Finale der SKM steht bevor
Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft absolviert am Wochenende in Lignières ihre Finalläufe. Aus Sicht eines neutralen Beobachters könnte die Ausgangslage nicht spannender sein. In jeder Kategorie ist die Entscheidung noch offen. Fünf Titel gibt es zu vergeben. Zwölf Fahrer kommen dafür in Frage. Zu klassischen Duellen kommt es dabei in den Kategorien Super Mini, OK Junior und OK Senior. In der X30 Challenge Switzerland und der KZ2 sind noch je drei Piloten im Titelrennen.
Die spannendste Ausgangslage bietet sich in der X30 Challenge Switzerland. Dort liegen die drei Titelanwärter nur 29 Punkte auseinander. Die besten Karten vor dem Finale hat Savio Moccia vom MH Racing Team. Der 17-Jährige aus Lyss führt nach fünf von sechs Rennwochenenden mit 281 Punkten. Auf Platz 2 – nur zehn Punkte dahinter – liegt Rafael Aguiar. Weitere 19 Zähler dahinter lauert Léna Bühler auf Rang 3. Gewonnen haben in dieser Saison schon alle drei, wobei Moccia in Mirecourt mit dem Punktemaximum von 75 Zählern das perfekte Wochenende erwischte; genauso wie Bühler in Wohlen. «Als Leader in das letzte Rennwochenende zu gehen, ist super», sagt Moccia. «Aber es ist noch nichts entschieden. Ich hoffe, dass wir alles perfekt hinkriegen und dann einen Lauf nach dem anderen gewinnen können. Aber wir haben in diesem Jahr schon viele Rennen mit überraschendem Ausgang gesehen. Eine Prognose ist daher schwierig.»
Ebenfalls noch drei Titelanwärter gibt es in der KZ2. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass der bis dato Führende das Heft bei den Schaltkarts noch aus der Hand gibt am geringsten. Mike Müller hat vor Lignières 299 Punkte auf seinem Konto. Zum Titelgewinn braucht er nur noch fünf weitere Zähler. «Klar habe ich einen grossen Vorsprung», sagt Müller. «Trotzdem ist da immer ein Risiko, alles noch zu verlieren. Für mich ist das Erreichen der Zielflagge das Wichtigste.» Die letzten beiden Piloten, die ihm den Titel noch abspenstig machen könnten, sind Vincenzo Alvaro (229 Punkte) und Isabelle von Lerber (228). Beide bräuchten aber ein Wunder, um Müller an seinem dritten Schweizer Kart-Meistertitel zu hindern.
Formsache scheint auch der Titel in der Kategorie OK Senior zu sein. Dort führt Pascal von Allmen mit 62 Punkten vor Vorjahresmeister Patrick Näscher. Auch hier gilt: 75 Punkte kann man maximal holen. Der Liechtensteiner bräuchte also ein absolutes Top-Wochenende. Und gleichzeitig müsste er auf das Pech von Allmens hoffen. «Ich habe das Rennen in Châteu Gaillard leider auslassen müssen», so Näscher. «Diese Punkte fehlen mir nun, um noch eine wirklich realistische Chance zu haben.»
Bei den Jüngsten, den Super Minis, hat der Walliser Roy Alan Shaw die besten Karten in der Hand. Er führt 40 Punkte vor Elia Pappacena aus Rudolfstetten und liegt auch bei den Siegen deutlich mit 8:2 vorne. Mit einem Schnitt von mehr als 60 Punkten pro Wochenende hat Shaw die Latte für seinen Verfolger sehr hoch gelegt. Aber auch hier gilt: Ein Ausfall und alles ist wieder offen.
Gar nicht erst grossartig rechnen müssen die beiden Titelaspiranten in der OK Junior. Elia Sperandio liegt dort nur neun mickrige Zähler vor Sebastian Kraft. Hier ist also alles denkbar. Kraft hatte zuletzt in Levier ein sehr starkes Wochenende mit drei Laufsiegen. Sperandio gelang dieses Kunststück in Château Gaillard und Mirecourt. «Zeit zum Rechnen bleibt uns tatsächlich nicht», sagt Sperandio und bringt es auf den Punkt: «Der Schnellere von uns beiden wird Meister.»
Anders als bei den bisherigen Veranstaltungen heulen die Motoren in Lignières schon ab Freitag auf. Offiziell los geht es dann am Samstag mit dem Trainingsbetrieb ab 9.00 Uhr. Die Rennen finden am Sonntagmorgen ab 10.00 Uhr statt. Der letzte Lauf startet um 16.40 Uhr.
Weitere Infos zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft finden Sie auf: www.motorsport.ch/kart. Die Finalrennen können im LIvestream auf www.swiss-sport.tv oder auf der Facebook-Seite der Schweizer Kart-Meisterschaft verfolgt werden.