Wetterchaos sorgt für spannendes Finale in Wackersdorf
Meister des ADAC Kart Masters stehen fest
Das Prokart Raceland Wackersdorf begrüßte am vergangenen Wochenende die Teilnehmer des ADAC Kart Masters zum großen Saisonfinale. Bei schwierigen Witterungsbedingungen lieferten sich 163 Teilnehmern packende Abschlussrennen. Am Sonntagabend wurden acht strahlende Meister geehrt.
Bereits Ende April war das ADAC Kart Masters zum zweiten Saisonrennen in Wackersdorf zu Gast und kehrte nun zum Saisonfinale zurück in die Oberpfalz. Gemeinsam mit der ADAC Kart Academy sorgten 163 Fahrerinnen und Fahrer nochmals für ein volles Haus in der Rennserie des zweitgrößten Automobilclubs der Welt.
Nach bisher nur Rennen bei bestem Wetter, meinte es diesmal der Petrus nicht gut mit den Fahrern, Teams, Organisatoren und Zuschauern. Teilweiser Regen sorgte immer wieder für neue Verhältnisse auf der 1.190 Meter langen Strecke. Am Ende meisterten aber alle diese Herausforderung und lieferten sich zum Abschluss nochmals richtig packende Wertungsläufe. Dem teilweise schlechtem Wetter trotzte auch das Team des Veranstalters AC Rübenach e.V. im ADAC, welcher wieder für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung sorgte.
Hochspannung herrschte in den einzelnen Klassements. In allen sechs Kategorien galt es noch den Meister zu bestimmen. Am Sonntagabend gingen die Siegertrophäen an Maxim Rehm (Bambini), Vincent Andronaco (X30 Junior), Jan Philipp Springob (X30 Senior), Ben Dörr (OK Junior), Alexander Tauscher (OK), Julian Müller (KZ2) sowie Claudia Henning für den Gewinn des Ladies Cups.
Im Rahmenprogramm fielen auch die letzten Entscheidungen in der ADAC Kart Academy. Fabio Rauer stand bereits seit dem Rennen in Kerpen als neuer Champion fest. In Wackersdorf ging es nun noch um die Vizemeisterschaft, welche sich letztlich Piet Matthes sicherte.
Bambini: Matthew Huhn und Tom Kalender feiern Premierensiege
Die Jüngsten im Feld des ADAC Kart Masters knüpften auch beim Finale an die engen Zweikämpfe aus dem Jahresverlauf an. Die Bestzeit auf nasser Strecke holte sich Tom Kalender (Hamm-Sieg/DS Kartsport). Sein erste Pole-Position nutzte der Rookie auch in den Heats – nach beiden Durchgängen wurde er als Sieger gewertet und nahm auch das erste Finale am Sonntag als Spitzenreiter in Angriff. Eine halbnasse Strecke teilte jedoch das Feld. Manche Fahrer setzten auf Regenreifen, andere auf profillose Slick. Bereits direkt nach dem Start erwiesen sich die Regenreifen als bessere Wahl: Matthew Huhn (Biederitz/Team NKS) und Leon Bauchmüller (Bendingbostel/RS Motorsport) lieferten sich über die zwölf Runden einen tollen Zweikampf. Nach mehreren Führungswechseln holte am Ende Huhn seinen ersten Erfolg im ADAC Kart Masters. Hinter den beiden zeigte Lenny Ried (Ehingen/Solgat Motorsport) eine starke Vorstellung. Der Youngster startete aus der Boxengasse nach und fuhr bis auf Position drei nach vorne. Vierter und Fünfter wurden Leon Taylor Primm (Großschirma/Team NKS) und Dusan Radivojevic (Allschwill/TR Motorsport).
