Vom Kart zur Formel 1
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Die Formel 1 gilt als Königsklasse des Motorsports. Wer es als Fahrer bis hierher geschafft hat, musste nicht nur jede Menge Talent mitbringen, sondern auch finanzkräftige Sponsoren von sich überzeugen. Doch eines verbindet die besten Fahrer der Welt. Sie alle haben ihre Karriere schon sehr früh beim Kart begonnen.
Dies trifft auch auf die drei deutschen Weltmeister Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Nico Rosberg zu. Diese Stars haben eine beispiellose Karriere gemacht, doch den Grundstein dazu legten sie beim Kart.
Weltweit beliebt
Schließlich ist die Formel 1 nur einer kleinen Spitze an Fahrern vorbehalten. Die Vorauswahl ist dementsprechend anspruchsvoll. Immerhin zieht die Königsklasse während ihrer Saison Millionen von Fans in ihren Bann. Selbst im Buchmacher-Business nimmt die Formel 1 eine Spitzenstellung ein. Die zahlreichen Formel 1 Wetten zählen zu den beliebtesten Wetten, dementsprechend umfangreich gestaltet sich die Berichterstattung. Das gilt auch für die Medien.
Angesichts der vielen Erfolge deutscher Fahrer in der Vergangenheit blicken Öffentlichkeit und Fans ganz genau auf das, was sich am Wochenende zwischen Boxengasse und Rennstrecke abspielt. Welche Zugkraft die Formel 1 entfalten kann, zeigt sich auch an den Gagen der Top-Stars. So gehört der siebenfache Weltmeister Lewis Hamilton seit Jahren zu den am besten bezahlten Sportlern der Welt.
Die Schule des Rennsports
Doch bevor es so weit kam, musste auch er durch die Tretmühle Kartsport. Dort beginnen die hoffnungsvollen Nachwuchsfahrer bereits im zarten Alter von nur sechs Jahren ihre Runde zu drehen und sich mit der Konkurrenz zu messen. Schließlich träumen unzählige Nachwuchsfahrer von der großen Karriere, die nur wenigen vorbehalten ist.
Kart ist die perfekte Schule für Rennfahrer, denn dort lernen sie nicht nur ihre ersten Überholmanöver, sondern auch die Kommunikation mit dem Team, den technischen Hintergrund der Autos und den Umgang mit den Medien. All das gehört zum Werkzeugkasten eines erfolgreichen Rennfahrers. Schließlich agiert er immer mehr als Schnittstelle zwischen Fahrzeug und Team. Er allein kann herausfinden, wie die Technik unter Extrembedingungen reagiert und muss mögliche Schwachstellen so kommunizieren, dass die Ingenieure daran arbeiten können.
Der Speed basiert eben nicht nur auf dem angeborenen Talent, sondern auch auf dem Willen zu lernen und seine Instinkte zu schärfen. Das muss jahrelang antrainiert werden, damit es unter den Bedingungen der Formel 1 wie von selbst funktioniert.
Beim Kart probiert ein Junior erstmals sein Talent aus. Ist der Wettbewerbsimpuls erst einmal geweckt, trifft der Nachwuchs auf eine Masse an Gegner. Diese sind ebenso hungrig und wollen sich durchsetzen. Das bedeutet, dass die zukünftigen Formel-1-Fahrer bereits in jungen Jahren lernen müssen, ihre Ellbogen auszufahren, um sich durchzusetzen. Wer die richtigen Voraussetzungen mitbringt, kann diese erstmals bei Clubmeisterschaften im Kartsport-Zentrum testen.
Ausdauer, Kraft und Fitness
Dort messen sich die Gleichaltrigen. Alle Teilnehmer starten mit identischen Karts und haben daher die gleichen Chancen. Doch schon hier beginnt die Auslese. Denn das Gewicht spielt eine entscheidende Rolle, ebenso wie später in der Formel 1. Einige Kilos mehr, können jenen Zeitrückstand ausmachen, der über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Das zeigt den jungen Fahrern bereits auf, dass der Rennsport auch körperlich fordernd ist. Hier ist Fitness, Kraft und Ausdauer gefordert. Daher trainieren die jungen Nachwuchsfahrer schon fleißig Kraft- und Ausdauer.
Technisches Wissen und Kommunikation sind gefragt
Der nächste Schritt besteht in der Anschaffung eines eigenen Karts. Doch das erfordert jede Menge technische Kenntnisse, schließlich kann man sich nur dann einen Vorteil erarbeiten, wenn das Fahrzeug perfekt auf den Fahrer abgestimmt ist. Dabei ist auch der junge Fahrer gefordert. Er muss lernen zu spüren, wo mögliche Probleme liegen und aus seinen Erfahrungen auf der Strecke heraus mithelfen, diese zu lösen. Dieses Wissen ist für die weitere Karriere im Motorsport unerlässlich. Nur wenn die Daten der Telemetrie gemeinsam mit den Erfahrungen des Piloten dazu genutzt werden können, um den Kart perfekt abzustimmen, ist man den Gegnern einen Schritt voraus. Das gilt auch und vor allem für die Formel 1.
Rennsport ist teuer
Wer es bis zu seinem eigenen Kart geschafft hat, kann sich nun an eine offizielle Meisterschaft wagen. Bestes Beispiel dafür ist die Deutsche Junioren Kart Meisterschaft. Doch spätestens auf dieser Stufe wird klar, dass der Rennsport umfangreiche Investitionen erfordert. Die Anschaffungskosten des Kart sind dabei ebenso zu berücksichtigen, wie die Wartung, der Treibstoff, die Reifen, die Transportkosten und die Anreise. Zwar gibt es in Deutschland Förderprogramme für Talente, doch das reicht bei weitem nicht aus. Es ist daher wichtig, schon in jungen Jahren Kontakte zu möglichen Sponsoren zu pflegen. So ist der finanzielle Aufwand leichter zu stemmen.
All diese Herausforderungen werden die jungen Rennfahrer auf ihrer weiteren Karriere begleiten. Wer sich diesen bereits im Kart stellt, hat umfangreiches Wissen und Kontakte gesammelt, die er später für seine Karriere einsetzen kann. Daher ist es wenig überraschend, dass heute fast alle Formel-1-Stars ihre Karriere ursprünglich beim Kart begonnen haben. Sie zehren von diesem Erfahrungsschatz und konnten ihn nutzen, um in den erlesenen Kreis der Formel-1-Piloten aufzusteigen.
Die spätere Rivalität zwischen den beiden Formel-1-Weltmeistern Nico Rosberg und Lewis Hamilton soll einst schon auf diversen Kartstrecken begonnen haben. Sie sind der beste Beweis dafür, dass es neben einem Ausnahmetalent für den Motorsport noch jede Menge Fleiß, Disziplin, Geld und Glück benötigt, um sich in der Königsklasse durchzusetzen. Die Basis für ihren Erfolg haben die Beiden im Kartsport gelegt.