Aufregende ADAC Kart Masters-Halbzeit in Kerpen
140 Fahrerinnen und Fahrer küren Halbzeitmeister
Der Erftlandring in Kerpen begrüßte am vergangenen Wochenende 144 Fahrerinnen und Fahrer aus Deutschland und dem angrenzenden Ausland zur Halbzeitveranstaltung des ADAC Kart Masters. Neue Sieger und strauchelnde Favoriten sorgen weiter für Spannung im Titelkampf.
Es geht Schlag auf Schlag im ADAC Kart Masters. Nur fünf Wochen nach dem Auftakt in Wackersdorf, ging die überregionale Rennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt in Kerpen in die Halbzeit. Mit 144 Teilnehmern waren die sechs Klassen bestens besetzt. Für eine reibungslose Durchführung sorgte das Team des MSC Langenfeld e.V.
Bei überwiegend Sonnenschein gab es gleich in mehreren Klassen Überraschungen. Am Sonntagabend erhielten mit Marc Gerstenkorn (Bambini), Maximilian Schleimer, Lenny Ried (beide OK Junior), Felix Arnold, Sandro Holzem (beide OK), Moritz Fischer, David Pauls (X30 Junior), Sam Bollacke (X30 Senior) und Kris Haanen (KZ2) gleich neun Fahrer eine Siegertrophäe.
Mini: Erster Doppelsieg von Marc Gerstenkorn
Bereits im Zeittraining unterstrich Marc Gerstenkorn (Landshut/CV Performance Group) seine Ambitionen auf der 1.107 Meter langen Strecke. In neuen Teamfarben führte er das Klassement nach dem Zeittraining an und wurde in den Heats nur durch eine kleine Kollision gestoppt – neuer Spitzenreiter war Moritz Groneck (Melle/DS Corse). Tim Wickop (Bottrop/CRG Holland) gewann den Start zum ersten Finale am Sonntagmorgen. Nach wenigen Runden wurde der Druck des direkten Verfolgers Gerstenkorn zu groß, der Schweizer holte sich Rang eins und setzte sich im weiteren Verlauf leicht ab. Doch in der letzten Runde wurde es noch mal spannend – die ersten fünf Youngster rückten zusammen. Während Gerstenkorn siegte, kämpften sich Groneck und Konstantin Titze (Puig de Ros) auf Rang zwei und drei nach vorne. Wickop wurde Vierter vor Marlon Di Salvo (Mannheim/C4-Racing) auf Platz fünf.
Ein Trio aus Titze, Groneck und Gerstenkorn machten den Sieg im zweiten Durchgang unter sich aus. Alle drei lagen im Rennverlauf an der Spitze des Feldes. Zwei Runden vor Schluss übernahm Gerstenkorn das Zepter und gab dieses bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr aus der Hand. Nach dem Doppelsieg war die Freude entsprechend groß: „Was für ein Wochenende. Nach einem schwierigen Start in die Saison, ist hier nun alles nach Plan verlaufen. Der Doppelsieg bringt mich in der Meisterschaft um einiges nach vorne.“ Einen Rückschlag gab es hingegen für den Zweiten Groneck, eine Zeitstrafe wegen Verlassens des Startkorridors warf ihn auf Rang sechs zurück. Somit wurde Titze vor Wickop, Luke Kornder (Zülpich/TB Racing Team) und Cemil Bayyati (Pforzheim/Solgat Motorsport) als Zweiter gewertet.