Im zweiten Durchgang waren die Bedingungen klar. Die Strecke war trocken und die Youngsters fuhren wie an einer Perlenschnur gezogen. Teilweise gingen drei Fahrer nebeneinander durch die Kurven und wechselten die Positionen unaufhörlich. Als einziger Fahrer schaffte es Maxim Rehm (Blaubeuren) sich von seinen Verfolgern zu lösen. Aus der letzten Startposition fuhr bis auf Rang eins nach vorne. Doch ein anschließender Wertungsverlust warf ihn aus dem Rennen. Neuer Sieger war Kalender vor Ried, Maddox Wirtz (Bornheim/DS Kartsport), Luca Inderfurth (Lahr/FR-RL Competition) und Bauchmüller. Trotz der Disqualifikation stand am Ende Maxim Rehm als Meister fest und zeigte sich im Ziel durchaus zufrieden: „Wir haben diese Saison an allen Wochenenden gekämpft und sind am Ende dafür mit dem Titel belohnt worden. Ich bin glücklich, nach diesem aufregenden Finale als Meister ganz oben zu stehen.“
Meisterschaftsendstand Klasse Bambini:
1. Maxim Rehm (170 Punkte)
2. Lenny Ried (165 Punkte)
3. Tom Kalender (162 Punkte)
4. Maddox Wirtz (157 Punkte)
5. Luca Inderfurth (153 Punkte)
X30 Junior: Vincent Andronaco fährt mit Doppelsieg zum Titel
Claudia Henning (Waidhofen) verwies im Qualifying die gesamte männliche Konkurrenz mit einer Bestzeit auf die weiteren Ränge. Doch in den Heats schaffte sie es nicht ihre Position zu verteidigen und überließ diese Linus Jansen (Erkelenz/HTP Kart Team). In den Finals am Sonntag gab es dann aber wieder ein gewohntes Bild. Vincent Andornaco (Wentorf bei Hamburg/Team Hemkemeyer) kämpfte sich zurück an die Spitze und feierte seinen dritten Doppelsieg in Folge – damit war ihm auch der Titel nicht mehr zu nehmen. „Nach meinem schwierigen Start in Ampfing, habe ich erst nach Oschersleben daran geglaubt Meister zu werden. Nun ist es ein tolles Gefühl sieben der zehn Saisonrennen gewonnen zu haben und die Meistertrophäe in der Hand zu halten“, freute sich der Schleswig-Holsteiner im Meisterinterview.
Schnell bezogen waren im ersten Lauf auch die anderen Ränge. Tim Hartelt (Filz/ADAC Mittelrhein e.V.) holte Platz zwei vor Herolind Nuredini (Oststeinbek/HTP Kart Team), Henning und Valentino Catalano (Westheim/RMW Motorsport). So einfach wie im Auftaktrennen machte es die Konkurrenz dem späteren Sieger Andronaco im zweiten Wertunsglauf nicht. In den 14 Runden wechselte er gleich mehrmals mit Nuredini die Führung. Letztlich fehlten dem HTP-Piloten nur eine Zehntelsekunde zum Sieg. Hinter dem Duo gab es zum Rennende auch nochmals einige Verschiebungen. Henning fuhr noch von Platz sechs auf drei nach vorne. Maximilian Wolf Thüring (Heidenfeld/AK Racing) wurde Vierter vor Catalano.
Meisterschaftsendstand Klasse X30 Junior:
1. Vincent Andronaco (234 Punkte)
2. Linus Jansen (168 Punkte)
3. Valentino Catalano (166 Punkte)
4. Claudia Henning (166 Punkte)
5. Tim Hartelt (145 Punkte)
X30 Senior: HTP Kart Team dominiert Finalrennen
Bei den X30 Senioren ging an diesem Wochenende kein Weg an den Fahrern aus dem HTP Kart Team vorbei. Der amtierende Champion Jan Philipp Springob (Olpe/HTP Kart Team) führte die Zwischenwertung nach den Heats an. Auf nasser Strecke war Teamkollege Angus Moulsdale (Glasgow/HTP Kart Team) jedoch am Sonntagmorgen nicht zu bremsen. Der Schotte fuhr dem Feld im ersten Durchgang auf und davon und siegte mit einem deutlichen Vorsprung vor Maximilian Dappert (Kleinrinderfeld/TR Motorsport) und Patrick Degenbeck (TB Racing Team). Luci Trefz (Wüstenrot) und Springob schlossen als Vierter und Fünfter die Pokalränge ab. Eine starke Aufholjagd legte der Sechsplatzierte Daniel Dragon (Ellwangen/TR Motorsport) hin – aus Startposition 21 fuhr er bis in das Spitzenfeld nach vorne.
Auftaktsieger Mousdale war auch im zweiten Finale nicht zu stoppen und feierte am Abend einen Doppelsieg bei seiner Premiere im HTP Kart Team. Seine Teamkollegen Trefz und Springob blieben diesmal aber in seinem Windschatten. Zu einem wirklichen Angriff kam es jedoch nicht. Im Ziel sorgten sie als Zweiter und Dritter für ein reines HTP-Siegerpodium. Ebenfalls gab es in der Meisterschaftswertung allen Grund die Sektkorken knallen zu lassen. Der Opler Springob wiederholte seinen Titelgewinn aus 2017 und zeigte sich im Ziel erleichtert: „Es war zum Ende nicht einfach, vor allem wenn du mit deinem direkten Teamkollegen um den Titel kämpfst. Ich finde wir haben das aber gut gemeistert und für einen Doppelsieg im Championat gesorgt.“ Im Rennen komplettierten Dappert und Felix Arndt (Wickede) die Top-Fünf.
