Mesch mit Doppel-Podium bei der DKM
Heimspiel für Joel Mesch bei der zweiten Runde der Internationalen Deutschen Kart-Meisterschaft auf dem Erftlandring in Kerpen. Vom 28. bis 30. August 2020 kehrte die Premiumserie aufgrund der Corona-Pandemie wieder auf den 1.107m langen Kurs in Nordrhein-Westfalen zurück, wobei sich für den 16-jährigen Mesch eine ganz besondere Herausforderung stellte. Neben seiner Teilnahme in der OK-Senior-Klasse ging er zeitgleich auch in der Deutschen Elektro Kart-Meisterschaft an den Start. Zwei Rennveranstaltungen an einem Wochenende also. Und, wenn dies nicht schon genug wäre, standen die offiziellen Testtage der Elektro-Pionier-Serie am vorausgegangenen Mittwoch und Donnerstag auf dem Programm. Mehr Leistungssport innerhalb von fünf Tagen ist sicherlich kaum möglich.
In der Verbrenner-Klasse kam er im Qualifying nicht über einen dreizehnten Platz hinaus, was eine schwierige Ausgangsposition für die Vorläufe bedeutete. Mit einem Start aus der siebten Reihe wartete nun viel Arbeit auf den Piloten, die er gewohnt selbstbewusst anging. Im ersten Heat fuhr er bereits nach drei Rennrunden in die Top10 und behauptete diese Platzierung bis in die letzten Runden, ehe er sogar noch auf P8 nach vorne kommen konnte. Nach einem ordentlichen Start in den zweiten Vorlauf war er unverschuldet in eine Kollision verwickelt und schied aus. Keine Positionsverbesserung für das erste Finale, in dem er wieder aus der siebten Reihe starten musste.
Direkt am Start konnte er seine Position verteidigen und richtete seinen Blick nach vorne. Während er zwischenzeitlich an den Top10 anklopfte, sah er letztlich als Zwölfter die schwarz-weiß-karierte Flagge. Im zweiten Finallauf stellte er seinen unbändigen Willen wieder unter Beweis und warf all seine Erfahrung und Können in die Waagschale. Durch einen klugen Start sprang er bereits in der ersten Runde unter die 10 besten Fahrer und pushte weiter, so dass er zur Mitte des 23 Runden langen Rennens auf P8 angekommen war. In einem von vielen Positionswechseln geprägten Finale hielt er beherzt dagegen und schaffte kurz vor Schluss den Sprung auf eine Podiumsplatzierung. Auf den letzten Meter des Laufs sah er sich wilden Angriffen seiner Kontrahenten ausgesetzt, die er aber klug und überlegt abwehren konnte und so die fünfte Position bis ins Ziel verteidigte. Der verdiente Lohn dieser außerordentlichen Performance war ein Platz auf Podium bei der Siegerehrung, wo er voller Stolz den Pokal entgegennehmen konnte.
In den Pausen der OK-Rennen fanden die Läufe zur Deutschen Elektro Kart-Meisterschaft statt, wo Mesch schnell umdenken musste. Die Elektro-Karts haben eine ganz eigene Dynamik, da diese im Vergleich zu den Verbrenner-Boliden viel schwerer sind. Doch der Auswahlpilot der ADAC Stiftung Sport meisterte die Herausforderung souverän und konnte sich im ersten Prefinale mit einem guten vierten Platz belohnen. Das Finale konnte er dementsprechend aus der zweiten Reihe angehen und musste sich daher nur auf die wenigen Fahrer vor ihm fokussieren. Bereits in der dritten Runde kam er an die Spitze des Feldes und konnte elf Runden lang Führungskilometer sammeln. In einem spannenden Zweikampf um den Sieg musste er seinen direkten Konkurrenten kurz vor Schluss zwar noch passieren lassen, aber Rang 2 in seinem ersten Elektro-Kart Rennen war aller Ehren wert.
Der Sonntag begann mit einem neuerlichen Qualifying was er überzeugend für sich entschied. Aufgrund seines Sieges im Prefinale stand er im abschließenden Lauf auf der Pole-Position, welche er am Start aber nicht in Platz 1 auf der Strecke ummünzen konnte. In einem aufregenden Rennen setzte sich schnell ein Führungsquartett vom Rest des Feldes ab und dominierte den Lauf. Hier wechselten die Position immer und immer wieder, bis Mesch sich zur Mitte des Umlaufs an die Spitze setzte und einen Vorsprung herausfuhr. Zum Ende des Laufs wurde es nochmal richtig eng und Mesch stand unter Druck. Mit Ruhe und Konsequenz hatte er die Situation aber jederzeit im Griff und schaffte letztlich ungefährdet seinen ersten Saisonsieg. Durch die hervorragenden Ergebnisse im Rahmen der ersten DEKM-Veranstaltung hat der junge Pilot aus Erkelenz auch die Führung in der Gesamtwertung übernommen.
Joel Mesch zeigte sich sehr zufrieden: „Das war eine ganz besondere Herausforderung an diesem Wochenende. Die beiden Karttypen sind sehr unterschiedlich und man braucht schon ein paar Runden, um sich an die Gegebenheiten wieder zu gewöhnen. Dass es aber so gut klappt, hätte ich auch nie gedacht. In beiden Serien auf das Podium zu fahren macht mich unglaublich stolz und zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Danke an das Team, meine Familie und meine Sponsoren, dass ich das alles so machen kann.“
Am folgenden Wochenende geht es direkt weiter mit der zweiten Runde der DEKM, dann geht es für Joel Mesch nach Bayern in das Prokart Raceland.