Meisterschaftsstand Klasse Mini nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Moritz Groneck (133 Punkte)
2. Luke Kornder (116 Punkte)
3. Elia Weiß (99 Punkte)
4. Marc Gerstenkorn (95 Punkte)
5. Konstantin Titze (82 Punkte)
OK Junior: Siege für Maximilian Schleimer und Lenny Ried
Für Überraschungen sorgten in Kerpen die 31 OK Junioren. Zu Beginn der Veranstaltung zeichnete sich Maxim Rehm (Blauberen/Rehm Racing) als klarer Favorit für die Rennsiege ab. Mit der Pole-Position und zwei Siegen in den Vorläufen erlebte der Youngster einen perfekten Samstag – steckte in den Rennen aber zurück. Im ersten Durchgang setzte sich Maximilian Schleimer (Obertiefenbach/Giti Tire Motorsport by WS Racing) direkt nach dem Start in den Windschatten des Polesetters und nutzte seine Chance. In der sechsten Runde gelang Schleimer sein Angriff auf die Spitzenposition und fuhr vor Rehm zu seinem ersten OK Junior-Erfolg. „Das ist ein Megagefühl hier gewonnen zu haben. Wir waren schon gestern konkurrenzfähig, der Sieg ist nun das Sahnehäubchen“, freute sich der 13-jährige Rheinland-Pfälzer. Tom Kalender (Hamm-Sieg/TB Racing Team) komplettierte das Führungspulk als Dritter und beendete das Rennen vor Taym Saleh (Viernheim/TB Racing Team) und Enrico Förderer (Leuterod/BirelART Racing KSW).
Turbulent verlief das zweite Finale: Nach dem Start ergatterte Rehm die Führung vor Saleh und Schleimer. Doch in der zweiten Runde kam es zu einer Kollision, welche Saleh ganz aus dem Rennen schmiss und Schleimer ins Verfolgerfeld zurückwarf. Im gleichen Zug setzte sich Lenny Ried (Ehingen/Lanari Racing Team) in Szene. Von Platz sechs aus fuhr der Schützling des Lanari Racing Teams nach ganz vorne, übernahm die Führungsrolle und siegte nach 15 Runden souverän. „Ich habe durch den Unfall am Anfang ein bisschen profitiert und dann meine Führung verwaltet. Das ganze Rennen ist sehr gut verlaufen“, resümierte Ried seinen ersten Saisonerfolg. Bis zum Fallen der Zielflagge behaupteten sich auch noch Dominik Reuters (Herzogenrath/NB Motorsport) und Kevin Lantinga (Uithuizen/KSM Official Racing Team) gegen Rehm und fuhren vor dem Tony-Kart-Piloten auf das Siegerpodium. Schleimer kämpfte sich wieder nach vorne und landete als Fünfter erneut in den Pokalrängen.
Meisterschaftsstand Klasse OK Junior nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Valentin Kluss (123 Punkte)
2. Maximilian Schleimer (118 Punkte)
3. Taym Saleh (101 Punkte)
4. Lenny Ried (77 Punkte)
5. Emma Felbermayr (64 Punkte)
OK: Erste Sieger für Felix Arnold und Sandro Holzem
Sandro Holzem (Polch/CV Performance) hatte am Samstag die Geschehnisse fest im Griff. Sowohl nach dem Zeittraining als auch den Heats führte er die Gesamtwertung an. Im ersten Finale hatte aber Felix Arnold (Gorxheimertal/KSM Official Racing Team) die meisten Reserven und erkämpfte sich schon nach zwei Runden die Führung von Holzem. In den kommenden Umläufen fuhr er kontinuierlich eine Lücke zu seinen Verfolgern heraus und feierte seinen ersten Saisonsieg. „Wir hatten im Warm-Up schon eine gute Pace und daran habe ich angeknüpft. In Führung liegend habe ich mich dann nur auf mich konzentriert und konnte so das Rennen gewinnen“, fasste der Hesse zusammen. Hinter ihm waren die Plätze ebenfalls früh bezogen: Holzem folgte als Zweitplatzierter vor Luca Griggs (Andijk/KSM Official Racing Team), Niels Tröger (Großfriesen/SRP Racing Team) und Moritz Wiskirchen (Euskirchen/TB Racing Team).