Meisterschaftsstand Klasse X30 Senior:
1. Jan Philipp Springob (240 Punkte)
2. Luci Trefz (214 Punkte)
3. Luka-Max Pierschke (120 Punkte)
4. Felix Wischlitzki (103 Punkte)
5. Felix Arndt (99 Punkte)
OK Junior: Knappe Titelentscheidung zu Gunsten von Ben Dörr
Am Ende trennten die beiden Führenden der OK Junioren Ben Dörr (Butzbach/TB Racing Team) und Joel Mesch (Erkelenz/Schumacher Racing Team) nur vier Punkte. Mit zuletzt zwei Siegen und zwei zweiten Rängen in vier Rennen lieferte Dörr eine starke zweite Jahreshälfte ab und knüpfte daran auch beim Finale in Wackersdorf an. Der Youngster aus Hessen war schnellster im Zeittraining und gewann auch beide Vorläufe. Vom Spitzenplatz aus verlief das erste Finale nicht reibungslos. Zu Beginn verlor er seine Führung an Jakob Bergmeister (Langenfeld/Schumacher Racing Team) und Pablo Kramer (Hamm-Sieg/FS-RL Competition). Doch Dörr kämpfte sich bis zum Überqueren der Ziellinie wieder auf Platz eins und siegte. Hinter ihm folgte mit einem kleinen Abstand Bergmeister vor seinem Teamkollegen Mesch. Der zog in der letzten Runde noch an Kramer vorbei und hielt damit den Titelkampf spannend. Toller Fünfter wurde Simon Connor Primm (Großschirma/Team NKS).
Zum entscheidenden Wertungslauf spielte das Wetter das Zünglein an der Waage. Kurz vor dem Start setzte Nieselregen ein und die Fahrerinnen und Fahrer wurden nochmals gefordert. Als einer der ersten Fahrer erwischte es Mitfavorit Mesch – der Erftländer wurde direkt nach dem Start in eine Kollision verwickelt und schied aus. Vom Streckenrand musste er dann zusehen wie Dörr mit einem zweiten Platz zum Meistertitel fuhr. „Wow, das war bis zum Ende spannend. Uns trennen nur vier Punkte, daran kann man sehen wie wichtig es ist bereits ab der ersten Veranstaltung um jeden Zähler zu kämpfen. Ich bin sehr glücklich gewonnen zu haben“, strahlte Dörr am Abend. Vor dem neuen Champion schloss Primm das Jahr ab, wie es für ihn begonnen hatte – mit einem Sieg. Bei den Mischverhältnissen war der NKS-Schützling nicht zu bremsen und hatte im Ziel einen Vorsprung von mehr als zehn Sekunden. Um den verbleibenden Podestrang lieferten sich Daniel Gregor (Leinsweiler/Lanari Racing Team) und Lilly Zug (Mitterscheyern/TB Racing Team) einen packenden Schlagabtausch. In der letzten Runde schaffte dann Gregor den Durchbruch und landete vor Zug und dem Fünften Moritz Wiskirchen (Euskirchen/RMW Motorsport) auf dem Siegerpodium.
Meisterschaftsentstand Klasse OK Junior:
1. Ben Dörr (180 Punkte)
2. Joel Mesch (176 Punkte)
3. Jakob Bergmeister (152 Punkte)
4. Simon Connor Primm (133 Punkte)
5. Jonas Ried (125 Punkte)
OK: Gastfahrer Leandro Anderrütti siegt doppelt – Teamkollege Alexander Tauscher wird Meister
Mit 33 Teilnehmern war das OK-Feld auch beim Finale stark besetzt. Am Samstag hatte der Däne Nicklas Nielsen aus dem Schumacher Racing Team die Geschehnisse fest im Griff und siegte auch im ersten Finale ungefährdet. Doch eine Disqualifikation wegen Untergewichts kostete ihn den Triumph. Diesen erbete Leandro Anderrütti (Seewern/Lanari Racing Team), der zum Ende des Rennens nochmal durch die beiden Meisterschaftsfavoriten Tim Tröger (Plauen/Mach1 Motorsport) und Alexander Tauscher (Mitterfels/Lanari Racing Team) unter Druck gesetzt wurde, diesem aber bis ins Ziel standhielt. Als Vierter und Fünfter reihten sich Tim Tramnitz (Hamburg/Schumacher Racing Team) und Felix Warge (Uccle/3G Racing) ein.
