12h von Templin: MSC Oberflockenbach beendet Leidenszeit
Was für ein Saisonstart für die MSC Oberflockenbach! Nach P5 zum Saisonauftakt sammelt man in den nächsten 4 Läufen ganze 21 Punkte mit einem Platz 13 als beste Punktausbeute in Oppenrod. In der Meisterschaft abgeschlagen auf P12, gedemütigt und frustriert ob der anhaltenden Pechsträhne.
Und dann kam Templin. Der entscheidende Kampf um die Pole fand für die Top-10 als „Sonderprüfung“ statt. Keine Einführungsrunde, eine gezeitete Runde, stehender Start, kalte Reifen!
Der MSC Oberflockenbach sicherte sich die Pole vor Honda Spirit und Oberheiden Motorsport. Im Prinzip spiegelte die Sonderprüfung das Leistungsverhältnis der ersten Qualis wider, lediglich der WGKC (P10) verlor deutlich. Dies war einer Kupplung geschuldet, die stehende Starts gar nicht mag.
Pünktlich um 11.30Uhr setzte sich das 37 Team starke Feld in Bewegung und die Hatz über 12h begann. Zunächst passierte nicht viel, keiner fiel entscheidend zurück oder konnte sich deutliche Vorteile herausfahren. Es wurde im Quali-Modus gefightet. Um 14:18Uhr dann stand der Tabellenführer von Honda Spirit mit 0,5 Kg Untergewicht auf der Waage! Die fällige 1 Minuten Strafe war schon ausgesprochen als die erste Pace-Kart Phase nötig wurde, weil die MSC O Junioren mit abgerissener Spurstange strandeten. Als es unter Grün weiterging war wohl die #13 von Sensory-Minds der Auslöser eines größeren Kuddel-Muddels in der ersten Haarnadel. Leidtragende waren gleich drei Top-Mannschaften. H&R Racing quälte sich ab da mit einem krummen Chassis und die Hausexperten mit einer leicht krummen Hinterachse. Schlimmer erwischte es den Tabellenführer in der Trophy. Talentfrei feats Ghost Busters stand für längere Zeit in der Box und musste die Lenksäule, Spurstangen und den Motor wechseln. Erneut wurde das Feld mit dem Pace-Kart um die Strecke geleitet bevor ein Gewitter das Rennen ganz stoppte. Die Rennleitung entschied sich für Reifenwechsel auf der Start-Ziel Geraden, bevor es nach 1 Stunde Pause weiterging.
Es kam die große Show der Messebauer. Die #65 von DG Racing by Messebau pflügte förmlich durch das Feld und Kevin Glaubach wurde spontan der Ehrentitel „Regengott“ verliehen. Bei Halbzeit hatte er die #65 in Führung gebracht. Kurz darauf war die Show der #65 schon wieder vorbei. Erst eine 10 Sekunden Strafe wegen Speedlimit Box und kurz darauf noch eine Stop&Go wegen des gleichen Vergehens eine Stunde später, vermasselte der 65 das Ergebnis. Auch Hondas Spirits Strafe wegen Untergewicht konnte mittlerweile abgesessen werden, die Jungs machten aber das Beste daraus und glänzten mit Top Regenzeiten und einem starken Reifenwechsels zurück auf Slicks, womit man nach 7h sogar P2 halten konnte, noch dazu rundengleich mit den nun in Führung liegenden Jungs von Oberheiden Motorsport. ATW Racing, ebenfalls bekannt durch schnelle Reifenwechsel und Speed auf dem feuchten Geläuf lag vor dem MSC Oberflockenbach auf P3. Der MSC Oberflockenbach verwachste beim richtigen Luftdruck bei den Wets und Tobi Dauenhauer war in der Regenphase chancenlos. Platz 5 hielten die Hausexperten mit der #11 von Schnitzelalm Racing im Nacken, die in der „Regenzeit“ ebenfalls mächtig Boden gutmachen konnten.
Kurz darauf erwischte es dann die Schnitzelalm Mädels. Mit staubtrockenem Tank strandeten sie am äußersten Ende der Strecke, kurz vor ihrem planmäßigen Boxenstopp. Bis das Kart geborgen werden konnte, wieder getankt und zurück auf die Strecke beschleunigte, waren 9 Minuten beim Teufel. Aus der Traum vom Top-Resultat, zumal es dann noch eine Stop&Go für die Fahrtzeitüberschreitung gab.
