DKM feiert Champions 2022
Jubiläumssaison endet in Wackersdorf
Maxim Rehm (DKM), Jens Treur (DJKM), Jorrit Pex (DSKM) und Christiaan de Kleijn (DSKC) heißen die Champions der Prädikate in der Deutschen Kart-Meisterschaft. Im Prokart Raceland starteten 103 Fahrerinnen und Fahrer in die letzten Wertungsläufe der Jubiläumssaison und lieferten sich nochmals heiße Duelle.
Zum Finale der Saison 2022 ging es für die Fahrer und Teams der Deutschen Kart-Meisterschaft in die Oberpfalz. Das 1.197 Meter lange Prokart Raceland in Wackersdorf war Schauplatz der Wertungsläufe neun und zehn. Nach zuletzt strahlendem Sonnenschein hielt der Wettergott diesmal einige Überraschungen bereit. Vor allem am Samstag sorgte teilweiser Regen für veränderte Bedingungen.
Durchgeführt wurde das Finale durch das Team des ACV Automobil-Club Verkehr e.V., welcher wie die DKM in diesem Jahr sein 60-jähriges Jubiläum feiert und am Samstagabend zu einer kleinen Abschlussfeier im Fahrerlager einlud. DKM-Serienkoordinator Stefan Wagner war mit dem Abschluss sehr zufrieden und freut sich bereits auf die kommende Saison: „Wir haben hier in Wackersdorf einen tollen Abschluss erlebt. Zu den Finalrennen am Sonntag kam noch die Sonne heraus, besser hätte es nicht sein können. Das gesamte Team der DKM dankt allen Teilnehmern und Teams für deren Vertrauen in unsere Meisterschaft. Wir arbeiten weiterhin daran für Veränderungen zu sorgen und hoffen auch 2023 wieder ein gutes Paket zuschnüren.“
In den einzelnen Meisterschaften waren vor dem Finale noch alle Entscheidungen offen, mit entsprechender Spannung wurden die Rennen erwartet. Am Ende gab es mit Kiano Blum (DKM), Rodrigo Seabra, Simon Rechenmacher (beide DJKM), Jorrit Pex, Stan Pex (beide DSKM) sowie Linus Hensen und Jannik Julius-Bernhart (beide DSKC) gleich mehrere neue Laufsieger. Den Meisterpokal erkämpften sich Maxim Rehm (DKM), Jens Treur (DJKM), Jorrit Pex (DSKM) und Christiaan de Kleijn (DSKC).
DKM: Perfektes Wochenende für Kiano Blum – Titel geht an Maxim Rehm
Ein Wochenende nach Maß erlebte der Österreicher Kiano Blum (TB Racing Team). Bereits mit der Pole-Position im Qualifying unterstrich er seine Ambitionen und war im weiteren Verlauf nicht mehr zu stoppen. Nach den Heats führte er das Klassement ebenfalls weiter an und sicherte sich am Ende einen Doppelsieg. „Heute war ein unglaublicher Tag. Ich habe alles gegeben, zum Gewinn der Meisterschaft hat es leider nicht gereicht, trotzdem können wir sehr zufrieden sein“, sagte der Österreicher im abschließenden Siegerinterview.
Hinter dem TB-Piloten gab es dagegen packende Duelle. Im ersten Finale hing das Verfolgerfeld eng zusammen. Kevin Lantinga (Falcon Racing Team) nahm die Verfolgerrolle ein, doch eine Spoilerstrafe warf ihn auf Platz sechs. Neuer Zweiter war Maxim Rehm (Rehm Racing) der sich zu Rennmitte an Luca Griggs (Falcon Racing Team) vorbei kämpfte und Rang zwei sicherte. Hinter dem Duo komplettieren Lenny Ried (Lanari Racing Team) und Valdemar Aggerholm (RS-Competition) die Top-Fünf.
Im zweiten Durchgang folgte Rehm über weite Strecken als Zweiter, schaffte es aber nicht eine Attacke zusetzen. Dagegen nutzte Ried kurz vor Rennende seine Chance und ging an seinem Landsmann vorbei auf Rang zwei. Damit sicherte er sich noch den dritten Platz in der Gesamtwertung. Rehm war der Gesamtsieg hingegen nicht mehr zunehmen und strahlte entsprechend zufrieden im Meisterinterview: „Es war ein super Jahr, wir haben vier Rennen gewonnen und nach dem knapp verpassten Junior-Titel im vergangenen Jahr, nun die Meisterschaft geholt. Es geht ein großer Dank an das gesamte Team, alle haben einen super Job gemacht“. Die weiteren Pokalränge nahmen im Rennen Griggs und Aggerholm ein.