Turbulent startete das zweite Finale: Nach dem Sandro Holzem den Start verschlafen hatte, schaffte er es den verlorenen Boden wieder gut zu machen und erkämpfte sich kurz nach der Rennhälfte die Führung. Griggs blieb dabei im Windschatten des Spitzenreiters und ließ nicht locker, letztlich fand der Brite aber keinen Weg vorbei am späteren Sieger. „Wir wussten bereits nach den freien Trainings, dass wir die Chance haben zu gewinnen. Nach dem es im ersten Durchgang nicht ganz funktioniert hat, konnte ich es nun umsetzen“, war Holzem im Ziel zufrieden. Gastfahrer Moritz Wiskirchen (Euskirchen/TB Racing Team) fuhr als Dritter auf das Siegerpodium. Die Top-Fünf schlossen Elias Olsen (Havdrup/KSM Official Racing Team) und Torben Gröndahl (Hamburg/CV Performance Group) ab.
Meisterschaftsstand Klasse OK nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Luca Griggs (151 Punkte)
2. Felix Arnold (134 Punkte)
3. Elias Olsen (87 Punkte)
4. Sandro Holzem (87 Punkte)
5. Dylan Yip (74 Punkte)
X30 Junior: Moritz Fischer und Daniel Pauls wechseln sich an der Spitze ab
Nach einem Sieg und einem dritten Platz in den Vorläufen behauptete sich Moritz Fischer (Eich/MPK Racing Team) an der Spitze des Klassements und gab am Start des ersten Rennens das Tempo vor. Nach Freigabe des Wertungslaufes zeigten sich jedoch neue Gesichter an der Spitze. Alex Mohr (Hofheim/CV Performance Group) und Lutz Ohsenbrink (Welver) rückten nach vorne und lieferten sich einen spannenden Zweikämpf. Zur Rennhälfte kollidierten die beiden Siegesfavoriten jedoch und fielen zurück. Fortan übernahm Fischer das Kommando und gab dieses bis zum Zielstrich nicht mehr ab. „Der Start aus der Pole-Position war etwas Neues für mich. Ich habe dann im Rennverlauf die Chance genutzt und bin nun glücklich gewonnen zu haben.“ strahlte Fischer im Ziel. Mohr verbesserte sich wieder auf Rang zwei und fuhr vor Daniel Pauls (Silberstedt/Solgat Motorsport) in das Ziel. Linus Helwig (Nistertal/RMW Motorsport) und Maximilian Prunner (Neufarn/RS Motorsport) landeten auf den Pokalrängen vier und fünf.
Besonders spannend wurde es im zweiten Durchgang. Kurz vor dem Rennen sorgte Regen für veränderte Streckenbedingungen. Als einziger Fahrer entschied sich Mohr für Regenreifen und ließ seine Wahl zu Beginn richtig erscheinen. Anfangs setzte sich der CV-Schützling vom Verfolgerfeld ab – mit zunehmend abtrocknender Strecke schloss Pauls jedoch die Lücke und ging in Führung. Mohr duellierte sich dahinter mit Ohsenbrink um Position zwei und hatte am Ende die Nase vorne. Prunner und Fischer reihten sich dahinter auf den weiteren Pokalrängen ein. „Ich habe darauf aufgepasst, dass ich die ersten Runden nicht rausrutsche. Die Strecke wurde aber immer trockener und dann habe ich meinen Vorteil genutzt“, berichtete Sieger Pauls im Gespräch.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Junior nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Daniel Pauls (148 Punkte)
2. Alex Mohr (140 Punkte)
3. Lutz Ohsenbrink (122 Punkte)
4. Maximilian Prunner (110 Punkte)
5. Moritz Fischer (98 Punkte)
X30 Senior: Doppelter Erfolg für Sam Bollacke
Bereits während des Zeittraining und der Vorläufe zeigte sich, dass es im 30 Mann-starken Feld gleich mehrere Anwärter auf den Sieg gibt. Nach dem Julien Koch (Wehrheim/ADAC Hessen-Thüringen e.V.) Schnellster im Zeittraining war, übergab er seinen Spitzenplatz nach den Heats an Felix Wischlitzki (Donauwörth/Valier Motorsport). Der Polesetter gewann auch den Start zum ersten Finale, doch schon in der zweiten Runde übernahm Sam Bollacke (Gronau) die Führung und macht sich auch direkt Luft. In den letzten vier Runden rückte das Feld aber nochmal zusammen. Morgan Porter (Surrey/CV Performance Group) entschied den Kampf für sich und querte als Erster den Zielstrich. Doch eine nachträgliche Zeitstrafe für ihn sowie eine Spoilerstrafe für Koch warf beide aus den Top-Fünf heraus. Hinter dem neuen Sieger Bollacke reihten sich Gabriel Streitmatter (Breisach/ADAC Südbaden e.V.), Wischlitzki, Ferdinand Winter (Schweinfurt/CV Performance Group) und Tom Remmert (Petersberg/RMW Motorsport) ein.
