Wechselbad der Gefühle für Bönighausen beim ADAC Kart Masters in Kerpen
Weiter ging es für Colin Jamie Bönighausen vom 16. bis 18. August 2019 bei der vierten Runde des ADAC Kart Masters in Kerpen (NRW). Auf dem 1.107m langen Erftlandring durchlebte der OK-Senior-Rookie alle Höhen und Tiefen des Motorsports, dabei konnte er aber letztendlich sehr zufrieden mit seinem Gesamtergebnis sein. Gut vorbereitet durch seine erfolgreiche Teilnahme am WAKC eine Woche zuvor an selber Stelle, startete er am Samstagvormittag selbstbewusst mit dem Zeittraining in den offiziellen Teil des Halbfinal-Laufs der Serie.
Noch in seinen Warm Up Laps des Qualifyings war der junge Pilot plötzlich gezwungen, sein Kart am Streckenrand abzustellen und musste so seinen direkten Kontrahenten zuschauen, wie diese ihre Positionen für die Vorläufe ausfuhren. Eine gerissene Membrane verursachte den Schaden an seinem Kart und ließ ihn auf Platz 22 des Zeittrainings zurückfallen. Eine mehr als schwierige Ausgangsposition für Bönighausen in diesem mit 26 Piloten hochkarätig besetzten Feldes.
Und wenn dieser technische Defekt nicht schon genug wäre, ereilte ihn kurz vor dem Start des ersten Vorlaufs das nächste gravierende Problem, der Gaszug klemmte und Bönighausen musste in die Box fahren, wo der Schaden zwar schnell wieder behoben werden konnte, er aber mit einem Rückstand von über zwei Runden auf das gesamte Feld auf die Strecke zurückkehren musste. Eine schier aussichtslose Situation, die er mit dem vorletzten Platz abschloss. Auch im abschließenden Heat blieb er von Hiobsbotschaften nicht verschont, so hatte er massive Probleme mit seinem Motor und konnte nur auf P19 vorfahren. Ein rabenschwarzer Tag für Bönighausen und sein Team, was Rang 23 nach den Vorläufen deutlich unterstreicht.
„Neuer Tag, neues Glück“ war das Motto des Sonntags, wo die beiden Finalläufe auf dem Programm standen. Dazu machten wechselhafte Wetterbedingungen und eine daraus resultierend rutschige Ideallinie den Fahrern das Leben zusätzlich schwer. Von nahezu ganz hinten startend erlebte Bönighausen einen guten Start und nutzte die Erkenntnisse seiner vieler Renn- und Trainingskilometer auf dem Erftlandring. Runde um Runde kämpfte er sich durch das Feld nach vorne und attackierte konsequent den jeweils vor ihm positionierten Fahrer. Zum Ende des 18 Runden umfassenden Laufs war er bereits in den TOP10 angekommen, wollte aber noch mehr und sah auf Rang 8 liegend die schwarz-weiss-karrierte Flagge, nahezu gleichauf mit dem Siebtplatzierten. Diese starke Aufholjagd mit einer Verbesserung von 15 Positionen war nun Motivation genug für den 14-jährigen Piloten, um im zweiten Finale weiter anzugreifen und noch weiter nach vorne zu kommen. Mit einer konzentrierten und konsequenten Leistung gelang es ihm die Rundenzeiten der Führenden mitzugehen und sich auch hier im zweiten Umlauf, stetig zu verbessern. Der verdiente Lohn war der fünfte Platz auf der Strecke zum Abschluss eines ereignisreichen Rennwochenendes. Auch eine Strafe aufgrund des ausgelösten Frontspoilers und eine damit verbundene Rücksetzung auf P6 konnte seine Freude über das Erreichte zweifelsohne nicht mehr trüben. Mit dieser engagierten Leistung schaffte er nicht nur den Sprung auf Platz vier der Tageswertung, sondern verbesserte sich auch auf den siebten Rang der Meisterschaft.
Bönighausen freute sich zurecht über einen tollen Auftritt: „Ich habe selten erlebt, dass an einem einzigen Tag alles schief gehen kann. Aber so ist nun mal der Motorsport. Der Sonntag hat mir dann gezeigt, dass alles möglich ist und man niemals aufgeben darf. Mit Platz vier in der Tageswertung hätte ich wirklich nicht mehr gerechnet.“
Ohne Pause geht es für den Hannoveraner jetzt weiter, zunächst steht das Vorbereitungsrennen auf die Weltmeisterschaft auf dem Programm, gefolgt von der vierten Runde des Rok Cup Germany im tschechischen Cheb. Anfang September geht es dann wieder ins finnische Alahärmä zum Saison-Highlight: der CIK-FIA Kart-Weltmeisterschaft.