Meisterschaftsendstand Klasse DKM:
1. Maxim Rehm (238 Punkte)
2. Kiano Blum (218 Punkte)
3. Lenny Ried (148 Punkte)
4. Kevin Lantinga (144 Punkte)
5. Lars van Vark (127 Punkte)
DJKM: Neue Sieger und knappe Meisterschaftsentscheidung
Mit Jens Treur (Falcon Racing Team) und Tom Kalender (TB Racing Team) hatten zwei Junioren noch deutliche Titelchance und gehörten auch zu den Hauptprotagonisten in den Rennen. Am Samstag hatte Kalender die Geschehnisse fest im Griff und führte das Klassement nach der Pole-Position und zwei Vorlaufsiegen an.
Zu den Finals drehte jedoch der zweite Protagonist die Geschehnisse um. Obwohl Kalender den Start gewann, erkämpfte sich Treur wenig später die Führung und fuhr zum Sieg. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Treur und der Zweitplatzierte Simon Rechenmacher (TB Racing Team) fielen durch eine Spoilerstrafe auf Platz vier und fünf zurück. Neuer Sieger war der portugiesische Rookie Rodrigo Seabra (Lanari Racing Team) vor Jindrich Pesl und Kalender. Aber auch Kalender bekam eine Zeitstrafe, legte dagegen jedoch Einspruch ein und vertagte die Entscheidung an den grünen Tisch.
Mit einem Rückschlag begann für Treur das finale Rennen des Jahres. Der Niederländer wurde in einen Startunfall verwickelt und schied aus. An der Spitze setzte sich hingegen Rechenmacher durch und feierte seinen ersten Sieg in der Deutschen Junioren-Kart-Meisterschaft. In seinem Windschatten lag Viktor Brandt Smith (Diamond Racing Team) vor Phil-Colin Strenge (Rehm Racing). Als Vierter kam Kalender ins Ziel, doch eine Fünfsekundenstrafe warf ihn auf Platz neun zurück. Damit verlor er auch die Meisterschaft, entsprechend überrascht war Treur: „Ich bin sehr glücklich den Titel zu gewinnen. Wenn man die Liste der ehemaligen Champions sieht, ist es eine Ehre einer von denen zu sein. Ein großer Dank an meinen Mechaniker Ribert und mein Team für deren Support. Ebenfalls ein Dank an das Kalsbeek College, die mir die Freiheit geben diesen Sport zu betreiben.“ Jason Bralic (Falcon Racing Team) und Christian Jørgensen (RS-Competition) vervollständigten in dem Rennen die Pokalränge.
Meisterschaftsendstand Klasse DJKM:
1. Jens Treur (214 Punkte)
2. Tom Kalender (211 Punkte)
3. Simon Rechenmacher (165 Punkte)
4. Tobias Bille Clausen (160 Punkte)
5. Rodrigo Seabra (138 Punkte)
DSKM: Achter Titel für Jorrit Pex – Sieger wechseln sich ab
Gastfahrer David Liwinski (Haak Motorsport) sorgte mit einer Pole-Position für eine erste Überraschung am Wochenende. Im Verlauf der Heats kämpfte sich dann Stan Pex (SP Motorsport) an die Spitze. Zum ersten Finale wendete sich aber erneut das Blatt. Pex drehte seine Startposition und verlor dabei seine Führung. Bis kurz vor Rennende führte Liwinski das Rennen an, dann fand aber Jorrit Pex (SP Motorsport) einen Weg vorbei und fuhr zum Sieg. Neben ihm zogen auch sein Bruder Stan Pex und Thomas Imbourg (CPB Sport) an Liwinski vorbei. Hinter dem Polen kam Marek Skrivan (SUMAKO IPK racing) als Fünfter ins Ziel. Nach dem Sieg von Pex war auch die Meisterschaftsentscheidung gefällt, sein direkter Kontrahent Kris Haanen (SP Motorsport) schied nach einer Kollision kurz vor Rennende aus. „Wir sind angetreten, um die Meisterschaft zu gewinnen. Nach der Halbzeit hatte ich bereits gute Punkte und freue mich sehr über meinen achten Titel. Das ganze Team um meinen Bruder Stan hat einen super Job gemacht. Nächstes Jahr greifen wir wieder an“, feierte Pex den geschichtsträchtigen Erfolg.
