autobau SKM, Mirecourt: Gleich drei Fahrer mit dem Punktemaximum
Vier der sechs Läufe zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft sind absolviert. Noch steht in keiner Kategorie ein Meister fest. Dennoch sind im französischen Mirecourt auf der 1267 Meter langen Strecke südlich von Nancy die ersten Vorentscheidungen gefallen. Allen voran in den Kategorien KZ2 und OK Senior.
Bei den Schaltkarts, der Kategorie KZ2, war Mike Müller der Dominator des Wochenendes. Der Mann aus Sigriswil oberhalb des Thunersees setzte sich in allen Läufen souverän durch und hat sich in der Meisterschaft ein komfortables Polster von 70 Punkten herausgefahren. Müller kann also bereits beim nächsten Lauf in Levier (18. August) Meister werden. Müllers direkte Konkurrenten haben sich in Mirecourt nichts geschenkt. Die Meisterschaftszweite Isabelle von Lerber landete in den Vorläufen auf den Rängen 4 und 3. Der Drittplatzierte Vincenzo Alvaro wurde einmal Vierter, einmal Zweiter. Im Finale lagen beide auf Podestkurs, als es zur Kollision kam, wodurch Ivan Rechsteiner und Samir Ben die Ehrenplätze erbten. «Bei mir hat an diesem Wochenende alles gepasst», sagt Müller. «Da ich oft schon früh einige Meter Vorsprung hatte, konnte ich mein Tempo anpassen und meine Reifen schonen. Immer, wenn der Vorsprung etwas kleiner wurde, konnte ich wieder anziehen.»
Auch Pascal von Allmen hat sich mit einem starken Wochenende in eine Top-Ausgangslage gebracht. Der Fahrer vom Berner Kart Racing Club liess sich nicht nur die Trainingsbestzeiten notieren, er gewann nach dem ersten Vorlauf und Platz 2 im zweiten Heat auch das Finale – wenn auch nur knapp gegen Samuel Sätteli (29 Tausendstel). Von Allmens Vorsprung auf den Zweitplatzierten Patrick Näscher, den Vorjahresmeister in der Kategorie OK Senior, beträgt nach Mirecourt 54 Punkte, wobei man fairerweise betonen muss, dass Näscher in Château Gaillard nicht am Start gestanden hat.
Bei den Jüngsten in der Kategorie Super Mini (8 bis 12 Jahre) hat der Walliser Roy Alan Shaw seine Tabellenführung ausgebaut. Der Praga-Pilot gewann nicht nur beide Vorläufe von der Pole-Position, Shaw setzte sich auch im Finale über elf Runden mit rund fünf Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Elia Pappacena durch. Mit den drei Siegen und sämtlichen Bestzeiten sicherte sich der 11-Jährige aus Basse-Nendaz wie Müller in der KZ2 und Savio Moccia in der X30 Challenge das Punktemaximum von 75 Zählern. Nach vier von sechs Läufen liegt er in der Meisterschaft 45 Zähler vor Pappacena, der Rang 2 in der Gesamtwertung von Enea Frey übernommen hat.
Auch bei den OK Junioren hat der Tabellenleader Elia Sperandio seine Führung ausgebaut. Der kleine St.Galler fuhr im Qualifying als einziger Pilot unter 55 Sekunden und liess in den Vorläufen nichts anbrennen, obschon ihm sein ärgster Verfolger, Sebastian Kraft, vor allem im zweiten Lauf sehr nahe kam. Im Finale hatte Sperandio dann alle Hände voll zu tun, zuerst Kraft und später Shannon Lugassy hinter sich zu halten. Im Ziel lag Sperandio 34 Tausendstel vor dem letztjährigen Mini-Champion aus Genf. «Ich musste auf der Geraden Kampflinie fahren, um vorne zu bleiben», sagt Sperandio. «Aber ich habe keinen Fehler gemacht. Und so hat es am Ende knapp gereicht.» Sperandios Vorsprung auf Kraft beträgt 38 Punkte. Auf Platz 3 folgt Hugo Giraud. Dessen Rückstand auf Sperandio: 98 Punkte.
Was Shaw und Müller in ihren Kategorien waren, war Savio Moccia in der Kategorie X30 Challenge Switzerland. Der 17-Jährige aus Lyss legte schon im Qualifying vor und war in beiden Vorläufen nicht zu bremsen. Auch im Finale war Moccia unwiderstehlich. Schon früh setzte er sich von seiner ärgsten Verfolgerin Léna Bühler ab und konnte den Vorsprung sogar ausbauen. Als Bühler in der elften Runde wegen eines Motorenproblems liegen blieb, war Moccia allein auf weiter Flur. Im Ziel betrug sein Vorsprung auf Ramon Rudolf von Rohr fast neun Sekunden. Dritter wurde Micola Vital. Der in der Meisterschaft vor Mirecourt auf Platz 2 gelegene Rafael Aguiar erwischte nicht sein bestes Wochenende. In den Vorläufen «nur» Vierter und Dritter musste er sich im Finale gar mit Rang 15 begnügen. Zwei Strafen (Verlassen des Korridors und Spoiler) warfen ihn aus den Top 10 heraus. «Wir haben vor diesem Rennen viel darüber nachgedacht, was wir besser machen können», sagt Moccia. «An Ort und Stelle haben wir dann viel ausprobiert, bis wir das Kart optimal hingekriegt haben. Jetzt muss ich nach vorne schauen. Mein Ziel ist es, in Levier noch einmal zuzuschlagen.» Moccias Vorsprung in der Meisterschaft ist der knappste in allen Kategorien. Nur 16 Punkte trennen ihn und die Zweitplatzierte Bühler. Platz 3 okkupiert Aguiar mit 22 Punkten Rückstand auf Moccia.