIN-CRG/TM Kart/LeCont) in Italien eine starke Leistung und belegt im Finale Rang fünf. Großes Pech hatte der Deutsche Maxim Rehm (Birel ART/TM Kart/LeCont): Nach starken Heats startete er als Fünfter in das Finale und gehörte zu den Favoriten auf ein Podiumsplatz, doch in der zweiten Rennhälfte wurde er Opfer einer Kollision und schied aus. Neben ihm standen auch Robert Kindervater (Birel ART/TM Kart/LeCont) und Maximilian Paul (DR/Modena/LeCont) im Finale. Während Kindervater ebenfalls ausschied, kämpfte sich Paul um 14 Ränge nach vorne und wurde 13. Nicht den Einzug ins Finale schaffte der vierte Deutsche Juliano Holzem (Sodi/TM/LeCont).
Endstand der FIA Karting Europameisterschaft 2023 – KZ2
1- Freddie Slater (GBR) – 150 Punkte
2- Daniel Vasile (ROU) – 105 Punkte
3- Tomass Stolcermanis (LVA) – 87 Punkte
4- Cristian Bertuca (ITA) – 84 Punkte
5- Alex Powell (JAM) – 70 Punkte
Teamwertung KZ2 nach Sarno
1- Birel ART Racing – 281 Punkte
2- Prema Racing – 130 Punkte
3- CPB Sport – 108 Punkte
4- Energy Corse – 91 Punkte
5- Modena Kart – 89 Punkte
Im September geht es für die Schaltkart-Fahrer dann nach Deutschland. Vom 7.-10. September findet in Wackersdorf die FIA Kart Weltmeisterschaft statt.