RMC Germany Junior: Podestplatz für Valentin Kluss
Rund 100 Piloten trugen sich in die Nennlisten zum Finale der Rotax Max Challenge Germany im hessischen Wittgenborn ein. In der traditionell heiß umkämpften Junior-Kategorie starteten dieses Mal 22 heißblütige Youngster, darunter auch der zwölfjährige Valentin Kluss vom Team RS Competition. Für ihn war es das vierte Rennwochenende hintereinander, nach dem er eine Woche zuvor bei der Euro Trophy in Wackersdorf an den Start ging und davor die Rennen sowohl bei der International Trophy in Le Mans, als auch bei der Rotax Max Challenge Clubsport bestritt.
Während Teamkollege Gianni Andrisani als Meisterschaftsführender nach Wittgenborn anreiste, ging es für den Rookie Valentin Kluss in erster Linie darum, die steile Lernkurve fortzuführen. „Ich denke nur von Rennen zu Rennen. Es wäre toll, wenn ich zum Ende der Saison noch ein paar Highlights setzen könnte …“, skizzierte Kluss seine Erwartungen für das Wochenende.
Bereits in den freien Trainingssitzungen am Freitag zeigte Kluss, dass mit ihm gerechnet werden kann. Im ersten offiziell gezeiteten Training am Samstag markierte der Bad Mergentheimer die zweitschnellste Zeit unter den 22 Junioren. Im Qualifying sprang zwar „nur“ Startplatz fünf heraus. In den drei Rennen am Samstag gelang Kluss jedoch eine gute Balance zwischen Speed, Risiko und Rennintelligenz, so dass ihm nach den Platzierungen drei, zwei und vier erstmals in dieser Saison der Sprung auf das Podium gelang. Lediglich den erfahrenen Titelaspiranten Luka Thiel und Linus Hensen musste der RS Competition-Pilot den Vortritt lassen. Die schnellste Rennrunde in Lauf drei weckte hohe Erwartungen für den weiteren Verlauf des Wochenendes.
Am Sonntag machte es im Zeittraining zunächst den Anschein, als sei die erste Pole Position für Kluss nur noch Formsache. Völlig unerwartet wurde ihm jedoch wegen eines defekten Heckschutzes die schwarz-orange Technikflagge herausgehalten. Da er um eine Runde verspätet die Box aufsuchte, wurde die schnellste Rennrunde gestrichen, so dass der Bad Mergentheimer das erste Rennen von Startplatz vierzehn aufnehmen musste. Trotz Wut im Bauch kalkulierte der Youngster das Risiko und arbeitete sich auf dem engen Kurs zunächst bis auf den sechsten Rang nach vorne. Die schnellste Rennrunde zeigte, was im Qualifying möglich gewesen wäre. Im zweiten Rennen kämpfte Kluss mit einer „verglasten“ Bremse, so dass er zunächst mit Platz fünf zufrieden sein musste. Noch schlimmer kam es im dritten Rennen: Ein Montagefehler führte zu Motorproblemen, so dass er das Kart nach acht Runden enttäuscht abstellen musste und damit bereits der sechste Ausfall der Saison zu verzeichnen war.
„Auch wenn der Sonntag verseucht war, freue ich mich über das Podium am Samstag und zwei schnellste Rennrunden. Gratulation an Luka Thiel, der die Meisterschaft sicherlich verdient gewonnen hat. Schade, dass mein Teamkollege Gianni Andrisani seine Meisterschaftsführung nicht verteidigen konnte. Danke an mein Team, vor allem Nanne Thaden, Robert Schlünssen und Marcel Schirmer für die bärenstarke Unterstützung,“ gab der zwölfjährige Gymnasiast nach der Meisterehrung politisch völlig korrekt zu Protokoll.
Noch ist die Saison nicht zu Ende: In der RMC Clubsport stehen noch zwei Rennwochenenden in Liedolsheim und Kerpen im Kalender. Hier liegt Kluss derzeit hinter Linus Hensen auf einem aussichtsreichen zweiten Rang in der Meisterschaftstabelle.