Spannende Saisonhalbzeit der RMC Germany
Zur Saisonhalbzeit der Rotax MAX Challenge Germany traf sich die deutsche Rotax-MAX-Community am 19. und 20. September 2020 in Wackersdorf. Bei bestem spätsommerlichem Wetter kämpften 90 Fahrerinnen und Fahrer im Prokart Raceland um weitere Meisterschaftspunkte und kürten zugleich die inoffiziellen Halbzeitmeister der populären Single-Brand-Kartrennserie.
Nach dem fulminanten Auftakt in Mülsen wartete in der Oberpfalz ein erneuter Doubleheader auf den RMC-Tross: In Zahlen ausgedrückt, hatten die sechs ausgeschriebenen Klassen der Micros, Minis, Junioren, Senioren, DD2 und DD2 Masters insgesamt 12 Qualifyings und 29 Wertungsläufe an zwei Tagen zu absolvieren …
Micro: Tagessiege für Hofmann und Pilch
Die Jüngsten der RMC lieferten zu jeder Zeit extrem spannende Rennen ab, in denen nicht selten bis zu zehn Fahrer für den Sieg in Frage kamen. Dennoch stach einer aus der Meute heraus: Maximilian Pilch (C4-Racing) war zu Beginn des Wochenendes der schnellste Youngster bei den Nachwuchspiloten. Der Frankfurter markierte die Trainingsbestzeit im Qualifying und feierte im Anschluss zwei Laufsiege. Im letzten Durchgang musste der Praga-Pilot aber eine Zeitstrafe in Kauf nehmen, womit er den sichergeglaubten Tagessieg knapp an Gabrijel Hofmann (Nees Racing) verlor. Rang drei der Samstagswertung ging an Noah Janssen (Sodi).
Am Sonntag schlug Maximilian Pilch zurück. Im Qualifying noch hinter seinem Teamkollegen Marlon Di Salvo (C4-Racing) auf Platz zwei liegend, bugsierte er sich in beiden Rennen jeweils als knapper Sieger ins Ziel. Damit gewann er die Tageswertung vor Ole Glahn (Buele-Kart Racing Team) und Gabrijel Hofmann. Zugleich übernahm Maximilian Pilch die Führung in der Meisterschaft.
Mini: Lee und Fischer teilen sich die Siege
Miko Mikov (Kartsport Klimm) setzte am Samstag die Trainingsbestzeit bei den Minis, doch in den Rennen musste er Federn lassen und der Konkurrenz das Feld überlassen. So war es schließlich Austin Lee (Kartschmie.de), der die maximale Punkte-Ausbeute im ersten Event nach Hause fuhr und damit die Tageswertung souverän vor Leandro Fischer (RS Competition) und Hugo Güttel (Praga) gewann. Am Folgetag legte Leandro Fischer nach und zeigte schon im Zeittraining mit der schnellsten Runde seine Ambitionen. Diese bestätigte er auch im ersten Rennen mit einem sicheren Laufsieg. Auch im zweiten Durchgang lag der Ingelfingener auf Siegkurs, doch er hatte die Rechnung ohne Tom Muhler (Tony Kart) gemacht, der sich aus dem Hinterfeld bravourös nach vorne kämpfte und in der letzten Runde die Spitze und damit den Sieg eroberte. In der Tagewertung setzte sich dennoch Leandro Fischer als Gewinner durch. Rang zwei ging an Montego Maassen (Nees Racing), während Tom Muhler noch mit Platz drei auf dem Podest belohnt wurde. Als neuer Tabellenführer und Halbzeitmeister trat Austin Lee die Heimreise an, nachdem er am Sonntag als undankbarer Vierter am Podium vorbeigeschrammt war.
Junioren: Kluss siegt am Samstag, Gense am Sonntag
Tabellenführer Valentin Kluss (RS Competition) zeigte der Konkurrenz von Beginn an, wo der Hammer hängt und setzte die Bestzeit im Qualifying. In den Rennen hatte er es aber alles andere als leicht. In sämtlichen Wertungsläufen kämpften bis zu fünf Junioren um den Sieg, wobei Valentin Kluss und Lucas Schoenmakers (Exprit) die Pacemaker waren. Der Niederländer gewann Lauf 1, der Deutsche aber Lauf 2 und 3. Folglich setzte sich Kluss in der Tageswertung gegen Schoenmakers durch, während Magnus Pedersen (RS Competiton) als Dritter auf das Podium steigen durfte.