Eine neue Rangfolge gab es im zweiten Durchgang. Diesmal fuhr Stan Pex vorneweg, im weiteren Verlauf rückte Liwinski wieder heran, zu einem finalen Manöver kam es aber nicht mehr. In der Vergabe um den dritten Rang sicherte sich Skrivan den letzten Platz auf dem Podium. Eine tolle Aufholjagd zeigte David Trefilov (Maranello SRP Factory Team) – nachdem er den Samstag verpasste, kämpfte sich der Berliner auf Rang vier nach vorne. Lokalmatador Valentino Fritsch (BIREL ART RACING KSW) vervollständigte die Top-Fünf.
Meisterschaftsendstand Klasse DSKM:
1. Jorrit Pex (223 Punkte)
2. Kris Haanen (169 Punkte)
3. David Trefilov (163 Punkte)
4. Thomas Imbourg (161 Punkte)
5. Daniel Stell (155 Punkte)
DSKC: Hensen und Julius-Bernhart siegen – De Kleijn gewinnt den Titel
Der Meisterschaftsführende Ben Dörr (Dörr Motorsport) konnte am Finale in Wackersdorf auf Grund einer Terminüberschneidung mit der ADAC GT4 Germany nicht teilnehmen und machte damit den Weg frei für Christiaan de Kleijn (CRG Holland). Der Niederländer wusste um seine Chance und riskierte in den Rennen nicht zu viel. Mit einem vierten und zweiten Rang sammelte er ausreichend Punkte und war am Sonntagabend hochzufrieden: „Ich fühle mich sehr gut und bin super Happy. Es ist mein erstes Jahr im Schaltkart, ich hatte nicht damit gerechnet direkt den Titel zu gewinnen – heute Abend wird gefeiert.“
Spannung herrschte trotzdem in den Wertungsläufen. Linus Hensen (Kartschmie.de) bescherte dem deutschen Karthersteller Mach1-Kart nach einer langen Durststrecke wieder einen Sieg in der höchsten deutschen Kartmeisterschaft. Bereits nach den Heats lag er an der Spitze des 43-Teilnehmer starken Feldes und war auch im ersten Durchgang nicht zu stoppen. Vom Start weg fuhr er seinen Verfolgern davon und feierte einen klaren Sieg. Hinter ihm gab es hingegen einige Duelle. Dominik Reuters (AP-Racing) verteidigte seinen zweiten Rang geben seine Verfolger Jannik Julius-Bernhart (Maranello SRP Factory Team), de Kleijn und André Matisic (Solgat Motorsport).
Mit einem perfekten Start legte Julius-Bernhart im zweiten Lauf den Grundstein für seinen zweiten Saisonsieg. Am Anfang setzte sich der Maranello-Pilot ab, verlor aber im weiteren Verlauf wieder an Boden und musste zum Ende die Angriffe von de Kleijn abwehren. Nach 21 Runden war ihm der Sieg aber nicht mehr zu nehmen. Hinter dem Duo gab es im Anschluss des Rennens durch mehrere Zeitstrafen noch einige Verschiebungen. Claudia Henning (Kartxxl Racing Team) schaffte dadurch den Sprung auf das Siegerpodium. Als Vierter wurde Matisic vor Tim Gerhards (CPB Sport) gewertet.
Meisterschaftsendstand Klasse DSKC:
1. Christiaan De Kleijn (175 Punkte)
2. Ben Dörr (145 Punkte)
3. Jannik Julius-Bernhart (138 Punkte)
4. Tim Gerhards (116 Punkte)
5. Karl Lukaschewsky (108 Punkte)
Ein großer Fokus lag in dieser Saison auch auf der Teamwertung. Mit einem Preisgeldtopf von 50.000€ galt es mit seinen Fahrerinnen und Fahrern zu punkten. Am Ende verteidigte das TB Racing Team seinen Erfolg aus 2021 und gewann insgesamt zum fünften Mal die Teamwertung. Platz zwei ging an das Falcon Racing Team vor SP Motorsport.
Premiere des E-Kart Race ein voller Erfolg
Erstmalig fand im Rahmenprogramm das E-Kart Race statt. 13 Fahrerinnen und Fahrer traten mit einheitlichen Project E20 Elektrokarts des Herstellers BRP-Rotax an und lieferten sich in drei Kategorien enge Duelle. Insgesamt absolvierten die Teilnehmer vier Rennen, welche am Ende zusammengezählt wurden. Die Gesamtsiege gingen an Christopher Holst (Junior), Julien Koch (Senior) und Tobias Follert (Masters).
Mit dem Abschluss der Saison 2022 blicken die Organisatoren der DKM bereits auf das folgende Jahr. Der Rennkalender ist weitestgehend abgestimmt und umfasst erneut fünf Rennwochenenden, dabei sind mit Belgien und Italien zwei Stopps im Ausland geplant.