autobau SKM, Lignières: Keiner der Leader gab sich die Blösse
In der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind am Wochenende die Entscheidungen gefallen. In zwei Kategorien, der OK Junior und der X30 Challenge Switzerland, blieb es bis zum Zielstrich spannend. Am Ende behielten aber alle, die als Leader nach Lignières kamen, die Nase vorn.
In der X30 Challenge Switzerland durften sich vor dem Finale drei Fahrer Chancen auf den Titel machen: Savio Moccia, Rafael Aguir und Léna Bühler. Moccia hatte mit zehn Punkten Vorsprung auf Aguiar und 29 auf Bühler die beste Ausgangslage. Doch es wurde zu einer Zitterpartie für den 17-Jährigen aus Lyss im Kanton Bern. Moccia kam in beiden Vorläufen nicht über Rang 6 hinaus. Und auch im Finale kreuzte er die Ziellinie lediglich als Achter. Doch weil auch Aguiar mit den Plätzen 8, 5 und 5 sowie Bühler (5, 2 und 2) nicht das perfekte Wochenende erwischten, reichte Moccia eine podestlose Darbietung, um den Titel mit vier Punkten Vorsprung auf Aguiar und neun Zählern auf Bühler zu gewinnen. «Es war sehr knapp», sagt Moccia. «Und ich musste höllisch aufpassen, dass mich keiner umdreht. Aber jetzt zählt nur noch der Titel. Und ich bin froh, es geschafft zu haben.»
Klarer Dominator der X30 Challenge Switzerland in Lignières war Kilian Streit. Der Berner gewann alle drei Rennen, hatte mit dem Ausgang der Meisterschaft aber nichts zu tun, weil er vor Lignières nur in Château Gaillard am Start gestanden hatte.
Nicht nur in der X30 Challenge war Rechnen angesagt. Auch in der OK Junior war die Entscheidung denkbar knapp. Vor allem, weil die beiden Titelkontrahenten Elia Sperandio und Sebastian Kraft im zweiten Vorlauf miteinander kollidierten. Während Sperandio nicht mehr weiterfahren konnte, beendete Kraft das Rennen als Sechster. Eine Zehnsekundenstrafe warf ihn auf Platz 9 zurück. Eine Entscheidung, die Kraft nicht nachvollziehen konnte: «Klar haben wir uns ausgangs Kurve 2 berührt, aber ich kann mich ja auch nicht in Luft auflösen.»
Vor dem finalen Lauf hatte Sperandio 326 Punkte auf seinem Konto; Kraft 321. Schon in den ersten Runden war offensichtlich, dass Sperandio nicht über den Speed verfügte, um an der Spitze mitzufahren. «Der Motor lief nicht rund», sagte der 14-Jährige aus Mels im Kanton St.Gallen. «Mehr als Platz 7 war deshalb nicht möglich.» Kraft hätte unter diesen Umständen gewinnen müssen, doch auch er konnte nach vorne nichts ausrichten und musste sich mit Platz 4 hinter Ekaterina Lüscher begnügen. Der Sieg im Finallauf ging an Hugo Giraud, der seinen dritten Gesamtrang damit verteidigen konnte.
Etwas weniger spannungsgeladen waren die Entscheidungen in den anderen drei Kategorien. In der Klasse KZ2, den Schaltkarts, machte Mike Müller den Sack schon nach dem ersten Vorlauf zu. Der Fahrer aus dem Berner Kart Racing Club lag nach Platz 2 im ersten Vorlauf uneinholbar an der Spitze. Gegen den Abräumer von Lignières, Namensvetter Sven Müller, hatte der neue KZ2-Champion aber nichts auszurichten. Müller gewann alle drei Rennen und verbesserte sich in der Meisterschaft so noch auf Rang 8. Für Mike Müller war es der dritte Schweizer Kart-Titel. Dabei ist er seiner Linie stets treu geblieben. «Bei den Minis, bei den Junioren und nun in der KZ2 habe ich immer im zweiten Jahr den Titel geholt», sagt Müller stolz. Den Triumph für den Berner Kart Racing Club komplettierte Isabelle von Lerber. Die schnelle Lady sicherte sich dank zwei zweiten und einem dritten Platz noch die Vizemeisterschaft vor Alvaro.
Auch Pascal von Allmen liess in Lignières nichts mehr anbrennen. Der Kart-Republic-Pilot (ebenfalls aus dem Berner Kart Racing Club) reiste mit 62 Punkten Vorsprung auf Patrick Näscher an und verwaltete diesen souverän. Mit einem Sieg im ersten Vorlauf machte auch er schon am Morgen alles klar. Näscher, der über die Saison gesehen ein Rennen weniger absolvierte als der neue Champion, tröstete sich mit einem souveränen Sieg im Finalrennen.
Auch bei den Jüngsten, den Super Minis, musste nicht lange gerechnet werden. Roy Alan Shaw, wie Sperandio ein Fahrer von KartBox.ch, hatte seinen Vorsprung auf seinen einzig verbliebenen Widersacher, Elia Pappacena, nach dem ersten Vorlauf auf 50 Punkte ausgebaut, nachdem dieser einen Nuller wegen eines defekten Kabels kassierte. Nach P2 im zweiten Rennen hatte der Walliser seinen ersten Titel ebenfalls im Trockenen. Für Verfolger Pappacena wurde es noch eng im Kampf um die Vizemeisterschaft. Weil Loris Achermann alle drei Rennen gewann und auch noch die drei Bonuspunkte für die schnellste Runde kassierte, schloss er bis auf einen Zähler auf Pappacena auf.