Am Sonntag ging das Duell Kluss-Schoenmakers in die zweite Runde: Im Qualifying hatte diesmal der Niederländer die Nase vorn. Im ersten Rennen kam es dann zu einer Rangelei der beiden, die Schoenmakers einige Positionen kostete und Kluss eine Zeitstrafe bescherte. Lachender Dritter dieser Aktion war Nikita Gense (Beule-Kart Racing Team), der den Sieg erbte und sich über die volle Punktzahl freuen durfte. Im abschließenden zweiten Rennen musste Gense den Platz an der Sonne wieder an Kluss abtreten, der sich sehenswert nach vorne kämpfen konnte und damit seinen Fehler aus dem ersten Rennen ausbügelte. In der Tageswertung behauptete sich aber trotzdem Nikita Gense auf Platz eins. Kluss wurde Zweiter und festigt damit seinen Vorsprung in der Meisterschaft. Rang drei holte sich am Sonntag Raphael Rennhofer (FM Racing).
Senioren: Fast perfektes Wochenende für France
Vincent France (JJ Racing) drückte dem Wackersdorf-Wochenende seinen Stempel auf. In den Qualifyings war er zwar nicht ganz vorne zu finden – hier markierten Tim Mika Metz (Woik Motorsport) am Samstag und Linus Hensen (Kartschmie.de) am Sonntag die Bestzeiten –, doch in den Rennen war er der Maßstab. Mit drei Siegen am Samstag gewann er den ersten Teil der Veranstaltung deutlich vor Auftaktsieger Linus Hensen und dessen Teamkollegen Lukas Thomsen (Kartschmie.de). Und auch am Sonntag kreuzte Titelverteidiger France beide Male als erster den Zielstrich. Allerdings kassierte der Bad Homburger im ersten Lauf eine Zeitstrafe wegen Frühstarts, die ihm nicht nur die tadellose Bilanz zunichte machte, sondern auch den erneuten Sieg in der Tageswertung kostete. Mit Rang drei musste er sich hinter Sieger Linus Hensen und dem Zweitplatzierten Yuri Tenhaeff (OTK) einreihen. In der Gesamtwertung führt nun Linus Hensen unangefochten, da Vincent France nicht für die Meisterschaftswertung eingeschrieben ist.
DD2 Masters: Helfinger und Thum diktieren das Tempo
Die beiden Altmeister Tommy Helfinger (Beule-Kart Racing Team) und Denis Thum (Kartsport Klimm) waren in Wackersdorf eine Klasse für sich und machten die Masters-Rennen unter sich aus. Am Samstag gewann Tommy Helfinger mit der vollen Punktzahl die Tageswertung und verdrängte Denis Thum und Daniel Schollenberger (Schollenberger Racing) auf die Ehrenplätze. Am Folgetag drehte Denis Thum den Spieß um, gewann beide Läufe und baute mit dem Tagessieg seinen Meisterschaftsvorsprung weiter aus. Helfinger wurde am Sonntag Zweiter vor Timo Haug (FM Racing).
DD2: Neue Sieger in Wackersdorf
Tabellenführer und Auftaktsieger Florian Breitenbach (Nees Racing) machte in Wackersdorf dort weiter, wo er in Mülsen aufgehört hatte: Er katapultierte sich gleich im ersten Zeittraining an die Spitze. Doch einen erneuten Durchmarsch des Brandenburgers wie noch beim Saisonstart sollte es nicht geben. Dafür sorgte am Samstag Ronny Göttler (Mach1), der mit zwei Siegen und einem zweiten Platz die Tageswertung für sich entschied und Florian Breitenbach auf Position zwei der Tageswertung verwies. Dritter wurde Marc Bartels (Dörr Motorsport), der damit sein bislang bestes Saisonergebnis feiern durfte.
Am Sonntag setzte erneut Florian Breitenbach die Trainingsbestzeit, bevor sich im erstem Rennen Niklas Gränz (42 Competition) zu Wort meldete. Der Hungener war am Samstag noch durch eine Kollision ausgeschieden und hatte die Veranstaltung aufgrund eines irreparablen Schadens abbrechen müssen. Mit neuem Kart konnte er am Sonntag wieder voll angreifen und bewies dies mit einem Sieg im ersten Lauf. Im zweiten Rennen musste er sich mit Position drei zufrieden geben, was ihm allerdings trotzdem zum Gewinn der Tageswertung genügen sollte. Zweiter der Endabrechnung wurde Ronny Göttler. Florian Breitenbach, der das zweite Rennen gewinnen konnte, komplettierte das Podium als Dritter und verteidigte die Tabellenspitze vor dem Saisonfinale.
Jetzt blickt die RMC Germany bereits gespannt auf den großen Showdown: Auf dem Vogelsbergring in Wittgenborn werden am 17. und 18. Oktober nicht nur die Champions gekürt, sondern auch die heißbegehrten Tickets für die Rotax MAX Challenge Grand Finals in Portugal vergeben.