Der Kampf um den Sieg setzte sich im zweiten Finale fort. Bollacke und Porter wechselten mehrmals die Führung. Erst kurz vor der Zielflagge ging Bollacke erneut an die Spitze und ließ sich seinen Doppelsieg nicht mehr nehmen. „Ich hatte nicht damit gerechnet, so erfolgreich zu sein. Nach dem Zeittraining war ich nur Neunter, doch über die Heats ging es weiter nach vorne. Nach dem Doppelsieg fühle ich mich sehr gut“, strahlte der Westfahle im Siegerinterview. Als Dritter stand Streitmatter erneut auf dem Siegerpodium. Durch eine turbulente Startphase kam Noah Engler (Müllheim/TR Motorsport) auf Position vier nach vorne, Wischlitzki wurde Fünfter.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Morgan Porter (117 Punkte)
2. Ferdinand Winter (116 Punkte)
3. Gabriel Streitmatter (106 Punkte)
4. Felix Wischlitzki (97 Punkte)
5. Julien Koch (84 Punkte)
KZ2: Kris Haanen fährt zum Doppelsieg
Bei den Schaltkarts ging Daniel Stell (Hammelburg/NB Motorsport) auf dem Erftlandring als Meisterschaftsführender an den Start und wurde seiner Favoritenrolle mit der Pole-Position im Zeittraining auch gerecht. Doch schon in den Vorläufen drehte Kris Haanen (Meterik/KSM Official Racing Team) die Verhältnisse zu seinen Gunsten um. Nach zwei Glanzvorstellungen lag der Rookie bereits in der Zwischenwertung vorne und ließ in den Wertungsläufen Taten folgen. Mit zwei Start-Ziel-Siegen erlebte der Niederländer ein perfektes Halbzeitwochenende und kassierte die maximale Punkteausbeute. Entsprechend glücklich war der Rookie im Ziel: „Ich habe es in beiden Rennen geschafft mich mit konstant schnellen Zeiten von meinen Verfolgern zu lösen. Es hat sehr großen Spaß gemacht und ich bin glücklich gewonnen zu haben.“
Polesetter Stell machte im ersten Rennen von Startplatz vier aus zwei Positionen gut und war bis zum Fallen der Zielflagge der direkter Verfolger des Führenden. Zusammen mit Noah Brandt (Breitenheim) bildete sich an der Spitze ein Führungstrio, welches sich im Laufe der 18 Rennrunden souverän von den Mitstreitern absetzte. Jakob Bergmeister (Lüdenscheid/SRP Racing Team) kämpfte dahinter um die vierte Position und setzte sich gegen Ben Dörr (Butzbach/TB Racing Team) durch. Der zuvor viertplatzierte Bergmeister rückte schließlich im Finale zum Angriff vor. Mit tollen Manövern ging der KZ2-Rookie erst an Brandt und letztlich auch an Routinier Stell vorbei und führte das Verfolgerfeld als Zweiter an. Dörr verfolgte das schnelle Quartett erneut als Fünftplatzierter und sorgte somit für eine gleichbleibende Fahrer-Konstellation in den Top-Fünf.
Meisterschaftsstand Klasse KZ2 nach 6 von 10 Wertungsläufen:
1. Daniel Stell (153 Punkte)
2. Kris Haanen (134 Punkte)
3. Noah Brandt (103 Punkte)
4. Jakob Bergmeister (96 Punkte)
5. Ronny Tabakovic (91 Punkte)
Schon in zwei Wochen geht es für das Feld des ADAC Kart Masters weiter. Dann gastiert die Kartrennserie bei der südlichsten Station auf der Kartbahn in Ampfing.