Aufregend wurde es vor dem Start zum zweiten Rennen. Bei leichtem Regen und feuchter Strecke pokerten manche Fahrer und rollten mit Regenreifen an den Start. Die Wahl stellte sich aber schnell als falsch heraus. Auf den Spitzenplätzen gaben die Fahrer mit Slicks den Ton an. Nach seinem geerbten Sieg im ersten Umlauf, nutzte der Schweizer Anderrütti seinen Spitzenplatz und feierte einen Doppelsieg. In seinem Windschatten folgte Tauscher, der sich damit den Titel holte. „Bereits ab Ampfing lief es gut für uns und ich hatte ein gutes Gefühl. Der Ausfall in Kerpen war ein kleiner Rückschlag, ich bin hier aber stark zurückgekommen und stolz die Meisterschaft gewonnen zu haben“, kommentierte der Niederbayer seinen Triumph. Auf den drei verbleibenden Top-Fünf-Rängen folgten im zweiten Wertungslauf die Gastfahrer David Liwinski (Horst/ Mach1 Motorsport), Titus-Shanghai Schmidli (St. Gallen/Schumacher Racing Team) und erneut der belgische Gastfahrer Warge.
Meisterschaftsendstand Klasse OK:
1. Alexander Tauscher (244 Punkte)
2. Tim Tröger (199 Punkte)
3. Niels Tröger (168 Punkte)
4. Tim Tramnitz (146 Punkte)
5. Levi O´Dey (95 Punkte)
KZ2: Titeldreikampf bis zur letzten Runde
Auf die Schaltkart-Fahrer wartete zum Abschluss nochmal ein volles Programm. Wie bereits beim Saisonauftakt in Ampfing absolvierten sie drei Wertungsläufe. Das Feld war zum Finale mit 31 Fahrern nochmals bestens besetzt. In den Heats präsentierte sich mit Daniel Stell (Hammelburg/DS Kartsport) einer der Favoriten in bester Laune und übernahm die vorläufige Führung. Auf nasser Strecke hatte er im ersten Finale aber nichts Maximilian Paul (Dresden/Team NKS) entgegen zu setzen. Der Sachse siegte mit einem großen Vorsprung vor Stell und mit Julian Müller (Köln/Mach1 Motorsport) einem weiteren Anwärter auf die Meisterschaft. Platz vier ging an Lokalmatador Valentino Fritsch (Steinberg am See/Birel ART Racing KSW) vor Alessio Curto (Massenbachhaus/Valier Motorsport).
Zum zweiten Rennen am Mittag war die Strecke dann trocken und Stell drehte das Kräfteverhältnis herum. Diesmal siegte er vor Paul. Fritsch verlor in der Anfangsphase etwas an Boden, arbeitete sich bis zum Fallen der Zielflagge aber bis auf Platz drei nach vorne. Auf Platz vier meldete sich mit Paul-Tobias Winkler (Babenhausen/Solgat Motorsport) der letzte der drei Favoriten auf die Meisterschaft zu Wort. Als Fünftplatzierter reihte sich erneut Curto ein.
Die Entscheidung um den Titel fiel im letzten Rennen des Jahres. Daniel Stell holte für sich das Maximale heraus und feierte seinen zweiten Sieg in Folge. Hinter ihm duellierten sich Paul und Kevin Pieruszek (Fürstenzell/Birel ART Racing KSW) um Platz zwei und drei. Gastfahrer Mario Ljubic (Lichtenstein/TR Motorsport) schaffte als Vierter ebenso den Sprung in die Top-Fünf wie Luka Kamali (Alten-Buseck/TB Racing Team). Winkler kam diesmal nur als Zwölfter ins Ziel, während Müller komplett ausschied. Trotzdem durfte der Kölner während der Jahressiegerehrung am lautesten Jubeln. Mit vier respektive neun Punkten Vorsprung gewann er vor Stell und Winkler den Titel: „Ich bin mit der Zielsetzung Meister zu werden in die Saison gestartet und nun sehr zufrieden dieses auch erreicht zu haben. Mir war von Beginn an klar, dass es gegen die Konkurrenz nicht einfach wird. Dieses Wochenende war dazu noch schwierig für mich. Im Regen war es gut, im Trocknen leider nicht.“
Meisterschaftsendstand Klasse KZ2:
1. Julian Müller (208 Punkte)
2. Daniel Stell (204 Punkte)
3. Paul-Tobias Winkler (199 Punkte)
4. Luka Kamali (129 Punkte)
5. Alessio Curto (126 Punkte)
Im klassenübergreifenden Ladies Cup löste Claudia Henning die Doppelsiegerin der vergangenen beiden Jahre Lilly Zug an. Henning gehörte im Jahresverlauf durchweg zu den schnellsten Fahrern in der X30 Junior-Klasse und nahm mit einem Strahlen den Siegerpokal entgegen: „Die Saison verlief wirklich gut für mich und ich freue mich die schnellste Dame im ADAC Kart Masters zu sein. Ein Dank auch an mein Team, welches mich durchweg unterstützt hat.“
Nach fünf packenden Rennwochenenden verteilt im gesamten Bundesgebiet geht das ADAC Kart Masters nun in die Winterpause. Aber bereits jetzt arbeiten die Organisatoren am Programm für das Jahr 2019. Der neue Rennkalender wird sobald möglich vorgestellt.