Das war es dann aber auch (fast) mit den Zwischenfällen bei den Top-Teams. Volle Attacke war angesagt für die verbleibenden 5 Rennstunden, davon die letzten zwei Stunden unter Flutlicht.
Doppelpacks nach 9h. Honda Spirit rundengleich vor Oberheiden auf P1. Der MSC Oberflockenbach eine Runde zurück, dichtauf ATW Racing auf P4. Eine weitere Runde zurück das nächste Pärchen. Schnitzelalm Racing vor dem KSF Bosch. Diese Sechs werden wohl den Sieg unter sich ausmachen, obwohl die Hausexperten auch nur eine weitere Runde zurücklagen und fast alle mit unterschiedlichen Strategien unterwegs waren.
Nach 10 Stunden schob eine Pace-Kart Phase das Feld weiter zusammen. Mit jeweils 542 Runden führte nun Honda Spirit vor dem MSC Oberflockenbach und Oberheiden Motorsport. ATW Racing und der KSF Bosch dahinter (-1Rd.)
Kurz vor der 11. Stunden wurde es immer verrückter. Eine weitere kurze Unterbrechung durch das Pace-Kart führte zu einem 5er-Feld an der Spitze die nicht nur rundengleich waren, sondern auch, mit Ausnahme des KSF Bosch, ziemlich dicht zusammen lagen. Oberheiden Motorsport vor Honda Spirit, der MSC Oberflockenbach, ATW Racing dann der KSF Bosch. Lediglich die Schnitzelalm auf P6 lag nun 2 Runden zurück womit die Aussichten auf ein Podium wohl dahin waren.
Ein Blick auf das Boxenprotokoll brachte weitere Klarheit. Die ersten 3 müssen noch einmal in die Box, Der KSF Bosch und ATW sogar zweimal, weil sie ihre vorgeschriebenen 12 Fahrerwechsel noch nicht absolviert hatten.
Hochspannung auf der Strecke und in der Boxenfahrspur. Die Offiziellen mussten genau hinschauen, es ging um Sekunden. Auf der Strecke überholten sich die #22 und die #4 gleich mehrfach, beinhart mit Lackaustausch aber gerade noch fair. Dann für all die finalen Boxenstopps. Während alle sauber durchkommen ist Honda Spirit im letzten Teil der Boxengasse einen Tick zu schnell und kassiert eine 10 Sekunden Penalty.
Auf der Strecke geht es in die letzten Runden. Der MSC Oberflockenbach kann sich minimal absetzten, 5 Sekunden zurück Honda Spirit vor Oberheiden Motorsport die aber nun nur folgen und keinen Angriff mehr starten, schließlich wissen sie von der 10 Sekundenstrafe für die #22.
Der MSC Oberflockenbach gewinnt also, genau wie im Vorjahr, ein äußerst spannendes Rennen und beendet damit eine unglaubliche „Pechsträhne“ Diese hätte um ein Haar eine Fortsetzung gefunden. Im Parc Fermee entdeckte man eine lockere Kupplungsschraube, die sich schon fast durch den Sitz gefräst hatte.
Oberheiden Motorsport holt mit P2 ein paar Punkte auf die #22 auf, die mit P3 weiter auf eine komfortable Führung in der Meisterschaft blicken kann. Der KSF Bosch auf P4, acht Sekunden vor ATW Racing.
Schnitzelalm Racing auf P6 vor den Hausexperten wo die leicht krumme Hinterachse bis ins Ziel hält. Das Kollektiv Seidel holt sich P8, zwei Sekunden vor dem WGKC. Beide Teams hatten eine Zeitstrafe zu verdauen genau wie die auf P10 einlaufenden Messebauer mit ihrer #65.
Mit einem erneut hochklassigen Langstreckenrennen in Templin, wurde die zweite Saisonhälfte der GTC eingeläutet. Das Saison-Highlight folgt schon Ende des Monats. Beim Bavarian 24h in Wackersdorf dürfen sich alle auf das größte Starterfeld des Jahres freuen und fiebern jetzt schon dem Klassiker entgegen.